Bach / Abel / Hume

Anja Lechner

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For her first solo-violoncello album on ECM’s New Series, Anja Lechner devotes herself to a particularly unique convergence of three composers from vastly different contexts: JS Bach, Carl Friedrich Abel and Tobias Hume. In the past, her extensive discography has captured the cellist as part of the renowned Rosamunde Quartett, as well as alongside seminal artists from both trans-idiomatic sound worlds and the realm of classical music, gracing her with rare musical farsightedness. With her distinct perspective on works composed for both violoncello and viola da gamba, Lechner sheds a fresh light on music written within a span of two centuries. Framing the first two solo suites from the famous group of six Bach wrote for the violoncello at its heart, the programme encompasses Abel and Hume compositions, originally conceived for viola da gamba, which are given new colour and breadth through Lechner’s interpretation on cello – In parts newly arranged by herself. And at the end, as Kristina Maidt-Zinke notes in the album-accompanying liner notes, “one marvels at the lightness and inner logic with which three worlds have ever so gently touched one another”. The album was recorded at the Himmelfahrtskirche in Munich and produced by Manfred Eicher.
Für ihr erstes Solo-Violoncello-Album auf ECMs New Series widmet sich Anja Lechner einem ganz besonderen Zusammentreffen dreier Komponisten unterschiedlichster Hintergründe: JS Bach, Carl Friedrich Abel und Tobias Hume. Ihre umfangreiche Diskographie hat die Cellistin in der Vergangenheit sowohl als Teil des renommierten Rosamunde Quartetts vorgestellt, als auch an der Seite bedeutender Individuen sowohl aus transidiomatischen Klangwelten und dem Bereich der klassischen Musik mit seltenem musikalischen Weitblick präsentiert. Mit ihrem einzigartigen Gespür für Werke, die sowohl für Violoncello als auch für Viola da Gamba komponiert wurden, wirft Anja Lechner ein neues Licht auf Musik, die binnen eines Zeitraums von zwei Jahrhunderten entstanden ist. Neben den ersten beiden Solosuiten aus der berühmten Sechser-Gruppe, die Bach dem Violoncello gewidmet hat, umfasst das Programm außerdem Stücke von Abel und Hume, die ursprünglich für die Viola da Gamba konzipiert waren und durch Lechners Interpretation auf dem Cello – teils von ihr selbst für das Instrument arrangiert – eine neuartige Gestalt und frischen Glanz verliehen bekommen. Und am Ende, so schreibt Kristina Maidt-Zinke im Begleittext, „staunt man über die Leichtigkeit und innere Logik, mit der hier drei musikalische Welten einander berührt haben“. Das Album wurde in der Himmelfahrtskirche in München aufgenommen und von Manfred Eicher produziert.
Featured Artists Recorded

