Stereo, Audiophiles Highlight des Monats
Turkish-German guitarist Sinan turns the idea of a fasil – a traditional Turkish suite dedicated to the Prophet Mohamed’s wife Aisha – into the most fragile, elliptical jazz. Yelena Kuljic’s singing has an odd, stark sensuality, while Julia Hülsmann’s wonderfully fluent piano holds this featherlight confection of Eastern and Western elements together.
Mark Hudson, Daily Telegraph
Das Album nimmt Bezug auf die armenisch-türkisch-deutsche Herkunft Marc Sinans, baut auf Julia Hülsmanns fein fließende Motivik, interpretiert Koransuren und islamische Mystik, christlichen Humanismus und Joseph Roths Künstlerethik, verknüpft die gitarristische Spieltechnik des Eliot-Fisk-Schülers und die improvisierende Erfahrung der Berliner Rhythmusgruppe, vereint den ätherisch schwelgenden und seelenvoll knospenden Gesang von Yelena Kuljic mit einer Prise Viola-Tönung durch Lena Thies, das Ganze vor dem Hintergrund neoromantischer Klangpilgerschaft. … Es ist eine anspruchsvolle Variante intellektueller improvisationsgetönter Migrantenmusik.
Ralph Dombrowski, Jazzthing
Hier versucht die Komponistin gar nicht erst, sich ihrem Gegenstand mit vordergründigen Orientalismen zu nähern, sondern sie kommt mit introvertierter, “westlicher” Musik von großer innerer Ruhe, die viel Raum lässt für Marc Sinans klassische Gitarre, Lena Thies’ Bratsche, die einfühlsame Stimme der musiktheatererfahrenen Yelena Kuljic und, nicht zuletzt, für Hülsmanns eigenes Pianotrio, das sowohl Kern wie Rückgrat des Ensembles darstellt. … Eine bemerkenswerte Ausdeutung orientalischer Strukturprinzipien durch Musiker aus Jazz und Klassik.
Berthold Klostermann, Fono Forum
Fasil ist in vielerlei Hinsicht eine bemerkenswerte Produktion: Klassische Gitarrenschule verschmilzt mit Jazz, Komposition mit Improvisation, muslimische Tradition mit westlichem Denken, Geschichte mit Gegenwart, Lyrik mit Musik. … Sinans Grundidee war es, eine Brücke zu schlagen von einigen Passacaglien von Biber, Couperin und Bach hin zu islamischer Musik. … Zu den Texten, in die Schiffer Zitatfragmente aus dem Koran und dem Hadith sowie alte persische Dichtung einwob, komponierte Julia Hülsmann wunderbare, sehr eindringliche Musik.
Ulf Drechsel, rbb Kulturradio