‘Joys and Solitudes’ is a must for pianophiles. The trio is tight and their musicianship shines through on this excellent CD.
Hugh C., Bebop Spoken Here
Schon der Einstieg lässt aufhorchen: ‚Mood Indigo‘ aus dem Jahr 1930 war einer der ersten großen Erfolge aus Duke Ellingtons Feder. Von dem stimmungsvollen Stück gibt es unzählige Versionen, doch Avishai entlockt dem Klassiker weitere traumhafte, mit Bluesmelodik veredelte Motive. Das Ebenmaß musikalischer Formgebung wird auch in jeder Eigenkomposition des Pianisten wie dem zauberhaften ‚Song For Any‘ und ‚Tango‘ erreicht. […] Mit ‚Les Pianos de Brazzaville‘, in dem Avishai Impressionen von Reisen in die Demokratische Republik Kongo in lebhaften Klängen wiedergibt, endet sein packendes Trio-Album.
Gerd Filtgen, Fono Forum
Dieses Trio ist nicht auf den schnellen Effekt aus. Seine Musik nimmt sich die Zeit, die sie braucht. Nur zwei der acht Songs sind unter fünf Minuten lang. Eines übersteigt sogar die Zwölf-Minuten-Grenze. Auf die Länge kommt es hier jedoch nicht an. Es geht um Tiefe. Yonathan Avishai, der 2017 vom Jazz Magazine als die ‚französische Entdeckung des Jahres‘ gefeiert wurde, beweist auf ‚Boys And Solitudes‘, dass er beides hat: Traditionsbewusstsein und Entdeckergeist. Eine runde Sache.
Sebastian Meißner, Soundsandbooks
Ein Spiel ist, was Yonathan Avishai mit seinen Musikern hier aufführt, ein heiteres, aber sorgfältig ausgeführtes, präzises Spiel […] Man kann in diesem Spiel nicht verlieren, aber durchaus gewinnen, unter der Voraussetzung, dass man es ernst nimmt, dass man über die entsprechende Geistesgegenwart verfügt, dass man Freude an dieser Art von Witz hat – und dass man die Musik nicht an einen ironischen Effekt verrät. Über lange Zeit muss das Ensemble diese gemeinsame wache Präsenz geübt haben, so sehr, dass sich aus einer lyrischen Melodie mit einer Bewegung des kleinen Fingers ein Tango lösen kann, in dem dann plötzlich eine verminderte Quinte für die Verwandlung in einen Blues sorgt. […] Das Spiel nimmt hier Züge eines Schauspiels, vielleicht sogar einer Maskerade an, aber das liegt sozusagen in der Natur des Vorgangs: Man kann spielen, und man kann etwas oder jemanden spielen. Das Schöne an dieser Musik ist, dass sie solche Übergänge kennt und offen hält.
Thomas Steinfeld, Süddeutsche Zeitung
Der Pianist, der hörbar aus der Jazztradition schöpft, scheint es nie eilig zu haben und präsentiert sich mit einer Klangkultur, die ihresgleichen sucht.
Peter Bürli, SRF 2
Der Beginn ist ungewöhnlich: Nur mit einem Hi-Hat-Ticken deutet der Schlagzeuger Donald Kontomanou den Beat an, bevor Duke Ellingtons ‘Mood Indigo’ Gestalt annimmt und sich schließlich sogar in einen herrlich sinnlichen Kneipenblues verwandelt. Das ist dann allerdings auch die einzige Coverversion auf der neuen CD des israelischen Jazzpianisten Yonathan Avishai. Mit fast schon erotisch aufgeladener Sinnlichkeit ist aber auch Avishais ‚Song For Anny‘ ausgestattet und überhaupt spielt das Trio, das vom Bassisten Yoni Zelnik vervollständigt wird, gerne lyrisch, romantisch und mit viel Aplomb.
Rolf Thomas, Jazzthing
Yonathan Avishai’s ‘Joys and Solitudes’ is brimming with musical riches. On the strength of this album, the Israeli-French pianist may no longer be best known as a member of Avishai Cohen’s ensemble, although the work he’s done with his chum from school days is considerable. The bookends here are among the joys. It opens with the only cover, a stately take on Ellington’s ‘Mood Indigo’ that highlights not only Avishai’s marvelous way of painting tones in economical but lush strokes, but also shows off the contributions of bassist Yoni Zelnik and drummer Donald Kontomanou. The closer, ‘Les Pianos De Brazzaville’ is a world away in mood, heavy on rhythm, a rumba-based excursion inspired by a couple of trips to The Republic of the Congo. It’s a nifty tour through sounds and rhythms of Africa and the dispora, with Avishai almost casually tossing off hints of Cuba, New Orleans and Chicago, among other elements of blues and jazz.
