The music may be dense at times, and it’s certainly the product of someone cognisant of recent modernist trends, but Tüür charges his scores with a primal energy that reaches past its textural complexity to speak directly to the listener. If you don’t yet know his music, here’s a fine place to start.
Martin Anderson, International Record Review
Varied and evocative, full of fascinating sonorities, Ardor is motoric and eruptive in the outer spans, contemplative but still volatile at the centre. Pedro Carneiro, the dedicatee, plays with commendable authority and virtuosity. The composer describes this concerto as a transitional work away from his older style – represented by the haunting cello-and-piano Dedication – to ones based “on different premises”… These “different premises are heard best in the title-track Oxymoron. … The works on this fourth ECM release devoted to Tüür’s music are executed with commitment and skill… They present a spectrum of the composer at his most recent.
Guy Rickards, Gramophone
Was die Leute hören wollen oder nicht – wer weiß es schon? Der Rezensent weiß, dass er im Marienmonat Mai gern in einer Kirche das wahrlich aberwitzig schöne neue „Salve Regina“ des Esten Erkki-Sven Tüür gehört hätte; oder in einer Philharmonie das beängstigend phantasievolle neue Konzert für Marimbaphon und Orchester; oder in einem Kammerkonzert die klangvisionäre neue Komposition „Oxymoron – Musik für Tyrol“. Live sind diese Sachen bei uns einstweilen nicht zu haben, weil die Lamentierer das Sagen haben, also kauft man die CD mit exzellenten Musikern aus Estland.
Tüür? Tüür! Ein Genie des 21. Jahrhunderts, nichts weniger.
Wolfram Goertz, Rheinische Post
Tüürs neues Album … enthält fast ausschließlich Stücke des neuen Stils oder Stücke, die dahin unterwegs sind. Dennoch verrät es zunächst einmal eine grundsätzlich unveränderte Handschrift: nämlich die in äußerst klangsinnlicher, konfliktgespannter Ereignisdichte aufgehobene Strukturstrenge. Außerdem bemerkt man eine gleichsam architektonische Raumtiefe aus übereinanderlasierten Klangschichten. Die Energieströme wirken nun mitunter gezügelter, die Ausbrüche erhalten mehr Raum, erscheinen geklärter, ja abgeklärter. …
Dass all dies dezidierter, gegliederter als früher erscheint, dass Mikroorganismen und deren Tiefenstaffelung klarer heraushörbar sind, ist gewiss auch das Verdienst des variabel besetzten, auf zeitgenössische Komponisten des baltischen Raums spezialisierten Ensembles. …
Tüürs Musik ist wie eh und je so komplex, so widersprüchlich spannungsgeladen wie der rhetorische Begriff „Oxymoron“. Und seine zielgerichteten Zahlenspiele sind für ihn kein Dogma, sondern ein ordnender „Quellcode“ für seine Klangphantasie. Man muss ihn nicht bis ins Jota heraushören, um die Musik genießen zu können.
Ellen Kohlhaas, Frankfurter Allgemeine Zeitung