Clamp on the headphones, kick the cat off the sofa, and settle down for a journey into the land of the free. A whisper of piano, a swish of brushed snares, a satisfyingly resonant thud from the Norwegian Thomas Strønen‘s giant bass drum and then, unexpectedly, a voice. As this open, spacious music starts to unfurl the first stop is a sad old Norwegian folk tune sung by Marthe Lea, her clear tones rising over skeletal backing. Reprised almost half an hour later, this wispy fragment is the most composed element in an album of free improvisation – ten pieces that explore the spaces between organised notes and pure sound. . There is silence too, silence with a capital S. Here every sound has intention and awareness.
Jon Bungey, London Jazz News
Ein Trio der bekennenden Unangepasstheit, der individuellen Offenheit, das sich in den zehn grandiosen Improvisationen des Albums, das erste Stück ist entfernt an ein nordisches Volkslied angelehnt, verhalten vorantastet, befriedete Plätze der Ruhe akustisch neu besiedelt. Musikalisch Hand-in-Hand bewegen sich die drei in einem offenen Diskurs, agieren emanzipiert, finden sofort den roten Faden, der sie in diesen lauten und dreisten Zeiten durch ein Labyrinth klanglicher Poesie leitet. Was von dem Trio als ein musikalisches Experimentierfeld gedacht war, in dem Ideen aus Kammermusik und Jazz, Folklore und Minimalmusic miteinander in Beziehung treten, ist nun ein Album geworden. Außergewöhnliche Musik, die schwer einzuordnen ist. Intelligent und frei, voller Wärme, leicht elegant und doch auch körperlich spürbar.
Jörg Konrad, Kultkomplott
Mit Ausnahme des Titelstücks, das auf einer traditionellen norwegischen Melodie basiert, ist die Musik auf Bayou kollektiv aus dem Augenblick entstanden. Benannt sind die Improvisationen nach verschiedenen Wasserwegen, Flüssen und Seen. Das passt metaphorisch ganz hervorragend zur Musik, denn hier fließt alles: Formen, Figuren, Melodien. Die Stücke haben etwas originär Musikantisches, eine Freude am Ausprobieren und einen behutsamen Umgang mit Ideen. Die Entwicklung der Stücke nimmt sich ihre Zeit. Das geht mal langsam, mal schneller. Als Hörer ist man bei der Entstehung live dabei. Das vermittelt den Eindruck eines exklusiven Probenraumbesuchs. Und macht gleichsam Spaß wie Eindruck. Vielleicht ist es auch genau das, was ‘Bayou’ so hörenswert macht: Die freudvolle Leichtigkeit bei großer Ambition.
Sebastian Meißner, Sounds And Books
Cet album exige une audition toutes oreilles ouvertes, sans céder à aucune distraction. Il est tellement subtil, ténu, délicat que chaque note compte, chaque léger coup de cymbale, chaque battement sur le tom grave, chaque gémissement de la clarinette, chaque accord de piano. Et chaque silence. […] Le maître mot de cet album, c’est l’espace. Les instruments le remplissent tout en le laissant vibrer. La batterie mène la danse, de ses balais ou de ses percussions, le piano ose quelques notes, comme la clarinette, sans jamais encombrer le vide. C’est un dialogue entre les instruments et le silence. Magnifiquement mené par le trio. Leur musique semble si simple, minimale, et pourtant elle nous fascine.
Jean-Claude Vantroyen, Le Soir
Weil Strønen, zweifellos ein Schüler des großen Jon Christensen, die Sounds sparsam dosiert, und die Stille als musikstiftendes Element fest einplant – die ECM-Aufnahme klanglich eine Wucht, was freilich dringend notwendig bei dieser Art von Musik ist – wird jede Kleinigkeit, besondes die Schläge auf der Gran Cassa, von Belang, graviert sich jede Regung gänzlich unpenetrant, aber mit gehörigem Nachdruck im Zuhörerohr ein. Höhepunkt sicher das Schlussstück ‘Chantara’ mit Schlagminiaturen beginnend, winzigen Klaviersaitenstupsern dann, einer überzeugenden Stimmung von Zurückweisung des Welttrubels. Plötzlich summt Lea, einmal und ein zweites Mal. Und Abstraktes wird zum Wiegenlied, das einer fernen, reinen Welt entstammt.