May 2023, Himmelfahrtskirche Sendling, Munich

Original Release Date

18.10.2024

  • 1A Question
    (Tobias Hume)
    02:01
  • 2An Answer
    (Tobias Hume)
    02:45
  • 3Harke, Harke
    (Tobias Hume)
    02:37
  • 4Arpeggio in d-Moll
    (Carl Friedrich Abel)
    03:36
  • 5Adagio in d-Moll
    (Carl Friedrich Abel)
    04:52
  • Suite für Violoncello solo Nr. 1 in G-Dur, BWV 1007
    (Johann Sebastian Bach)
  • 6Prélude02:34
  • 7Allemande04:38
  • 8Courante02:54
  • 9Sarabande03:18
  • 10Menuet I / II03:29
  • 11Gigue01:43
  • Suite für Violoncello solo Nr. 2 in d-Moll, BWV 1008
    (Johann Sebastian Bach)
  • 12Prélude04:00
  • 13Allemande03:56
  • 14Courante02:15
  • 15Sarabande05:00
  • 16Menuet I / II03:17
  • 17Gigue02:58
  • 18Hit it in the middle
    (Tobias Hume)
    01:31
  • 19Tom and Mistresse Fine
    (Tobias Hume)
    01:50
  • 20The new Cut
    (Tobias Hume)
    01:35
  • 21A Pollish Ayre
    (Tobias Hume)
    01:32
  • 22Touch me lightly
    (Tobias Hume)
    02:52
Dass sie zwei von Johann Sebastian Bachs sechs Solosuiten in das Zentrum des Programms gestellt hat, wird weiter nicht überraschen. Schließlich haben sie innerhalb der Cello-Literatur einen ähnlichen Status wie Beethovens Exemplar im Rahmen der Violinkonzerte aller Zeiten. Das Besondere von Lechners Auswahl liegt in der Erweiterung des Repertoires, in der Präsentation von Kompositionen Tobias Humes und Carl Friedrich Abels, die die Bach-Suiten einrahmen. […] Das Beiheft gibt Auskunft über die Herkunft der Cello-Literatur jener Jahre aus der Tradition der Viola da gamba, die nach und nach in Vergessenheit geriet und heute nur noch von Spezialisten gepflegt wird. Zurück vorwärts von der Gambe zum Cello: Lechners Strich ist weich, unaggressiv, grenzte es nicht an ein Klischee, würde man sagen wollen: weiblich. Stellenweise nähert sich der Klang der Orgel an. Man hat den Eindruck, als hörte die Künstlerin mehr Stimmen als sie auf dem spröden Instrument produzieren kann. Sie spielt sozusagen in einem imaginären Quartett. Eine wertvolle Würdigung einer Musikerin und ihres Instruments.
Thomas Rothschild, Kultura-extra
 
Anja Lechner, in Kassel geboren, steht mit ihrer Spielweise und mit ihrem Werk als eine Art Mittlerin zwischen den Jahrhunderten und Stilrichtungen. Aus der Welt der Klassik kommend zog es sie schon vor Jahrzehnten in die Randbereiche des Jazz und anderer außereuropäischer Musiktraditionen. Mit ihrem Rosamunde Quartett, das so wunderbare Werke wie ‘The Seven Last Words of our Saviour on the Cross’ von Joseph Haydn, oder Tigran Mansurians ‘String Quartets’ einspielte, ihre Duo-Aufnahmen mit Dino Saluzzi, Vassilis Tsabropoulos und Pablo Márquez oder die Aufnahmen mit dem Tarkovsky Quartet, alles zeugt von einer immensen Ausdruckskraft, von einer beeindruckenden Interpretationsfähigkeit und ihrer Kulturen verbindenden Persönlichkeit. Nun ist erstmals ein Soloalbum von der Cellistin erschienen, mit Kompositionen von Johann Sebastian Bach, Carl Friedrich Abel und Tobias Hume, aufgenommen in der Himmelfahrtskirche München. Anja Lechner zeigt zu diesen Vorgaben einen sehr respektvollen und formbewußten Zugang. Mit Kompetenz und Autorität, mit spürbarer Innigkeit und ohne störendes Pathos wird sie eins mit diesen Musikgeschichten. Es ist eine Intensität des Verinnerlichens, die hier zu spüren ist, eine würdevolle Interpretation, deren Emotionalität tief berührt. […] Eine der vielleicht bewegendsten Einspielungen in diesem Herbst.
Jörg Konrad, Kultkomplott
 
