The title cut, begins with what sounds like rapid fire bongo drums that magically move across the sound stage, their high-pitched rolls punctuated by the occasional ‘bass drum’ and an odd crooning sound that gallops after the bongos as they peregrinate from channel to channel. Eventually, a melody emerges center stage: it’s a repeated phrase that sounds as if it is coming from a vibraphone. This fascinating sequence comes to a complete stop shortly before two minutes. Phillips enters, bowing his bass in a pattern that clearly recalls Kurtág’s melody. […] Typically the duo plays together, as in the opening tune, ‘Beyond,’ where the musicians seem to be listening closely to the other. Kurtág, as he suggests, is quietly shadowing Phillips. ‘The Under Zone’ is different: it starts with what sounds like a crowd scene, a jumble of electronic sounds that resolve into gradually fading held tones that are punctuated by strong single notes from Phillips over which Kurtág plays (again) vibe-like tones. […] Let it be noted that nothing on this set swings or even maintains a steady rhythm. Still, to my ears these beautifully recorded improvisations — with their unique sequences of tones and subtle interactions — are never less than intriguing.
Michael Ullman, Arts Fuse
Barre Phillips arbeitet auf ‘Face à Face’ mit György Kurtág jr. zusammen, dem Sohn des großen ungarisch-französischer Komponisten und Pianisten. Von Angesicht zu Angesicht sozusagen suchen sie nach den passenden Formeln und Mustern für ihren Austausch. Sie gehen vorsichtig und behutsam miteinander um, reagieren spontan aufeinander, musizieren konzentriert und finden dann auch wieder beherzt und mit explodierender Leidenschaft den Konsens. Barre Phillips streicht, zupft, reißt und stößt seinen Kontrabass. György Kurtag findet darauf am Synthesizer und digitaler Percussion entsprechende Antworten und neue Einwürfe. Die Interaktion steht im Mittelpunkt dieses Duos, meist in kürzeren Ansätzen in verdichteten und entschlackten Passagen. Immer der Freiheit als oberstes Prinzip dienend. Improvisationsabenteuer, die die geistigen Grenzen musikalisch sprengen – um die Phantasie zu beflügeln.
Jörg Konrad, Kultkomplott
È il risultato studiato, costruito, cercato (ed ottenuto) della collaborazione di due grandi musicisti: compositore ed improvisatore il primo, jazzista e sperimentatore il secondo (sempre che le etichette siano ancora necessarie). […] Non è un impegno da poco ascoltare il ‘faccia a faccia’ di questi due grandiosi compositori e se si si entra nel ‘mood’ giusto, l’ascolto di queste geometrie musicali, variate all’infinito, risulta essere un’esperienza toccante, ma è meglio ricordare che lavori di questo genere, non ammettono distrazioni, non si tratta di tappezzerie sonore che permettono un ascolto distratto, per amare queste composizioni occorre riservar loro una vera e propria dedizione. […] Siamo in presenza di un disco pieno di echi e anche di qualcosa di più che semplici citazioni della grande musica còlta europea. Ricordiamo che sia György Kürtág Jr. che Barre Phillips, hanno svolto parte della loro attività in Francia, il primo nel prestigioso IRCAM parigino di Pierre Boulez, il secondo fondando il ‘Centre Européen Pour l’Improvisation’ (CEPI) a Puget in Provenza, per esplorare nuovi approcci creativi alla composizione musicale. Insomma due grandissimi musicisti contemporanei in senso lato e con grandi esperienze alle spalle e, perché no, un ancora lungo e radioso futuro dinnanzi.
Mario Grella, Offtopic Magazine
Diese Musik ist ein Gedankenspiel, entlang von Fragen nach der Architektur von Klang, der Wirkung von Soundimpulsen, und der Möglichkeit instrumentaler Kommunikation unabhängig von motivischer Bedeutungslenkung. […] Der eine spielt einen wuchtig sonoren, aber filigran eingesetzten Kontrabass, der andere bringt körperlose Klänge der durchs Imaginäre schweifenden Electronics. Improvisation trifft Installation, der Fortgang der Musik auf deren Statik, mal kommentierend, meist ergänzend.
Ralf Dombrowski, Audio (‘Jazz-CD of the Month’)
Die Beziehung der beiden Musiker ist vielschichtig und ihre gemeinsamen Klänge sind nicht leicht zu situieren. Da ist der Bass, den Phillips sanft zupft und mit dem Bogen streicht, dabei die Saiten aber keinesfalls nur schwingen, sondern auch auf viele andere Arten, z.B. auf dem Griffbrett anschlagend perkussiv, tönen lässt. Und da sind die Schaltkreise des Korg T3, des Roland JD 800 und des oft verschmähten Yamaha DX7, die Kurtág jr. sowohl zurückhaltend als Klanggeneratoren wie auch offensive als Effektgeräte einsetzt. Die durch die Beiden skizzierten kürzeren Szenen mit ihrer ruhigen Melancholie sind unter Umständen nur unter Mitberücksichtigung von Produzent Eicher – als quasi ungenanntem drittem Urheber – tiefer zu ergründen. Denn in Eichers Brust schlagen genau diese zwei Herzen: eine besondere Beziehung zum Bass – die in vielen Veröffentlichungen seines Labels durchschimmert – und ein spezielles Interesse an klanglicher Plastizität.
