Imagine a Norwegian church by the sea, and a 17th-century fiddler at his exercises. He appears to be improvising but there is a composed feel to the arpeggios he extracts from his instrument. Now imagine the local Fender wiz, a guy with a big sustain habit, plugging an amp into the vestry socket and playing around and through the fiddler’s allusive but fugitive sawing. Imagine a percussionist and a bassist joining the slow chase, as if they have all the time in the world. .. Their music is all texture, harmony and ghosts.
Independent on Sunday
His striking violin is the primary voice in the ensemble dialogue, although Terje Rypdal does exert a dominating presence when he cuts loose on tracks such as ‘Spheric’ and ‘Fog and After’, or the inverted solo on ‘Gorge Green’. Marder and Colón make full contributions to the music, which is wide-ranging in style and mood, from peaceful and reflective through to edgy and raucous. Despite that diversity, it hangs together well as a whole.
Kenny Mathieson, Jazzwise
High Lines hat eine ungeheure Suggestivkraft. ... Von allem Anfang an ist man gefesselt vom kraftvollen Kreisen dieser genialen Musik einer Rückkehr. ... Sie verschmilzt Pole, die ein großer Reisender vor Ort inhaliert hat, zu einem Solitär von unverhoffter Schönheit: Cage und Cajun, Barock und Rock, Blues, mittleren Osten und das Improvisatorische des Jazz. Diese Platte rückt das Fremde in die Nähe und transzendiert das Nahe. Sie ist eine Reise zu Orten, Kulturen und Zeiten, eingängig, ruppig, schwelgend und enorm nachhallend. Sie transportiert das Fremde in die Nähe des Vertrauten und ist experimentell auf höchst sinnliche Weise.
Ulrich Steinmetzger, Fuldaer Zeitung
Manfred Eicher nahm die Spur von Michael Galasso auf, 20 Jahre nach dessen bislang einzigem ECM-Album Scenes. Er überredete ihn, wieder ins Rampenlicht zurückzukehren und unter anderem mit Terje Rypdal High Lines aufzunehmen. Ein Klangstück abseits aller Demarkationlinien. Modrig-dunkle, geisterhafte Sounds, Rypdals sägende Gitarrenriffs und Galassos Violine, die nicht brillieren muss, um zu beeindrucken. Ihre Kraft entsteht häufig nur aus schaukelnden, repetitiven Momenten, so als würde sich ein feuchter Finger auf einem Glasrand drehen. Alles trägt einen besonderen Zauber und transportiert eine selten gehörte, zeitlose Ästhetik. Etwas, das es in dieser Form, diesem konsequenten Nonkonformismus bislang noch nicht gab.
Reinhard Köchl, Jazzthing