A most compelling and indispensable document of one of the truly singular musicians of our time.
Michael Tucker, Jazz Journal
Auf ‘Albores’, den Morgendämmerungen, taucht der 85-jährige Maestro tief in die Erinnerungen seines langen Lebens ein und setzt sie in altersweiser Gelassenheit in zart-melancholisch grundierte Tonpoeme von bewegender Intensität um. Schon wie er im Bass packende Akkorde bildet, die man sich anders als bei einem Akkordeon auf den zahlreichen Knöpfen des Bandoneons selbst zusammenfingern muss, ist ergreifend. Darüber legen sich flirrende, oft gebrochene Melodien, die mal weich gehaucht, dann wieder scharfkantig auflodernd ein imposantes Farbspektrum aufweisen, begleitet von dezentem Klappern der Knöpfe und hörbarem Atmen seines Handzuginstruments, was den organischen Flow atmosphärisch stimmig begleitet. […] Dazu lässt Saluzzi imaginierte Landschaften (etwa ‘La Cruz del Sur’) aufblühen, die früher deutlicher spürbare Einflüsse zu eigenwilliger Pracht sublimieren. Man schwebt entrückt durch ein grandioses Meisterwerk, dessen pure Schönheit bezaubert.
Sven Thielmann, Fono Forum
Aged 85, Saluzzi still has the groove, even when the subject matter is sorrowful – as on opener ‘Adiós Maestro Kancheli’, or touching and reflective as on ‘Don Caye’, subtitled ‘Variations on the work of Cayetano Saluzzi’ – his father. Intimate, profound and layered – you’d think Saluzzi has 20 fingers, to get this amount of texture out of a solo squeezebox – it also occasionally allows a glimpse into a more febrile, vulnerable side of his personality.
Chris Moss, Songlines
Schon die ersten Noten dieses Albums ziehen den Zuhörer unweigerlich in ihren Bann, ein Abschiedsgruss an den 2019 verstorbenen Giya Kancheli, einen Musiker und Komponisten aus dem Gebirge Georgiens. Eine Bergseele grüßt die andere über Kontinente hinweg, als ob es keine Grenzen gäbe für den inneren Dialog zwischen verwandten Seelen. […] Die Stimme dieses Bandonens kommt tief aus der Seele diese begnadeten Geschichtenerzählers aus den argentinischen Anden, wo die Schwermut der Milonga starker verwurzelt ist als der tanzbare Tango in den Vorstädten von Buenos Aires […] In Buenos Aires hat sich Saluzzi fast ein Jahr Zeit genommen für dieses Album, das wie ein Testament den Bogen zu seinem ersten Solo-Album für ECM ‘Kultrum’ von 1982 schließt. […] Das abschliessende ‘Ofrenda - Tocata’ ist als ‘Opfergabe’ eines begnadeten Ausnahmemusikers zu verstehen, dessen Musik zur Transzendenz gefunden hat. Grossartig!
Ruedi Ankli, Jazz’n’more
Ein großartiges Solo-Recital des nach-Innen-Horchens, das Tastens nach Stille, das Resümee auch eines langen Lebens für die Musik, für das Bandoneón. Und wenn man fragt, was ein 85-jähriger Solomusiker dieser überdrehten Welt noch zu geben vermag, kann die einfache Antwort nur lauten: alles.
Stefan Franzen, Badische Zeitung
Le bandonéoniste argentin revient avec ‘Albores’, longue épure poétique et mélancolique. […] Dino Saluzzi vit au temps présent, vibre de tout son corps avec cet instrument, l’ouvre comme toujours aux sons d’un monde, comme ici lorsqu’il se souvient de Giya Kancheli, compositeur géorgien mort en 2019 dont il parcourra dix ans plus tôt le répertoire sur le disque ‘Themes from the Songbook’. Le son des boutons sous ses doigts, le souffle long de l’instrument qui se déploie puis se replie, et surtout l’âme, une poésie éternelle qui rime avec une exigence formelle. En fait une affaire d’histoires, la mémoire de mélodies transfigurées, que le musicien dans cet apparent dénuement sublime de quelques touches dissonantes, d’un bref emportement. Le vieil homme ne sera jamais amer, sa mélancolie n’en est que plus douce. Ecoutez-la : elle prend soin de nous, de tous.
Jacques Denis, Libération
Listening to Dino Saluzzi play the bandoneon is as far away from listening to someone playing a squeezebox as you can get. In his hands it becomes a virtuoso performance of melody, song and storytelling that is alluring and captivating recalling the traditional and translating it for the present. And with ‘Albores’, meaning ‘dawn’, Saluzzi also hints at the beginning of a new day and new stories to tell.
Nick Lea, Jazz Views
In Saluzzis Händen wird die ursprünglich proletarische Ziehharmonika zur großen, orchestralen Orgel mit einer Spannweite zwischen feinst vibrierenden zarten Subtilitäten und großem Pathos. Im magischen Zwiegespräch zwischen dem Meister und seinem Instrument entsteht ein ganzer Kosmos. Atemlos fragen wir uns: Wer spielt hier wen – Saluzzi das Bandoneon oder das Bandoneon Saluzzi?
Peter Rüedi, Die Weltwoche