Imaginary Cycle

Florian Weber

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Idiosyncratic, large-scale and in its fundamental disposition one of a kind, Florian Weber’s Imaginary Cycle, conceived for the unique instrumentation of brass ensemble and piano, is a hybrid of multiple musical languages that seamlessly blends the harmonious with the oblique. Here Weber presents a cycle in four parts, plus an opening and an epilogue, in which the German pianist is joined by a group of four euphoniums, a trombone quartet as well as flautist Anna-Lena Schnabel and Michel Godard on the seldomly used “serpent” brass instrument, together performing a work that blurs the line where improvisation ends and composition begins. As the ensemble elegantly journeys across Florian’s multiple-idioms-spanning oeuvre, symphonic passages mingle with intricate counterpoint, pastoral notions are contrasted with textures more contemporary and each voice in the ensemble plays an independent part, adding to a whole. A daring and spectacular endeavour, Imaginary Cycle follows Florian’s contributions to the albums by Matthieu Bordenave, Ralph Alessi and his own quartet recording Lucent Waters – though the musical intersections between those albums and this one are few and equivocal. The project, recorded at Sendesaal Bremen in July 2023, was developed in close collaboration with Manfred Eicher, who produced the album.
Idiosynkratisch, großformatig gedacht und in seiner Grundanlage einzigartig, ist Florian Webers Imaginary Cycle, der für die ungewöhnliche Besetzung von Blechbläserensemble und Klavier konzipiert wurde, ein Hybrid aus mehreren musikalischen Sprachen, der das Harmonische mit dem Gewagten nahtlos verbindet. Weber präsentiert hier einen Zyklus in vier Teilen, plus einer Eröffnung und einem Epilog. Darin wird der deutsche Pianist von einer Gruppe von vier Euphonien, einem Posaunenquartett sowie der Flötistin Anna-Lena Schnabel und Michel Godard auf dem selten verwendeten historischen Blechblasinstrument „Serpent“ begleitet. Gemeinsam führen sie ein Werk auf, das die Grenze zwischen Improvisation und Komposition verwischt. Während das Ensemble elegant durch Webers mehrere Idiome umfassendes Werk reist, mischen sich symphonische Passagen mit komplizierten Kontrapunkten, pastorale Vorstellungen werden mit zeitgenössischeren Texturen kontrastiert, und jede Stimme des Ensembles spielt eine eigenständige Rolle und fügt sich zu einem Ganzen. Imaginary Cycle ist ein gewagtes und spektakuläres Unterfangen, das an Webers Beiträge zu den Alben von Matthieu Bordenave, Ralph Alessi und seiner eigenen Quartettaufnahme Lucent Waters anschließt - auch wenn die musikalischen Überschneidungen zwischen diesen Aufnahmen und dem vorliegenden Album eher gering und zweideutig sind. Das Projekt, das im Juli 2023 im Sendesaal Bremen aufgenommen wurde, ist von Beginn an in enger Zusammenarbeit mit Manfred Eicher entstanden, der das Album produziert hat.
Featured Artists Recorded

July 2022, Sendesaal Bremen

Original Release Date

13.09.2024

  • 1Prelude
    (Florian Weber)
    03:43
  • 2Opening I
    (Florian Weber)
    03:09
  • 3Opening II
    (Florian Weber)
    05:48
  • 4Opening III
    (Florian Weber)
    02:02
  • 5Word I
    (Florian Weber)
    02:47
  • 6Word II
    (Florian Weber)
    03:45
  • 7Word III
    (Florian Weber)
    03:32
  • 8Word IV
    (Florian Weber)
    04:48
  • 9Sacrifice I
    (Florian Weber)
    05:40
  • 10Sacrifice II
    (Florian Weber)
    06:01
  • 11Sacrifice III
    (Florian Weber)
    03:09
  • 12Sacrifice IV
    (Florian Weber)
    05:35
  • 13Blessing I
    (Florian Weber)
    01:58
  • 14Blessing II
    (Florian Weber)
    03:21
  • 15Blessing III
    (Florian Weber)
    03:20
  • 16Blessing IV
    (Florian Weber)
    03:31
  • 17Epilogue
    (Florian Weber)
    02:06
Die Performances auf ‘Imaginary Cycle’ durchzieht eine hohe Konzentration und eine andächtige, fast sakrale Qualität, die auch in der schlichten Titelgebung aufgegriffen wird: ‘Opening’, ‘Word’, ‘Sacrifice’, ‘Blessing’. Musik für ein imaginäres Ritual, eine Liturgie. Entfernte Echos von Florian Webers Kindheit – er wuchs als Sohn eines klassischen Pianisten und einer Opernsängerin auf, mit Kirchenmusik und dem Repertoire von Barock bis klassischer Moderne. Seine Soli auf ‘Imaginary Cycle’ verraten diese tiefen Wurzeln in der Klassik. Taktile, blitzschnelle Dynamik, bemerkenswertes Formgespür und virtuose Technik – vor allem die beidhändigen Polyphonien verblüffen, insbesondere wenn man erfährt, dass sie spontan improvisiert sind. […] Florian Weber und dem Produzenten Manfred Eicher ist mit ‘Imaginary Cycles’ ein eigenwilliges und anrührendes Werk gelungen, das ganz organisch die Grenzen zwischen Kammermusik und zeitgenössischem Jazz, zwischen Fixiertem und Spontanem verwischt – wie auch die Frequenzen der tiefen Blasinstrumente und der Solisten immer wieder ineinanderlaufen, verschwimmen und sich wieder voneinander lösen, als fände das Geschehen an einem nahen Horizont statt, als gäbe die Musik dem Ohr nicht alles preis.
Niklas Wandt, Deutschlandfunk
 