Die 1961 in Kassel geborene und in München lebende Cellistin hat viel Zeit auf den verschiedenen Schauplätzen des musikalischen Lebens verbracht. Sie hat improvisiert, hat mit dem Bandoneon-Virtuosen Dino Saluzzi duettiert, hat Neues uraufgeführt (darunter Kompositionen von Arvo Pärt) und ihre Fühler überhaupt in alle klanglichen und stilistischen Richtungen ausgestreckt. Davon profitiert ihre neue CD beim Label ECM Records beträchtlich. Lechner betrachtet das Cello nämlich aus der Perspektive seines Vorgängerinstruments, der Gambe – und sie integriert in ihre Deutung zweier Bach-Suiten (G-Dur und d-Moll) auch Kompositionen von Tobias Hume und Carl Friedrich Abel. Anja Lechner fuchtelt nun aber nicht herum, als wolle sie den Hume-Abel-Import als große und sonore Nummer verkaufen. Anderseits reduziert sie ihr Cello nicht auf eine näselnde Gamben-Imitation. Vielmehr spielt sie diskret, vollendet kammermusikalisch, fast sogar mit Understatement – und solcher Tiefsinn, der eher tastet als sägt, entdeckt erst recht die verborgenen Linien, die alle drei Musiker aus jenen fernen Zeiten untereinander verbinden. Ihren Bach spielt sie tatsächlich völlig entspannt, mit weltumspannendem Atem; die Sarabande aus der G-Dur-Suite ist ein expressiver Gesang ohne Schluchzer. Ihr Cello gibt zu erkennen, dass es aus einem Baum gefertigt wurde, der Stamm, Wurzel und feine Äste besaß. Und – wenn es in die Höhe geht – eine berückende Krone.
Wolfram Goertz, Rheinische Post
 
The cellist Anja Lechner has been such a bright star on the ECM firmament, that it’s hard to believe this is her first solo album for the label. Having engaged with musical traditions including tango, Armenian folk songs and Byzantine hymns, she now mines the deeply personal repertoire of viola da gamba music to reframe some of the most treasured works written for cello. Using a Baroque bow and a modern cello, Lechner brings the sighing, ruminative quality of a viola da gamba to some of the darker pages of Bach’s First and Second Cello Suites. In lyrical passages, the cello’s silky sound billows and yields as if controlled by breath; in fast movements, her articulation is airy and fleet.
Corinna da Fonseca-Wollheim, The New York Times
 
C´est assez rare d´avoir un disque qui peut nous emporter, pour violoncelle seul. La prise de son est très belle, les pièces sont variées, et on trouve, en plus, des chef-d´œuvres du répertoire. C´est une merveilleuse musicienne qu´on découvre ici.
Rodolphe Bruneau-Boulmier, France Musique (‘Disque du jour’)
 
Anja Lechner’s first solo album looks backwards from Bach and includes accounts of some of her own cello arrangements of viol repertoire. Using a Baroque bow throughout, she reproduces  the varied colours and characters of selected ‘Phansies’ from Tobias Hume’s inventive ‘Musicall Humours’ with striking results. […] She also performs both works by Abel  with the composer’s  characteristic ‘discretion, taste and pathetic manner of expressing’ an Adagio (as described by Burney). Lechner’s readings of the two Bach suites attest to her technical precision, flexibility of tempo and poised, unforced bowing approach, particularly in passages involving multiple stopping. She highlights the implied harmonic progressions  of the rhapsodic Preludes and consistently gives the music space to breathe.  
Robin Stowell, The Strad
 
Lechner’s playing is communicative. The Hume pieces are engagingly rhetorical and capricious. The Arpeggio and Adagio of Abel come from one of his finest sonatas and are declaimed with concentrated introspection. In the Bach Suites lightly bowed articulation and conversationally punctuated dialogue do not disappoint.
Nicholas Anderson, BBC Music Magazine (Five stars!)
 
Bach steht im Zentrum dieses Albums, und das in aller Bescheidenheit. Denn Anja Lechners Bach-Spiel ist eins nicht: exzentrisch. Sie geht nicht her wie viele ihrer (männlichen) Kollegen und sagt: Mal schauen, was ICH als Interpretin aus diesen Leuchttürmen des Repertoires herausholen kann. An Spitzfingrigkeiten, rhetorischen Finessen, Krassheiten aller Art. Lechner verbeugt sich vor Bach, und sie tut das in einer hoch konzentrierten, sehr poetischen Natürlichkeit.  Ein Cello-Ton wie ein Feuer in der Nacht: warm, sinnlich, unaufgeregt, frei. Und doch hört man bei Anja Lechner, wie intensiv sie sich mit der historischen Auffüh-rungspraxis beschäftigt hat, wie viel Alte Musik sie kennt und spielt und wie viel Neue und ganz neue. Und dass sie die Kunst der Improvisation beherrscht, immer auch improvisiert hat auf dem Cello. Nichts in ihrem Spiel ist unbedacht oder bloß irgendwie oder zufällig – und trotzdem klingt es wie aus dem Augenblick heraus musiziert. […] Fünf Sterne für diese stille, großartige, zur Einkehr in der Musik und bei sich selbst einladende Aufnahme.
Christine Lemke-Matwey, Südwestrundfunk
 