Susanne Müller, Jazzpodium
L’expérience collective délivre des à-pics de sons vertigineux, rapides comme l’étoile filante, et toujours à la lisière du silence. Parcourant les espaces du jazz, de la musique contemporaine et du folk scandinave, ‘Bayou’ recueille dix compositions aériennes, séraphiques, et comme détachées des sécheresses du réel. Réalisées dans l’instant où la magie opère, en foudre douce, en averse clairsemée de percussions, de notes de piano lent, de clarinette déchirante, ells suscitent sur le ton de l’apparante sérénité un envoûtement unique.
Guy Darol, Jazz Magazine
Wie Regentropfen, die nach einem Gewittersturm aus den Bäumen zur Erde fallen, wirken die Klaviertöne, mit denen Ayumi Tanaka den zarten Gesang von Marthe Lea und das zurückhaltende Reiben des Percussionisten Thomas Strønen begleitet. Dann ziehen sich Strønen und Tanaka zurück und lassen der Sängerin Zeit, die Strophen des norwegischen Volkslieds ‘Bayou’ ohne Begleitung zärtlich und fest erneut vorzutragen. Damit ist klar: Dieses Trio bevorzugt das Leise, Filigrane, Unaufdringliche. Einem inneren Puls – und damit keiner vorgegebenen Taktstruktur folgend, schlägt und streichelt Strønen Trommeln, Glocken und Glöckchen, Becken, Gongs, Woodblocks und andere Percussionsinstrumente: ein Meister des magischen, unaufgeregten Spiels. Mit zehn Titeln, darunter eine knappe Zweitfassung von ‘Bayou’, nimmt das Trio seine Hörer in eine Welt mit, in der es weder Verkehrslärm noch den Druck sozialer Netzwerke oder betrieblicher Strukturen zu geben scheint. Plötzlich hat man Zeit zum Zuhören, zum Mitfühlen […] Dieses Trio driftet nie ins Unverbindliche oder in Trancezustände, sondern bleibt bei aller Schwebung der Texturen klar und konkret in der akustischen Wirkung. […] ‘Bayou’ ist eine der Platten, die einen so schnell nicht mehr loslassen und noch lange nach dem Hören in der Erinnerung nachschwingen.
Werner Stiefele, Stereoplay
Würde man nur das erste und das achte Stück dieses Albums kennen, hätte man den Eindruck, es mit einer wunderschönen, etwas ausgefalleneren Spielart der ‘Nordic Music’ zu tun zu haben. Denn das in zwei Varianten realisierte Titelstück ‘Bayou’ geht auf ein altes Traditional zurück und wird von der jungen Norwegerin Marthe Lea unglaublich stimmungsvoll, voller Melancholie und Wärme, intoniert […] Doch der erste Eindruck von diesem Album täuscht ohnehin, denn die eigentliche Intention dieses Trios ist das freie Improvisieren, das offene Herangehen an klangliche Möglichkeiten und Texturen, das Erforschen kühner Soundstrukturen. Der eigentliche Motor des Ensembles ist der vielbeschäftigte norwegische Schlagzeuger Thomas Strønen […] Gemeinsam durchpflügt man nun das weite musikalische Feld, das sich zwischen den Polen zeitgenössische Kammermusik, Jazz und Volksmusik aufspannen lässt. Ob verhalten tastendes Suchen, ruhiges Mäandern, spannungsgeladenes Triologisieren oder wohldosierte Klangexplosionen, Thomas Strønen nützt sein Instrumentarium wie ein experimentierfreudiger Maler Farben und Pinsel – durchaus verwegen, aber immer geschmackvoll […] Namensgebend für die zehn spontan und kollektiv kreierten, vielfältig schimmernden und glitzernden, stets im spontanen Fluss befindlichen musikalischen Stimmungsbilder waren Flüsse, Wasserwege und Seen – das wöchentliche, gemeinsame Experimentieren über zwei Jahre hinweg hat sich jedenfalls gelohnt!