Gary Whitehouse, The Green Man Review
Yonathan Avishai confirme dans ce premier opus en trio pour ECM qu’il est non seulement l’un des nouveaux grands de l’instrument mais aussi un compositeur inspiré. […] Ses notes, Yonathan Avishai les utilise avec parcimonie ce qui donne une beauté singulière à ses compositions.
Pierre de Chocqueuse, Jazz Magazine
A reflective and resourceful pianist, with a light touch and a finely nuanced sense of rhythm. […] Joys and Solitudes seems to be designed as a showcase for Avishai. Although Zelnik and Kontomanou play well throughout, their solo contributions tend to brief and less brightly spotlit. They enter and exit the music stealthily, almost imperceptibly at times, providing just the right amout of support when needed.
Brian Marley, London Jazz News
Die Feinabstimmung ist frappierend. Zarte Klavierakkorde öffnen einen Raum, der Rhythmus wird vom Schlagzeug nur angedeutet, eine Melodie taucht im Kontrabass auf und wird langsam zum tragenden Thema. Eigentlich macht das kleine Ensemble keinen Jazz, sondern Kammermusik auf höchstem Niveau. […] Die Musik von Yonathan Avishai erzählt Geschichten von Menschen, die ihm nahestehen. Dann wiederum führt sein Trio zu einem Tango aufs Parkett oder lässt die Zügel bei einer temporeichen Nummer los. Eine sehr leichte, federnde Spannung durchzieht das gesamte Album. Lange Jahre in der Provinz gereift, ist dieses Trio aus Frankreich eine Entdeckung.
Georg Waßmuth, Südwestdeutscher Rundfunk
An eloquent showcase of the virtues of musical economy.
Robert Shore, Jazzwise
As a general observation, one could argue that Avishai the pianist is influenced by disparate genres, including Romantic classical composers and, from a jazz perspective, the music of Abdullah Ibrahim, and, moreover, loves tinkering around in between them, yet the end result is still a cohesive whole. […] A memorable and enjoyable listening experience.
Tim Stenhouse, UK Vibe
Yonathan Avishais Musik verkommt nie zur Klangtapete. Stattdessen entwirft sie unaufgeregt Reflexionsräume mit historisch informierten Resonanzböden. […] Eine atemberaubend langsame, nur fast zerdehnte Interpretation von Ellingtons ‚Mood Indigo‘ macht programmatisch den Auftakt, augenzwinkernder Humor in ‚les Pianos de Brazzaville‘, dessen afrokaribischer Swing von Zitaten aus dem Kontext der europäischen klassischen Musik durchkreuzt wird, setzt den Schlusspunkt.
Harry Schmidt, Jazzthetik
Avishai spielt mit dem Blues, kokettiert mit der Moderne, tupft die Töne vorsichtig in die Tasten, kontrastiert impressionistische Momente mit robusten Akkord-Folgen und gestaltet Freiräume, die seine Mitstreiter besetzen, ausgestalten und neu definieren. Kontomanou erweist sich dabei als feinfühliger Drummer mit großer kammermusikalischer Umsicht, Zelnik zupft mal straffe Basslinien, mal begnügt er sich mit dezenten Tonfiguren, die den musikalischen Fluss sanft begleiten. In diesem Trio ist kein Ton zu viel, keine Melodie bloß Floskel und Ökonomie der kreative Impulsgeber. Geradezu prototypisch zelebrieren dies die drei Musiker in Duke Ellingtons ‚Mood Indigo‘. Der Klassiker erfährt eine Neudeutung, die sich subtil und geistreich mit dem Thema auseinandersetzt. Ein starker Einstieg in ein großartiges Album.
Michael Stürm, Jazzpodium
The latest from pianist and composer Jonathan Avishai is a wonderful collection of subdued but complex and fascinating modern jazz. […] All of it is very lovely in that classic ‘ECM jazz’ way: quiet, intellectual, impressionistic.
Rick Anderson, CD Hotlist
This is an excellent album, Avishai a subtle, always accessible pianist, often delicate and restrained, but rhythmically alert, too.
Ron Simpson, The Jazz Rag