Das Murmeln eines Bachlaufs, im Wind säuselndes Espenlaub, Regentropfen auf einem Dachfenster, das hochsommerliche Zirpen von Grillen – das sind Klang-Archetypen, von denen Menschen unmittelbar und tief berührt sein können. Dem Cello Anja Lechners in der Münchner Himmelfahrtskirche gelingt das auch beim melancholischen Nachspüren von Klängen und Gestalten, gleichsam als Meditation über Leben und Tod. Für Cello transkribierte Stücke von Hume und Abel begegnen zwei der sechs Solosonaten für Violoncello von J.S.Bach. Lechner entlockt ihrem Instrument einen tiefen, reichen Klang, auf dunklem Grund glitzern Obertöne, die Gambe bleibt nur eine Erinnerung, die Cellistin spricht.
Andreas Kolb, Neue MusikZeitung
 
Conceptually, the idea here is that Lechner’s cello becomes the medium through which three composers, straddling three centuries, writing  in entirely different contexts, are united around the story of the viola da gamba. […] Sitting at the programme’s heart are the first two Solo Cello Suites of JS Bach, their language still slightly informed by that of the solo viola da gamba repertoire, and interpreted by Lechner under the inspiration of that older solo instrument’s tonal language. Further blending of the centuries comes through her using a baroque bow with her modern cello. […] If you’re interested in a world in which the viola da gamba and cello repertoire smoothly, atmospherically blend, you’ll find plenty to enjoy here.  
Charlotte Gardner, Gramophone
 
Weich und elastisch führt Anja Lechner den kurzen Barockbogen über die Saiten. Die Töne bekommen Luft zum Atmen, führen mal muntere, mal nebulöse Selbstgespräche. Anja Lechner richtet den Blick mit Hume auf die Zeit vor Bach und sie schaut mit Carl Friedrich Abel in die Zukunft. […] Anja Lechner verbindet die komplett unterschiedlichen Persönlichkeiten von Hume, Bach und Abel auf diesem Album. Bach erscheint so in einem neuen Licht.
Sylvia Schreiber, Westdeutscher Rundfunk
 
