With a knack for texture and improvisation, as well as a huge capacity to understand form and structure, Estonian pianist Kristjan Randalu, a former student of John Taylor and Django Bates, establishes his own depth-charged dramatic stance on his ECM debut record, ‘Absence’. The work comprises nine rigorously structured originals for trio, combining jazz, avant-garde, classical, and modern composition with a carefully cultivated touch. Filling out the band are American guitarist Ben Monder, a mainstay in the New York scene, and Finnish drummer Markku Ounaskari, whose temperate chops qualify in perfection to tone up the bottom layer.
Filipe Freitas, Jazz Trail
Der New Yorker Monder ist in diesem Fall zwar ‚nur‘ Sideman des estnischen Pianisten Kristjan Randalu (Jahrgang 1978), doch sein kraftvoller, eigenwilliger Gitarrenklang ist auf dessen ECM-Debüt eine ausschlaggebende Stimme. Dritter Mann auf diesem im heißen Sommer 2017 in der Provence eingespielten Album ist eine weitere bekannte nordische Stimme des Münchner Labels, der finnische Schlagzeuger Markku Ounaskari, der meist durch eine poetische Spielart auffällt, die sich keineswegs aufdrängt. Damit passt er wunderbar zum ähnlich behutsam improvisierenden Pianisten, dessen warme und feinfühlige Stücke erst durch die Begegnung der drei aufeinander hörenden und auf einander zugehenden Charaktere erweckt zu werden scheinen; gerade so, als habe er sie nicht vorher ersonnen, sondern vielmehr als Gedanken in den Raum gestellt. Doch diese Musik ist wohl durchdacht, während sie durch stete Ungreifbarkeit für sich einnimmt
Ingo J. Biermann, Nordische Musik
Randalu is the son of an award-winning classical pianist, and the more impressionistic side of classical music informs some of his harmonic and melodic choices; at times he comes off like a modern-day Bill Evans. And interacting with Monder’s liquid lines and Ounaskari’s empathetic polyrhythms on his first session for the storied ECM imprint, Randalu shifts from languid to roiling and back again with a striking seamlessness.
Jim Allen, Culture Sonar
‚Absence‘ ist eine Sammlung höchst verschiedener Aggregatzustände. Es vereint unterschiedliche Teile, die trotz ihrer zum Teil offen zur Schau getragenen Widerborstigkeit allesamt von höchster Qualität sind und in ihrer Gesamtheit das für mich bislang aufregendste Piano-Trio-Album des Jahres ergeben.
Sebastian Meißner, Sounds and Books
Das Trio mit dem New Yorker Gitarristen Ben Monder und dem finnischen Drummer Markku Ounaskari ist eine kommunikative, weitschweifend klanggefächerte Kombination ästhetisch starker Charaktere. Randalus aufbrausende Läufe und Arpeggien treffen auf Monders ausgreifende Raumgestaltungen und meist pulsierende, kommentierende Schlagzeugwogen. Das ist dynamisch-energetisch fein austarierter Kammerjazz, der sich auch Ausflüge in sinistre Klangsphären erlaubt.
Ralf Dombrowski, Audio
Alle Kompositionen der vorliegenden Aufnahme stammen aus der Feder Randalus und zeichnen sich aus durch Melodik, Struktur und Atmosphäre, sind in sich abgeschlossene Sphären voller Brillanz, Ruhe und Ausgewogenheit. Die innere Klammer ist immer der sparsame, aber klar konturierte Klang des Pianos. Monders Gitarre dient der Orchestrierung, einer Aufgabe, die meist dem Bass zukommt. Hinzu kommen die eher zarten Töne Ounaskaris auf Becken und Trommeln, einem Aquarell gleichend, in dem das Klavier den Pinsel setzt (gestrichelt-Morsezeichen-ähnlich oder als hell leuchtende Wellenkämme in der Dünung wie auf dem Cover). Eine grandiose Aufnahme!
Ulfert Goeman, Jazz Podium
In Randalus dichtem, ausgeprägt beidhändigem Spiel fließen Tieftonläufe und Diskantlinien beständig brodelnd und wellenartig ineinander. So inszeniert er kontrapunktisch spannungsvolle Klangräume, in denen sich traumwandlerische Kollektivimprovisationen ereignen. In permanenter Interaktion treiben die Drei ihren Ideenaustausch voran bis zur individuellen Entgrenzung. Es ist eine rare, fast übernatürlich anmutende Geschlossenheit, zu der dieses Trio zusammenfindet.