Christof Thurnherr, Jazz’n’more
An extraordinary album in what many will perceive as an unforgiving environment, that is neither safe or overtly conversational as is the case with so many duo albums. Instead, Phillips and Kurtág jr. are able to create a place to inhabit of time and space which is also, paradoxically outside of any perceived notion of the passing of time. […] In the space of just 33 minutes and over twelve pieces the duo creates a sound world that can be intensely ominous to one that is lyrical and inviting. Such pieces, created in the moment have an immediacy about them is appealing and intriguing, yet repeated listening reveals an astonishing amount of detail. […] With producer Manfred Eicher’s attention to detail the music flows organically from one improvisation to the next in a manner that is so seamless that one is so involved in the music created that time is suspended until the final notes decay.
Nick Lea, Jazz Views
Sich gegenseitig ‘Face à Face’ zu erkennen und dadurch spontan zu musikalischen Interaktionen zu kommen, ist eine Fähigkeit, die Barre Phillips und György Kurtág Jr. auf höchstem Niveau kultiviert haben. Mikro-Tonzellen genügen, um im Antiphon von Kontrabass und zirpenden Electronics zu ‘Beyond’ bekannter Muster zu gelangen. Oft sind die Rollen auf maximale Kontraste angelegt, sodas Barre Phillips frei flippende Partikel im Bassgalopp ‘Across The Aisle’ zu elektronischen Außenreizen vorantreibt. […] Hier sind sich zwei kongeniale Partner begegnet, die sich im philosophischen Klangdiskurs auskennen.
Hans-Dieter Grünefeld, Grand Guitars
An ambitious album from two sonic pioneers full of deep colours, elaborate mood exploration that all add up to a successful breaking of boundaries.
Simon Duff, Morning Star (Five-out-of five stars)
Welch Glück, dass der Großmeister der Bass-Improvisation nach ‘End To End’ (2018) nur das Solospiel, nicht aber den Dialog mit dem Live-Elektroniker György Kurtág jr. aufgab. Der kontert mit faszinierend originellen Sounds die sonore Expressivität des 86-jährigen Barre Phillips, der von vibrierender Arco-Attacke über Slapping bis zu perkussivem Klopfen sämtliche Facetten seines Instruments grandios ausreizt.
Sven Thielmann, Fono Forum
Forget about categories. ‘Face à Face’ is a dialog between two musical geniuses, one working acoustically, the other electronically. It’s music that transmits exquisite silence, infinite space, extreme timbral contrasts, and poetic magnanimity through small gestures.
Jason Victor Serinus, Stereophile
In diesen prägnanten Fragmenten legt einer der beiden spontan ein bestimmtes Tonmaterial fest, welchem Klangereignis der Einfallsreichtum des anderen entweder durch Beharren oder Abweichen antwortet. Auf Phillips’ akustischem Brett entstehen natürliche Harmonien, col legno Interpunktionen und atonale Klagen, Permutationen einer wunderbar hermetischen Sprache, die ihre Daseinsberechtigung nur in sich selbst sucht und, einmal gefunden, so einen wenn auch schwierigen Kontakt mit einem zunächst fremden Gegenüber herstellen kann, mit entgegengesetztem Vorzeichen, aber ebenso wechselhaft und selbtbezogen. Kurtágs subtile Interventionen respektieren seinen altmeisterlichen Kollegen und durchdringen dennoch den gesamten stereophonen Klangraum mit fremden Scherben und Texturen, Echos exotischer Perkussion und Reminiszenzen dramatischen Sci-Fi-Radio-Sounddesigns.
Achim Doppler, Concerto
Barre Phillips, Kontrabass, und György Kurtág jr., Elektronik, beginnen ihre Musik da, wo andere Musiker aufgehört haben, wo Klischees, Erwartungen, Gewohnheiten und die gängigen Parameter nicht mehr hinreichen. Sie beginnen da, wo andere am Ende wären. […] Was zu erwarten wäre, wird gar nicht erst gespielt. Es geht um Klanggegenstände, um Klangereignisse, die sich jenseits oder oberhalb von gängigen Parametern wie Melodie, Rhythmus, Dynamik herstellen lassen. Es geht um Farben und Oberflächenstrukturen. Und immer sucht Barre Phillips die reibungsvolle Nähe zu den unvorhersehbaren elektronischen Klängen seines Gegenübers. […] Wenn man nach einem plausiblen Bild für die Zusammenarbeit dieser zwei Musiker sucht, könnte das auf zwei Bildschnitzer hinauslaufen, die mit verschiedenen unbekannten Materialien kleine, gemeinsame Gegenstände bauen, sie kurz betrachten, dann stehen lassen und weitergehen. […] Es ist Musik von hohen Abstraktionsgraden, die mehrere Schritte zurücktritt von landläufigen Konzepten und in enger Duo-Verzahnung die Aufmerksamkeit auf etwas Neues lenken will.
Hans-Jürgen Linke, Frankfurter Rundschau