 
Hume, ein schottischer Komponist, der wohl während vieler seiner Lebensjahre im Hauptberuf Soldat im Dreißigjährigen Krieg war wird keineswegs als eine Art Bach- oder Purcell-Vorläufer besserwisserisch verhandelt. Anja Lechner feiert seine zuweilen übermütige, manchmal scheinbar im Widerspruch dazu melancholisch Feierlichkeit und seine weite, widerspruchsreiche emotionale Welt als Gegenstand einer höchst individuellen Musiksprache, und sie sucht keine zeittypischen Stempel dafür. Die klanglichen Gestaltungsweisen, die agogischen Freiheiten, die sie Hume (oder sich) gestattet, ihre dynamische Detailfreude legen eine raffinierte Rhetorik frei und eine Melodieführung und Rhythmus-Konzeption, die gern überraschen. Dass es sich hier um Kompositionen für die Gambe handeln muss, erkennt man an subtilen Qualitäten wie Tongebung und Spielhaltung.
Carl Friedrich Abel, der 1723 in Köthen im heutigen Sachsen-Anhalt geboren wurde und 1787 in London starb, war einer der letzten großen Gamben-Virtuosen der Musikgeschichte. Sein Vater übrigens gehörte zu Bachs Köthener Hofkapelle. Da während seiner professionellen Zeit das Violoncello sich von der Vorherrschaft der Gambe löste, kann man seine beiden Stücke auf dem Album – ein Arpeggio und ein Adagio, beide in d-Moll – als instrumentell weniger festgelegt begreifen. Das tut Anja Lechner auch. Gerade ihre reiche Erfahrung in der historisch informierten Aufführungspraxis hat sie gelehrt, dass es weniger auf das historisch korrekt gewählte Instrument ankommt als auf die Spielweise und die spezifische Art der Bewegtheit. Und dann Bachs Suiten für Violoncello solo. Vom ersten Takt an löst sich die Frage, ob Gambe oder Cello, buchstäblich auf in Wohlgefallen. Anja Lechner macht keine Virtuosinnen-Show, sondern nähert sich Bach mit großem Ernst und tiefer Bescheidenheit. Sie ist in der Lage, die feinen Bögen der Sangesweisen und die subtilen Verzierungstechniken der Gambe diskret in ihre Artikulationen am Cello einzubinden. So ist, in dieser Auffassung, Bachs Musik einmal mehr als universell gestaltet, die sich von der konkreten Wahl der Instrumentation befreit hat.
Hans-Jürgen Linke, Frankfurter Rundschau
 
It’s one of those recordings where the impression created by the performer rivals if not surpasses the material performed, in this case works by Tobias Hume (c.1579 – 1645), Johann Sebastian Bach (1685-1750), and Carl Friedrich Abel (1723-87). It’s not that the material is inferior (it assuredly isn’t) or that Lechner grandstands, but rather her playing is so compelling it captivates every moment. Performing works spanning two centuries,  she couples short settings by Abel and Hume originally conceived for viola da gamba and newly arranged by her with renditions of the first two of the six solo suites Bach wrote for the violoncello. […] The baroque bow rests ever so comfortably in Lechner’s hand, and her command of the instrument is apparent in every authoritative gesture. […] Lechner’s subtle inflections pf phrasing, dynamics, and texture do much to distinguish these always nuanced interpretations.
Ron Schepper, Textura
 
Stavolta ne è protagonista una delle massime violoncelliste contemporanee, Anja Lechner, musicista a proprio agio sia con le partiture più rigorose, sia con l’improvvisazione. Nel suo primo lavoro per violoncello solo pubblicato da Ecm, Lechner cerca e trova il filo della storia che lega vita e opere di Hume a quelle di Carl Friedrich Abel, violista da gamba nato quasi ottant’anni dopo la morte del capitano, scom- parso del 1787, e pressoché contemporaneo di Johann Sebastian Bach, che nelle celebri sei suite per violoncello solo seppe magistralmente incorporare il portato storico della viola da gamba, all’epoca pur sempre d’uso comune. Forse pensando proprio al tocco di Abel, e notando, perdipiù, che il padre di Abel suonava nell’orchestra di corte di Kitten, diretta proprio da Bach. Simmetricamente rispetto al lavoro di Zanobini con la viola d’amore, Anja Lechner ha scelto di suonare il violoncello utilizzando un archetto barocco, avvicinandosi dunque al suono della viola da gamba. E un’altra curiosa simmetria sta nel repertorio di Hume scelto da Lechner: The First Part of Ayres, i medesimi studi sugli ‘stati d’animo’, messi a stampa nel 1605, indagati nel disco NovAntiqua. Tra le meraviglie di Hume messe in evidenza dal tocco magistrale di Lechner, Harke Harke: per la prima volta il Capitano prescriveva di eseguire certe parti percussive utilizzando la parte in legno dell’archetto, e non i crini: vera avanguardia, allora, come la probabile altra invenzione di Hume, il pizzicato sulle corde della viola da gamba. Quando si alza la polvere della storia, la musica antica scintilla.
 Guido Festinese, Il Manifesto
 