Peter Füssl, Kultur
Gerade durch die langen Pausen, das schweigsame Atmen und das meditative Innehalten der Protagonisten entwickeln die zehn Stücke eine Art von Schwerelosigkeit, die gefangen nehmen kann. Strønen, Tanaka und Lea, die sich an der Königlichen Musikakademie in Oslo kennenlernten, agieren bis auf ‘Bayou’, das auf einem norwegischen Volkslied basiert, völlig frei und ohne Vorgaben in einem zarten Nebel aus zeitgenössischer klassischer Musik, Volksmusik und Jazz. Die Improvisationen tragen Namen von Wasserstraßen, Flüssen und Seen. Eine wunderbare Metapher für die glitzernde Fließfähigkeit der Musik.
Reinhard Köchl, Jazzthing
Zeitempfinden ist in der Natur, abseits urbaner Hektik, nicht mechanisch getaktet, sondern von verschiedenen Atemrhythmen geprägt. Demgemäß bewegt sich die Musik von Schlagzeuger Thomas Strønen, der Pianistin Ayumi Tanaka sowie Klarinettistin und Sängerin Marthe Lea wie ein ‘Bayou’ – so nennt man in Louisiana ein langsam fließendes Gewässer. […] Die Ereignisse gestalten sich kollektiv und wirken subkutan, so die Melismen-Fragmente ‘Nahla’ durch Klavierhall, ganz zarte Drum-Effekte und Klarinettentöne. […] Inspirierte Gelassenheit lenkt diese kollektive Trio-Suche in Bereiche zwischen Jazz-Improvisation und klassischem Form-Impetus, wo sich ungehörte Beziehungen von Raum und Zeit entfalten.
Hans-Dieter Grünefeld, Hifi & Records
One thing all of Strønen’s music has in common is atmosphere. His work always has a distinct aura, and Bayou is no exception – austere but rich, quiet but urgent. Though the music was collectively improvised (with the exception of the title track, which is based on a Norwegian folk tune), the trio avoids discord – everyone plays with like minds, seeking out spontaneous melodies and arrangements and sticking to them. […] the gentle push of ‘Nahla,’ the deliberate exploration of ‘Como’ and the haunted beauty of Lea’s unaccompanied vocal solo ‘Bayou II’ denote a search for elegant grace, even if the musicians started with a blank slate when the record light went on.
Michael Toland, The Big Takeover
Was inflationär behauptet, aber selten bis nie eingelöst wird, hier trifft es tatsächlich zu: Strønen, Tanaka und Lea musizieren absolut auf Augenhöhe. Zeitgenössische klassische Musik, Folk und skandinavischer Jazz fließen zwar hörbar in ihre Musik ein, doch was daraus entsteht, lässt sich weder auf eine der Inspirationsquellen reduzieren noch auf eine Mischung daraus. Viels ist Improvisation im besten Sinne: Nur wenn die Bereitschaft und Offenheit besteht, sich komplett aufeinander einzulassen, können spektral-fluide Klangprismen wie in ‘Duryea’ entstehen. Nicht von ungefähr tragen die Nummern Wasserwege, Seen und Flüsse im Titel: Die komplexen Vorgänge der Strömungsdynamik erfassen den fließenden Charakter dieser Musik besser als die starren Gesetzmäßigkeiten regelmäßiger Kristallbildung.
Harry Schmidt, Jazzthetik
Openness to all options available is the key, the music delicate, adventurous and spontaneous. All the pieces here are created collectively, in the moment, with the exception of the title piece, which is based on a traditional Norwegian folk tune and unfurls in the quietest possible way. Its two versions are both distinguished by the beautifully phrased vocals of Marthe Lea, herself first and foremost an instrumentalist who had rarely sung before. […] This is rarefied, sometimes abstract music-making with minimalism and restraint always to the fore. But it is also very beautiful and very thoughtful.
