BBC Music Magazine, Top of the month
Neue Zeitschrift für Musik, Empfehlung
Stereoplay, Klangtipp
Stereo, CD des Monats
Lachenmann’s opera "The Little Match Girl" (2001) is an unapologetically modernist, difficult but hypnotic take on Andersen’s tale. But that’s only its starting point. Lachenmann also weaves in episodes using words by the Baader-Meinhof terrorist Gudrun Ensslin and from Leonardo da Vinci’s treatise The Desire for Knowledge. The poor little girl, the terrorist, the visionary artist – all cast into the cold by society, all drawn inescapably to self-destruction. Lachenmann’s music is onomatopoeic: his evocations of coldness, using electronics as well as live orchestra, are an intense exploration of the isolated psyche that constantly fascinates. Cambreling conducts with icy precision.
Stephen Pettitt, Sunday Times
This new recording of Lachenmann’s opera, in the revised, slightly cut version that the composer prefers, demonstrates the power of confusing music and storytelling that operates on the disturbing edges of consciousness.
Mark Swed, Los Angeles Times
Helmut Lachenmann nennt sein 1997 uraufgeführtes Opernprojekt “Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“ im Untertitel „Musik mit Bildern“, auch um deutlich zu machen, dass es sich nicht um eine Oper im traditionellen Sinn handelt. Innerhalb weniger Jahre trat dieses Werk seinen Siegeszug um die Welt an... Nun liegt eine zweite Einspielung vor, die sich in einigen Punkten von der Ersteinspielung unterscheidet. Das betrifft vor allem die „...zwei Gefühle...“ überschriebene „Musik mit Leonardo“ im letzten Teil. ... Die Sprache ist deutlicher zu verstehen, die Konzentration auf den „nackten“Text gleicht einem musikalischen Innehalten. Die ursprüngliche komplexe Kontrastepisode mutiert zu einem Zustand erregter Ruhe, einer intensiven Meditation.
Nicht nur dieser Abschnitt, sondern die gesamte Produktion ist klanglich und interpretatorisch von einer solchen Klarheit und Sensibilität, wie man das nur selten findet, wie es jedoch gerade bei diesem ungewöhnlichen Werk unerlässlich scheint.
Martin Demmler, Fono Forum
Seit Jahren durchwandert der radikale Musikdenker Helmut Lachenmann neue Klanglandschaften und entlockt dem großen Orchesterapparat ein Spektrum an Geräuschen und Klängen in den subtilsten Schattierungen. Als Volltreffer gilt die 1997 in Hamburg uraufgeführte Oper „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“. ... In dieser „Tokyo-Fassung 2000“ modifiziert Lachenmann den „Leonardo-Teil“. Der führt aus der winterlich mitternächtliche Kälte via Sternschnuppe in eine mediterrane unwirtliche Landschaft Süditaliens. Aus der Notwendigkeit, das Sprachmaterial aufführungspraktisch an die japanischen Verhältnisse anzupassen, fügt Lachenmann fünf Klangfermaten über den gesprochenen Text ein, die das dramaturgische wie musikalische Geschehen bereichern sollen. In der Tat öffnet sich so eine neue Ebene des Innehaltens und Durchatmens. Faszinierend die Sogwirkung, mit der Sylvain Cambreling mit dem Instrumental- und Vokal-Apparat des SWR den Hörer in die hochkomplexe Klangwelt hineinzieht.
Egon Bezold, Stereo
Die Interpretation durch Cambreling ist höchst durchsichtig und angespannt – großartig!
Reinhard Schulz, Neue Musikzeitung