Auf der einen Seite stehen der Gitarrist Terje Rypdal und der Schlagzeuger Pål Thowsen, Monumente des skandinavischen Jazzaufbruchs mit Wurzeln weit in den stilistischen Siebzigern. Auf der anderen agieren der auf melodische Präsenz setzende E-Bassist Endre Hareide Hallre und der die Klänge ausweidende Keyboarder Ståle Storløkken, die die Texturvorliebe des Bandleaders mit nochmehr Raum und Schwebung ergänzen. ‘Conspiracy’ entwickelt it dieser Kombination der Prsönlichkeiten eine kontrastreiche Impulswelt musikalischer Assoziationen, postrockig beschwörend, soundmalerisch mächtig. […] Ein Manifest.
Ralf Dombrowski, Stereoplay
For followers of Terje Rypdal’s 50 years of recording on ECM, listening to ‘Conspiracy’ is like immersing oneself in a warm bath. Those who feared that on his first studio album for 20 years Rypdal might be tempted away from his strengths as an electric guitarist (chiefly a Fender Stratocaster) can relax. He continues to make music that is atmospheric, well-structured and gently exploratory. His guitar is very much the lead instrument and Rypdal plays in such a way that it is virtually impossible to detect when composition ends and improvisation begins. […] It is exactly the kind of album a long-term fan of Terje Rypdal has been waiting for. It is a good fit with Rypdal’s extensive discography and helps maintain a tradition in jazz of which Rypdal is very much a master. It may not have much of ‘the shock of the new’, but will probably end up being played on the turntable more often than many might expect, where each new listen reveals fresh depths and intricacies.
Graham Spry, London Jazz News
Rypdal glücken lauter (leidenschaftliche) Revisionen des Damals fürs (oft leidenschaftslose) Heute. Die Regressivität hat Charme, weil wohldosiert, die Muße Seltenheitswert. Das Rockalbum der Wahl derzeit (Vom jazzafinnen Standpunkt aus besehen…).
Adam Olschewski, Jazzpodium
‚Conspiracy‘ ist ein grandioses Alterswerk eines der größten Gitarristen des 20. Jahrhunderts.
Wolf Kampmann, Eclipsed
So, what we are presented with here is a new album with a new group, ‘Conspiracy’ is not only the album title and a composition, but also the name of the new ensemble; and a set of all new material that paradoxically has the gentle hint of nostalgia, while sounding futuristic and managing to occupy the space in between. The six compositions all sound remarkably fresh and exciting with Rypdal remaining faithful to his signature sound on the Fender Stratocaster. […] definitely an album to cherish, and with each repeated hearing puts the listener in a place that they are happy to inhabit.
Nick Lea, Jazz Views
‘Conspiracy’ ist ein hungriges Album, eines, das Sehnsüchte, Wut und Begehrlichkeiten eines Musikers im Herbst des Lebens zum Ausdruck bringt. Mit einer Gitarre, die Schwingungen wie ein Sensor aufnehmen und in faszinierende Sounds übersetzen kann.
Reinhard Köchl, Augsburger Allgemeine
Das Material ist typisch Rypdal: Mit Anleihen in Blues und Rock schraubt Rypdal sein Instrument in sphärische Höhen. Es geht ihm um außerweltliche Erfahrungen. Seine Band baut ihm für diesen Griff nach den Sternen eine Räuberleiter nach der anderen. Experimentell wie im Opener ‘As If The Ghost…Was Me’, balladesk wie in ‘What Was I Thinking’ oder tough wie im Titelstück. Zum heimlichen Liebling avanciert ‘Baby Beautiful’, das das ganze Repertoire dieser Truppe abbildet.