Georg Spindler, Mannheimer Morgen
Randalu spielt Einzeltöne und Akkorde schwer wie Tropfen, Arpeggien flirrend wie Sprühregen, Motivketten, die sich zu Melodien und delikaten Strukturen fügen. Monder entlockt seiner Gitarre Klangschichten, Linien, Schwebeklänge, die Ounaskari mit feiner Fell-/Beckenarbeit umspielt.
Berthold Klostermann, Stereo
Zuerst, weil unüberhörbar und leicht einzuordnen, fällt Kristjan Randalus stupende Technik auf, eine fingerfertige Perfektion, die zwischen zart hingetupften Single-Notes und schweren, unheilvoll dräuenden Clusters alles ermöglicht. Das ist auch die Voraussetzung, um seine klar strukturierten und dennoch viel Raum für Improvisationen offenlassenden Kompositionen umsetzen zu können, denn auch hier greift Randalu in die Vollen: Ein virtuoses Spiel mit Tempi und Dynamik, mit Stimmungen und Klangfarben, mit sanften Verläufen und überraschenden Entwicklungen, klar und raffiniert zugleich. Lyrisch-impressionistische Verspieltheit, jazzige Improvisationen bis hin zu spannungsgeladenen Postrock-Sounderuptionen […] Mit welchem Einfallsreichtum sich Randalu und Monder wechselseitig umgarnen, kontrastieren und ergänzen, ist schlichtweg grandios. Der einfühlsame Markku Ounaskari, den man hierzulande vor allem als Drummer der Kantelene-Virtuosin Sinikka Langeland kennt, weiß, dass er hier nur mit virtuoser Schlichtheit punkten kann, wohlgesetzte Reduktion, die sich organisch einfügt und das musikalische Geschehen dezent aber bestimmt kommentiert und vorantreibt. Ein geniales neues Trio, auf dessen Entwicklung man schon gespannt sein darf, denn da ist ein unglaubliches Potential vorhanden.
Peter Füssl, Kultur
Pianist Kristjan Randalu debuts on ECM with this striking recording that combines an austere and often abstract beauty with fiery passion. He has remarkable company with Brooklyn-based doyen of the guitar Ben Monder and Finnish drummer Markku Ounaskari. […] The nine pieces are all Randalu’s and he references his Estonian heritage as one of the inspirations. Washes of sound and texture evaporate for glittering cascades of arpeggios to dominate with slow moving melodic lines as counterpoint. Singing, glowing chords cycle through sequences interspersed with muted electronic haze or angular, spiky lines from the guitar. […] It’s a set that draws the listener in and there are riches a-plenty as a reward for repeated listen. It closes with ‘Absence’, that has a plaintive air of lament over steadily pulsing chords and threads of dissonance. Both Randalu and Monder solo with melodic and simple expressiveness. It’s an exquisite moment. […] this album is a great addition to the ECM catalogue, a distinctive and compelling listen.
Mike Collins, London Jazz News
Unusual line ups that seem to omit what was once to be perceived as an essential part of a group or ensemble are now such a frequent occurrence that they no longer seem unusual, so much so that we no longer bat an eyelid (or miss a beat) when presented with such music. It should therefore come as no surprise that pianist, Kristjan Randalu, should believe that it is more than acceptable to present a piano jazz trio without a bassist, and on this outing more than justifies the decision. […] What is apparent throughout is the chemistry between the three musicians. Music of this nature can often quickly become meandering or self indulgent, but there is no danger of that in this compact and controlled set. The music is self contained, even in places where a freer approach seems to be presenting itself, the trio are able to adapt a collective discipline that ensures that the compositions are always kept sharply in focus. This in turn produces music where there are clearly solos, but such is the interplay of the trio that the solos are at one with the accompaniment, rather than seeking to dominate the moment. […] An interesting and engaging leader debut for the Estonian pianist, and it is hoped that ECM have plans to document more from this talented and creative musician.
Nick Lea, Jazz Views