Kategorien wie Jazz oder Klassik, Komposition oder Improvisation lässt ‘Imaginary Cycle’ weit hinter sich. Weber hat Musik von Gesualdo und Orlando di Lasso für dieses Album studiert, sich aber auch bei Anton Bruckner umgehört, um zu lernen, was er mit Bläsern anstellen kann. Eine außergewöhnliche Mischung also. Die ist entstanden, weil das Album beim Münchner Label ECM erscheint und dessen Chef Manfred Eicher maßgeblich am Konzept und an der Klanglichkeit des imaginären Zyklus mitgewirkt hat. […] Weber sucht eben beständig neue Klangwelten, und diese Suche hat ihn zwangsläufig zu ‘Imaginary Cycle’ geführt.  Alte, historische Formen treffen auf zeitgenössische Improvisation, tiefe Bläser erweitern den Klangraum des Klaviers und eröffnen gleichzeitig neue Freiheiten des Spiels. ‘Atmosphäre entsteht durch das Verhältnis der Dinge zueinander’, sagt er. Was er damit meint, kann man auf dem neuen Album hören.
Ralf Döring, Jazzthetik
 
Das siebzehn Abschnitte umfassende Werk ‘Imaginary Cycle’ ist in ein Prélude, einen Epilog und vier jeweils mehrteilige Abschnitte mit den Überschriften ‘Opening’, ‘Word’, ‘Sacrifice’ und ‘Blessing’ gegliedert. Das Ensemble umfasst neben Weber die Flötistin Anna-Lena Schnabel sowie Michel Godard, einen Virtuosen auf der Tuba und deren hölzerner, wie eine Schlange gewundenen Schwester, dem Serpent. Außerdem sind die vier Eufoniumspieler des Quatuor Opus 333 und ein Posaunenquartett beteiligt. […] Spiritus Rector bleibt Weber, der am Flügel kanonartige Elemente mit dichten Klangtrauben paart. Aus einer durch großen Mikrofonabstand hergestellten Ferne unterlegen die Hörner flächige Sounds. In den weiteren Abschnitten keimen Assoziationen an sakral anmutende Quartette von Posaunen und Eufonien auf sowie Soloabschnitte für Flöte und Serpent und unterschiedliche Kombinationen dieser Gruppen mit und ohne Piano. Mal schimmern Erinnerungen an Choralsätze durch, mal prägen unorthodoxe Spielweisen den Klang, mal wird es lyrisch und zwischendurch auch wohldosiert geräuschhaft. Das ist kein Jazz, wohl aber eine mit improvisierten Momenten angereicherte Fortführung dessen, was in der Alten Musik, im Barock und der Romantik sowie dem 20. Jahrhundert an Ideen entstanden ist.
Werner Stiefele, Rondo
Idiosyncratic, large-scale and in its fundamental disposition one of a kind, Florian Weber’s Imaginary Cycle, conceived for the unique instrumentation of brass ensemble and piano, is a hybrid of multiple musical languages that seamlessly blends the harmonious with the oblique. Here Weber presents a cycle in four parts, bookended by an opening and an epilogue, in which the German pianist is accompanied by a group of four euphoniums, a trombone quartet as well as flautist Anna-Lena Schnabel and Michel Godard on the seldomely used “serpent” brass instrument, together performing a work that blurs the line where improvisation ends and composition begins. As the ensemble elegantly journeys across Florian’s multiple-idioms-spanning oeuvre, symphonic passages mingle with intricate counterpoint, pastoral notions are contrasted with textures more contemporary, as each voice in the ensemble plays an independent part, adding to a whole.
 