Sebastian Meißner, Sounds and Books
Sie knüpft zwar an die Soundlandschaft früher Rypdal-Alben – insbesondere von ‘The Chaser’ und ‘Blue’ – an, hat das Konzept aber mit Endre Hareide Hallre am bundlosen Elektrobass weiter differenziert. Da sich der Schlagzeuger Pål Thowensen auf filigrane, scheinbar zurückhaltende, dabei durch ihr permanentes Umspielen des Beats spannungsgeladene Rhythmusarbeit konzentriert und Ståle Storløkken vor allem an der Hammondorgel lichte Klänge erzeugt, entstehen durch den Kontrast zu Rypdals lang anhaltenden Gitarrensounds vor allem in ‘By His Lonesome’ ungewöhnliche Schichtungen. Das melodienselige ‘Baby Beautiful’ unterstreicht die elektrifizierte Klangpracht dieses Albums.
Werner Stiefele, Rondo
Given what we're going through hour after battered hour in summer 2020, any artistic endeavor entitled ‘Conspiracy’ just might be the last thing you'd want to get involved with. But Terje Rypdal, a true master for reaching beyond troubled layers and into the beating heart, offers a conspiracy of open anticipation and expansive terrains. When was the last time you heard that emanating from whatever your audio set up or streaming device of choice? […] A standout not only for 2020 but also in Rypdal's storied canon.
Mike Jurkovic, All About Jazz
‘Conspiracy’ is a forceful message that Rypdal is back, back to the 70s, to be more precise. The searching, often rubato flow of his strains that ignored the trend of fusion of that time (especially when led by guitarists) and that dreamy, mournful tone is on full display throughout ‘Conspiracy’, the very things that created Terje Rypdal fans. Almost as if to underscore that he wants to play jazz-rock, Rypdal assembled an electric band and, unlike the assemblage of his classic ECM’s, it has no horn player. It’s also a collection of guys from different generations. […] Terje Rypdal has been a restless, progressive artist through the last fifty years, but with ‘Conspiracy’, he demonstrates he can still pack large ideas into a small band within the tighter confines of a studio.
S. Victor Aaron, Something Else Reviews
Rypdals Quartett ist ein Drei-Generationen-Projekt. Schlagzeuger Pål Thowsen ist aus frühen Experimental-Zeiten dabei, Keyboarder Ståle Storlokken wirkt als Klangkünstler der nächsten Generation mit, Fretless-Bassist Endre Hareide Hallre könnte Enkel sein. Zusammen loten sie einen immensen Klangraum aus. Herb, verzerrt, hallig, verschwörerisch.
Ulrich Möller-Arnsberg, Bayerischer Rundfunk
Sechs Stücke bietet die CD, und nicht nur die kompakte Laufzeit von rund 35 Minuten erinnert an die Rypdal-Klassiker der früheren Jahre, auch könnte jede Komposition gut von einem jener Alben der Siebziger bis frühen Neunziger stammen. Was nicht heißen soll, dass die Platte eine Nostalgie-Feier wäre; im Gegenteil wird mit diesen famosen Stücken nur wieder einmal deutlich, wie sehr Rypdal mit seinen besten Aufnahmen eine zeitlose Klangästhetik geschaffen hat – an die er mit diesem Quartett souverän anknüpft. […] Tatsächlich begann das ‘Conspiracy’-Projekt ursprünglich mit der Absicht, älteres Material etwa aus Rypdals Zeiten von ‘Odyssey’ und ‘The Chasers’ neu zu bearbeiten. Dieses Fundament prägt die Aufnahme spürbar, wenngleich bald entschieden wurde, nur neue Kompositionen einzuspielen. Sie klingen dennoch alle sofort so vertraut, als wären es ‘Klassiker’, die wir schon lange kennen – und so unangestrengt, ja leichtfüßig, dass wir gleich die alten Scheiben wieder hervorkramen und neu entdecken wollen.