Simon Adams, Jazz Journal
One thing all of Strønen’s music has in common is atmosphere. His work always has a distinct aura, and Bayou is no exception – austere but rich, quiet but urgent. Though the music was collectively improvised (with the exception of the title track, which is based on a Norwegian folk tune), the trio avoids discord – everyone plays with like minds, seeking out spontaneous melodies and arrangements and sticking to them. […] the gentle push of ‘Nahla,’ the deliberate exploration of ‘Como’ and the haunted beauty of Lea’s unaccompanied vocal solo ‘Bayou II’ denote a search for elegant grace, even if the musicians started with a blank slate when the record light went on.
Michael Toland, The Big Takeover
Was inflationär behauptet, aber selten bis nie eingelöst wird, hier trifft es tatsächlich zu: Strønen, Tanaka und Lea musizieren absolut auf Augenhöhe. Zeitgenössische klassische Musik, Folk und skandinavischer Jazz fließen zwar hörbar in ihre Musik ein, doch was daraus entsteht, lässt sich weder auf eine der Inspirationsquellen reduzieren noch auf eine Mischung daraus. Viels ist Improvisation im besten Sinne: Nur wenn die Bereitschaft und Offenheit besteht, sich komplett aufeinander einzulassen, können spektral-fluide Klangprismen wie in ‘Duryea’ entstehen. Nicht von ungefähr tragen die Nummern Wasserwege, Seen und Flüsse im Titel: Die komplexen Vorgänge der Strömungsdynamik erfassen den fließenden Charakter dieser Musik besser als die starren Gesetzmäßigkeiten regelmäßiger Kristallbildung.
Harry Schmidt, Jazzthetik
ein weites Feld zwischen Electronica, Ambient, Minimalismus und skandinavischer Folklore, und wenn man so will, erzählt sein neues Trio genau davon. Auch hier ist die Besetzung ungewöhnlich: Neben Strønen sind auf ‘Bayou’, dem Debütalbum des Trios, noch die Pianistin Ayumi Tanaka und die Klarinettistin, Sängerin und Perkussionistin Marthe Lea zu hören. Man hat sich über zwei Jahre lang zu einem Jour fixe kennengelernt, indem man miteinander frei improvisierte und verschiedenen Ideen Raum gab, sich zu entwickeln. Die ersten Töne auf ‘Bayou’ sind geradezu skrupulös mit Bedacht gewählt, aber dann legt der Titeltrack erst mal eine falsche Fährte in Richtung Song, die dann auf Albumlänge eben nicht wieder erscheint. Statt dessen herrscht eine radikale Reduktion der Töne vor, deren asketische Dramaturgie deutlich in die Neue Musik weist. Die Faszination dieses achtsamen Ideenflusses von ‘Bayou’ wird dadurch verstärkt, dass die erstaunlich transparente Produktion des Albums die Stille zwischen den Tönen und die dynamischen Momente des Austausches einzufangen verstanden hat.
Ulrich Kriest, Junge Welt
The music from this trio is reflective, delicate, and space-conscious, with the musicians relying on an intuitive, open approach to shape the pieces of music that develop. Openness is the watchword here. […] . With the exception of the title piece, based on a traditional Norwegian tune, the music on Bayou was created collectively, in the moment, drawing upon the individual and shared histories of the musicians. Most of the music presented on this intriguing album is minimalistic. And yet, within this minimalism, it’s clear that there’s certainly no lack of adventure and experimentation, it’s just that’s it’s largely performed in a very subtle and quiet way. […] An air of depth and sincerity permeates through the whole session, with Japanese pianist Tanaka adding an assured quality with her beautiful Zen-like playing. Strønen successfully steers this trio in between a naturally Nordic, gently flowing stream, and a bubbling river that builds in intensity as it nears its vergent destination
Mike Gates, UK Vibe