Florian sheds light on how the project initially evolved in the liner notes: “At first Manfred Eicher and I mainly had imagery in mind. Pictorial, figurative landscapes as gateways for musical exploration. We described images and sounds to each other and discovered similarities between our thoughts in the process. As if describing a room to one other, resulting in a particular atmosphere where our two view-points overlap. And from the beginning, the entire project was developed together with him. It started out from a piano-centric approach. Manfred soon introduced the idea of having other instruments join in, but from afar. Lontano he said. I was immediately taken with that approach and we exchanged many ideas surrounding the concept. From early on he proposed adding a group of instruments that would cover a lower frequency range.”
 
Joining Weber for the realization of this intricately wrought endeavour is the French euphonium quartet Opus 333 on the one side and a hand-picked group of four trombone players on the other. Weber’s long-time musical accomplice Michel Godard, who plays serpent and tuba on the album, was a close advisor for the choice of euphonium players, bass trombonist Maxine Troglauer – a more recent but equally trusted acquaintance of Weber’s – helped find the right trombonists for this purpose. Adding to this instrumental foundation – aside from Florian on piano –, flutist Anna-Lena Schnabel and Michel Godard hover above and between the ensemble sections, building a connection between the piano and the brass, a bridge between ancient and contemporary forms of musical expression, and intersections, seamless, between the composed and the improvised worlds.
 
“Some of the pieces in the cycle start out from a completely improvised point and slowly build their way into a through-composed passage,” Florian notes. “Anna-Lena Schnabel is especially sensitive and skilled at reacting to the mood and overall conceptual arc of the music. She’s truly able to capture the compositional aspect in her improvisations. The same goes for Michel, whose communication with the other instruments is unique.”
 
All aspects of Florian’s musical proficiency are given space in extended moments to unfold throughout Imaginary Cycle. With the term comprovisation Florian refers to the inherent synergy of composed and improvised elements, while polyphonic intuition, a term coined by Florian, alludes to the pianist’s ability to develop improvisational passages from an almost subconscious state of mind. Both notions, given a more detailed outline in the liner note, are prevalent in the music. Intuitively, the pianist drives his lavish piano introduction at the beginning of cycle towards a musical clearing where the keyboard is greeted by horns, preparing the field for the first evocative chapter “Opening”.
 
The names of the cycle parts – the remaining three are called “Word”, “Sacrifice” and “Blessing” – stem from Florian’s reflections on the liturgical mass as a means of musical organisation. Interaction – one of its main traits – is a characteristic that sits at the core of Imaginary Cycle and at the heart of the ensemble’s approach. Individual instruments and ensemble sections detach and regroup spontaneously throughout the album, in natural response to both Florian’s scores and off-the-cuff spurs to depart on improvised paths, everyone always in close dialogue with each other. Influenced as much by the Renaissance madrigal as by 20th century composers and more recent vanguards of forward-thinking music, Weber’s vision exhausts the boundaries of polyphony and steers his ensemble to something radically new and imaginary.
 
Recorded at the Sendesaal Bremen in July 2022, the record was produced by Manfred Eicher.
 
*
 
Weber’s compositions straddle jazz and the avant-garde seamlessly. The emphasis is on economy and beauty; it’s hard to resist the melting of colors of the compositions, the delicate touch of the players and the seductive calm of the tempi. […] The delicate, kinetic execution of Weber’s exquisite, often pensive compositions at times conveys the rejuvenating splendour of savouring crisp spring water.
Downbeat magazine on Weber’s Lucent Waters
 
Florian Weber has established himself as one of the most enigmatic and accomplished pianists and composers between the genres in Europe and beyond – the online magazine Something Else! has called him “a truly forward thinking pianist… astonishing!”, while the German daily Süddeutsche Zeitung hailed him as “an exceptional pianist with a fresh new sound.”  Since his ECM debut in duo with Markus Stockhausen on 2016’s Alba, Weber has gone from strength to strength, garnering awards, commissions and spotlights in international festivals.
 
He released his leader recording Lucent Waters in 2018, playing alongside trumpeter Ralph Alessi, Nasheet Waits on drums and bassist Linda May Oh. As a sideman, the pianist appears on both Matthieu Bordenave albums (La Traversée, The Blue Land) and Ralph Alessi’s It’s Always Now (“Immediately one senses Weber to be an ideal harmonic partner, able to anticipate and gently react to Alessi’s movements, which are by no means predictable” – Making A Scene).