Auf ‘Bach/Abel/Hume’ verbindet Anja Lechner Cello-Suiten von J.S. Bach mit Stücken von Carl Friedrich Abel (1723-1787) und Tobias Hume (1569-1645). Sie sind wie geschaffen für Lechners sinnliches, poetisches und kantables Spiel.
Miriam Damev, Falter
 
Dans les pièces de Tobias Hume, l´interprète en restitue avec sensibilité la mélancolie (‘An Answer’), les émotions à fleur de peau (‘Touch Me Lightly’),le fourmillement de la danse (‘Hit In The Middle’). Elle fait bouillonner l’Arpeggio et gémir l’Adagio avec intensité. Plutôt que d’accentuer les contrastes dans Bach (comme elle le fait dans la Courante de la BWV1008), elle défend une esthétique apaisée, privilégiant une certaine ampleur (Prélude de la BWV1007) et pouvant évoquer le rapprochement avec l’univers de la viole.  
Jean-Christophe Puce, Diapason
EN / DE
For her first solo-violoncello album on ECM’s New Series, Anja Lechner devotes herself to a particularly unique convergence of three composers from vastly different contexts: JS Bach, Carl Friedrich Abel and Tobias Hume. In the past, her extensive discography has captured the cellist as part of the renowned Rosamunde Quartett, as well as alongside seminal artists from both trans-idiomatic sound worlds and the realm of classical music, gracing her with rare musical farsightedness. With her distinct perspective on works composed for both violoncello and viola da gamba, Lechner – “one of the most gifted cellists in the world” (Strings magazine) – sheds a fresh light on music written within a span of two centuries.
 
Framing the first two solo suites from the famous group of six Bach wrote for the violoncello are Abel and Hume compositions, originally conceived for viola da gamba, which are given new colour and breadth through Lechner’s interpretation on cello – in parts newly arranged by herself. Connecting all three composers is a certain improvisatory notion within the fabric of their work, second-nature for composers and musicians between the 16th–18th centuries, when these three lived.
 
Opening the programme are works by Hume, preserved in the very first print edition, namely the collection “The First Part Of Ayres” from 1605. The Scottish composer (and former soldier)’s pieces can be understood as depictions of moods or frames of minds, each of the 116 dances and miniatures in the collection (mostly notated in tablature) corresponding to slightly different temperaments. “A Question”, “An Answer”, “Harke Harke” – a narrative is broached, to be concluded with the final piece on the album, Hume’s tuneful “Touch Me Lightly”. The composer’s lyrical qualities are emphasized in Anja Lechner’s thoughtful interpretation, bringing new, subtle characteristics to the fore.
 
Of  the 150 years later composer Carl Friedrich Abel, Anja Lechner addresses the Arpeggio and Adagio, each in d minor. Lechner endows the already intense scores with her own expressivity in these fluid performances. It’s a fitting preamble to Bach’s violoncello suites Nos. 1&2 in G major and d minor, where the cellist channels the full range of her deep experience in the genre and delivers powerful readings of this core repertory.
 
Reviewing a solo recital from 2022, where Lechner likewise performed one of Bach’s violoncello suites, among other works, the German daily paper Süddeutsche Zeitung praised cellist’s unique “delivery, which always underlines her precise articulation in a most musical fashion”, noting how her performances are marked by a “sense of longing anchored in deep and serious elegance”. The same dedicated and impassioned sense of abandon can be heard and felt here. And at the end, as Kristina Maidt-Zinke notes in the album-accompanying liner notes, “one marvels at the lightness and inner logic with which three worlds have ever so gently touched one another”.
 
The album, recorded at the Himmelfahrtskirche in Munich, was produced by Manfred Eicher.
 