Ingo J. Biermann, Nordische Musik
Sein erstes Studio-Album seit rund zwanzig Jahren ist partout kein Nostalgie-Projekt. Zwar hatte er zuerst tatsächlich vor, ältere Stücke zeitgemäß zu revitalisieren, aber angesichts des enormen Potentials, das seine Mitstreiter ins musikalische Geschehen einbrachten, wurden dann doch sechs gänzlich neue Stücke eingespielt, die – freilich völlig staubfrei – atmosphärisch an die Erfahrungen der 1970-er Jahre andocken. Irgendwo in intergalaktischen Sphären zwischen Jazz, Rock und Kammermusik angesiedelt, schickt Terje Rypdal mit seiner Stratocaster jene sehnsuchtsvollen, verhallten und verzerrten, einschmeichelnd warmen Soundcluster zu den Sternen, die längst zu seiner unverwechselbaren Signatur wurden. Sensibel und voller spannungsgeladener Eleganz umspielt von Drummer Pål Thowsen und vielschichtigen Keyboard-Farbtupfern Ståle Storløkkens. Beides Altbekannte des Gitarristen, im Gegensatz zum jungen, äußerst gefühlvoll am bundlosen Bass und an der Fender Precision agierenden Endre Hareide Hallre, der seine Tieftöner auch wundervoll melodisch singen lassen kann […] Wäre ich nicht schon seit 46 Jahren ein alle seine Entwicklungen als Komponist und Musiker interessiert mitverfolgender Terje Rypdal-Fan, dieses von Manfred Eicher in gewohnter Perfektion im Rainbow Studio in Oslo produzierte 35-Minuten-Album ließe mich zu einem werden!
Peter Füßl, Kultur
Die neue Rypdal-CD wird vielen Fans von ‘Odyssey’ sehr gut gefallen […] diese Musik ist aber kein Aufguss des alten Tees, sondern eher so eine Art Homecoming, mit etwas weniger Schärfe, dafür aber mit mehr gelassener Erfahrung und vielleicht auch dem Frieden eines langen Lebens.
Lothar Trampert, Gitarre & Bass
On retrouve avec plaisir l’ambiance planante du Rypdal des années 1970 – les fameux ‘Odyssey’, ‘Descendre’ et autre ‘After The Rain’ qui ont marqué l’histoire d’ECM – avec ses nappes éthérées, ses themes comes effilochès, ses phrases plaintives de gitare saturée, fragmentées, écorchées, et sa rythmique évanescente. Ce climat onirique tout en suspension, typique de Rypdal et emblématiques des productions scandinaves invite à la meditation. [….] Rien de vraiment nouveau dans l’œuvre de Rypdal, mais une pièce maîtresse passionnante et aboutie qui laisse une belle empreinte bien après l’écoute.
Felix Marciano, Jazz Magazine
‘Conspiracy’ è il nuovo, splendido disco del settantreenne chitarrista norvegese […] Musicista di grande nobiltà e intensa sprezzatura per chi mette sul bilancino le percentuali di ‘jazzità’ di un brano, i carichi di wattaggio troppo rockettari, un sospetto sentimentalismo se una linea suona troppo melodica, le dissonanze sferzanti che potrebbero disturbare le orecchie ammodo. Lui ha già messo in conto tutto, e forse il senso di una vita musicale, se non è troppo ardire, lo andremmo a ritrovare proprio in quel titolo apparentemente così semplice.
Guido Festinese, Giornale della Musica
Nach zehn Jahren kehrt er mit 72 zurück und zeigt sich noch einmal auf der Höhe seiner Kunst: Er lässt Töne, Echos, Saitenquietschen und Rückkopplungen tanzen und modelliert sie zu atmosphärischen Klanggebilden. Rypdal geht es um Atmosphäre, seine Stücke sind überwiegend getragene, dunkel gestimmte Traumreisen mit kompetenten Begleitern.
Bernd Haasis, Stuttgarter Zeitung
Dieser eigentümliche Gitarrenton, der sein letztes Geheimnis nie preisgibt, der kurz vor dem Höhepunkt immer wieder flächig entschwindet und den Hörer wohlig in sein Rätsel einhüllt, ist und bleibt eine musikalische Offenbarung […] Wie diese Band ihre weitschweifigen Klangflächen immer dann verdichtet, wenn der Gitarrenton ein pointiertes Umfeld benötigt, umsich darin neu auszubalancieren, ist ein intuitives Meisterstück des Interplay. ‘Conspiracy’ ist fraglos eines der herausragenden Alben des Jahres.