*
 
“One of the most gifted cellists in the world, often bridging the gap between contemporary and traditional, east and west, and arranged and improvisational music” – Greg Cahill, Strings, USA
 
Auf ihrem ersten New Series Soloalbum präsentiert die Cellistin Anja Lechner eine ungewöhnliche Auswahl von Werken dreier Komponisten: Johann Sebastian Bach, Carl Friedrich Abel und Tobias Hume. Ihre breit gefächerte Erfahrung in den unterschiedlichsten Kontexten – sei es als Mitglied des Rosamunde Quartetts, an der Seite renommierter klassischer Musiker oder Künstler aus ganz anderen Kulturkreisen – spiegelt sich in ihrer facettenreichen Diskographie bei ECM wider. Mit ihrem ganz eigenen Blick auf die hier vorliegenden Werke, die sowohl für Violoncello als auch für Viola da Gamba komponiert wurden, beleuchtet Anja Lechner – „eine der begabtesten Cellistinnen der Welt“ (Strings Magazine) – diese Musik, die über einen Zeitraum von zwei Jahrhunderten entstanden ist.
 
Die ersten beiden Solosuiten aus der berühmten Sechsergruppe, die Bach für das Violoncello schrieb, werden von Kompositionen von Abel und Hume umrahmt, die ursprünglich für Viola da Gamba konzipiert waren und durch Lechners Interpretation auf dem Cello – in Teilen von ihr selbst für das Instrument angepasst  – an klanglicher Tiefe und Farbigkeit gewinnen. Alle drei Komponisten verbindet ein gewisser improvisatorischer Gedanke in ihren Werken, wie er für Komponisten und Musiker zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert selbstverständlich war.
 
Eröffnet wird das Programm mit Werken von Hume, die in der ersten Druckausgabe erhalten sind, nämlich aus der Sammlung „The First Part Of Ayres“ von 1605. Die 116 Tänze und Miniaturen des schottischen Komponisten (und ehemaligen Soldaten), meist in Tabulatur notiert, können als musikalische Darstellungen von Stimmungen oder Gemütszuständen verstanden werden. „A Question“, „An Answer“, „Harke Harke“ – es entspinnt sich ein erzählerischer Faden, der mit dem letzten Stück des Albums, Humes „Touch Me Lightly“, seinen Abschluss findet. Die lyrischen Qualitäten des Komponisten, in all ihren Nuancen und Schattierungen, werden in Anja Lechners einfühlsamer Interpretation hervorgehoben.
Von dem 150 Jahre späteren Komponisten Carl Friedrich Abel widmet sich Anja Lechner dem Arpeggio und dem Adagio, jeweils in d-Moll. Lechner verleiht den ohnehin schon dicht komponierten Partituren ihre eigene Expressivität. Es ist ein passender Auftakt zu Bachs Violoncello-Suiten Nr. 1 und 2 in G-Dur und d-Moll, in denen die jahrzehntelange intensive Auseinandersetzung der Cellistin mit diesem Repertoire hörbar wird.
Die Süddeutsche Zeitung hob in ihrer Rezension eines Solorezitals, bei dem Lechner unter anderem auch eine der Bachschen Suiten darbot, das besondere „Espressivo“ ihres Spiels hervor, „das ihre genaue Artikulation immer musikantisch illuminierte.“
 
Nach dem Hören dieses Albums, so schreibt Kristina Maidt-Zinke in den begleitenden Liner Notes, „staunt man über die Leichtigkeit und innere Logik, mit der sich drei Welten so sanft berührt haben“.
 
Das Album wurde in der Himmelfahrtskirche in München aufgenommen und von Manfred Eicher produziert.
 
*
 
 “One of the most gifted cellists in the world, often bridging the gap between contemporary and traditional, east and west, and arranged and improvisational music” – Greg Cahill, Strings, USA
YEAR DATE VENUE LOCATION
2025 May 25 Barcelona Casa Virupa Llinars del Vallès Barcelona, Spain
2025 June 05 Guitar Festival Tampere, Finland
2025 June 06 Pinsefestival- Paulus Kirke Oslo, Norway
2025 November 02 National Concert Hall Dublin, Ireland
2025 November 08 EnjoyJazz Festival-Christuskirche Mannheim, Germany
2025 November 19 Conservatori del Liceu Barcelona, Spain

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