Volker Doberstein, Tonart
Sein Sound ist unverkennbar. Das allein schon müsste Terje Rypdal in den Olymp der Gitarrengötter katapultieren. Seit Jahrzehnten ist der Norweger auf seiner einzigartigen Klangreise unterwegs – im Gepäck die geliebte Fender Stratocaster, die er zum Singen bringt, mit Zerrlauten belegt, mit der er melodische Linien zeichnet - oft auch mit breitem orchestralem Pinsel. Auf seiner neuen CD ‚Conspiracy‘ finden sich all diese musikalischen Ingredienzen noch einmal wie im Brennglas gebündelt.
Tilman Urbach, Stereo
Natürlich hat sich der norwegische Gitarrist in den zurückliegenden acht Jahren, solange liegt seine letzte Veröffentlichung zurück, nicht neu erfunden. Dafür ist seine Persönlichkeit zu stark, ist sein atmosphärischer Ton zwischen schneidigem Rock und superber Melancholie, sind seine zum Licht strebenden Improvisation zu eigenständig, zu individuell gereift. Somit macht ‚Conspiracy‘, im Quartett eingespielt, dort weiter, wo der Gitarrist im Grunde sich schon eine zeitlang bewegt: Inständige Soundexkursionen, die sanfte Welten von beseelten Stimmungen erschaffen, um diese dann in immer anderen, wechselnden Diktionen neu zu durchstreifen. Dabei fungieren die psychedelischen Klangflächen als eine Art Bindeglied zwischen rockigen Improvisationen und modernen Kompositionsmustern. Es entstehen intensive Spannungsfelder, die wie magische Polarlichter erhaben leuchten
Jörg Konrad, Kultkomplott
The very absence of Rypdal from a recording studio for nearly two decades only adds to the mythology of the man. The expectation is bound to be high. But the great man and his band, all collaborators of old, delivers. […] There can be lyrical moments like Hallreide’s yearning fretless meditation against Storlokken’s churchish organ on ‘By His Lonesome’. Or Rypdal’s musings with those oh so sustained notes on ‘Baby Beautiful’. But there’s also the hellish breakdown while striving for heaven’s gate on the remorseless title track […] Let us hope there is yet more to come, that this is no twilight of the Gods.
Andy Robson, Jazzwise
Einen so kompromissslosen Fusionsound wie auf dem Titeltrack von ‘Conspiracy’ hat Rypdal lange nicht mehr erkoren. Welch große Freude, ihn wieder zu hören!
Friedrich Kunzmann, Concerto
Le Norvégien es un des magiciens de la guitare contemporaine. A 73 ans, il poursuit son exploration du langage musical, qui’il a commenencée dès son adolescence. […] C’est un compositueur lyrique qui ne s’est jamais vraiment dètourné du rock, on l’entend tout au long de cet album impressionnant de maîtrise de la guitare et des effets électroniques. Terje Rypdal est flamboyant dans chacun des six morceuax de l’album […] On vogue dans un espace onirique traversé d’éclairs.
Jean-Claude Vantroyen, Le Soir
On his first new studio album in two decades, Norwegian guitarist Terje Rypdal looks into his past, revisiting the sound of his 1970s work, albeit tempered by a sense of patience. The liquid, probing sustain of his playing remains instantly recognizable, but apart from the title track, where the band builds up a serious head of steam – with Supersilent mainstay Ståle Storløkken providing seething Hammond B-3 swells and bassist Endre Hareide Hallre carving out a roiling groove with veteran drummer Pål Thowsen – most of the album embraces a meditative, searching repose. […] ‘Conspiracy’ offers a nice reminder that fusion doesn’t need to be bound up in hollow complexity or overkill.
Peter Margasak, Downbeat