Joys and Solitudes

Yonathan Avishai

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Israeli-French pianist Yonathan Avishai has made important contributions to the music of Avishai Cohen, as documented on Into The Silence and Cross My Palm With Silver. In parallel, over the last five years, he has been developing his own project with the trio heard here, with Paris-based Israeli bassist Yoni Zelnik and Donald Kontomanou, French drummer of Guinean and Greek heritage. Sometimes known as the Modern Times Trio, its programme here opens with Duke Ellington’s “Mood Indigo”: “Ellington is still a thoroughly modern pianist and composer,” Yonathan Avishai muses. In the original pieces that follow, Avishai makes references to a broad range of musics and experiences. “Les pianos de Brazzaville” recalls his journeys to the Republic of the Congo. “Tango” is a creative response to hearing Dino Saluzzi and Anja Lechner’s Ojos Negros. “When Things Fall Apart” is inspired by the compositions of Avishai Cohen. Such diverse influences are filtered through Yonathan’s tradition-conscious piano playing, alert to old values of blues feeling and swing yet also strikingly original in its decisiveness and concision. Joys and Solitudes was recorded at Lugano’s Auditiorio Stelio Molo RSI, in February 2018, and produced by Manfred Eicher.
Der israelisch-französische Pianist Yonathan Avishai hat wichtige Beiträge zur Musik von Avishai Cohen geleistet, dokumentiert auf dessen Alben Into The Silence und Cross My Palm With Silver. Im Laufe der letzten fünf Jahre hat er mit dem in Paris lebenden israelischen Bassisten Yoni Zelnik und dem aus Griechenland stammenden Donald Kontomanou am Schlagzeug sein eigenes Trio-Projekt entwickelt. Zuweilen bekannt als Modern Times Trio, eröffnet die Gruppe ihr Album mit Duke Ellingtons „Mood Indigo“. Avishai sinniert: „Ellington ist nach wie vor ein moderner Pianist und Komponist“. In den folgenden Eigenkompositionen bezieht sich Yonathan Avishai auf ein breites Spektrum an Musiken und Erfahrungen: „Les Pianos de Brazzaville“ ruft seine Reisen in die Republik Kongo in Erinnerung, „Tango“ gibt eine spielerische Antwort auf Dino Saluzzis und Anja Lechners Ojos Negros, „When Things Fall Apart” wurde von Avishai Cohen inspiriert. Diese vielfältigen Einflüsse werden durch Yonathans traditionsbewusstes Klavierspiel gefiltert, respektvoll gegenüber den alten Werten von Blues und Swing und doch eigenständig in seiner Entschlossenheit und Präzision. Joys and Solitudes wurde im Februar 2018 in Lugano aufgenommen, im Auditorio Stelio Molo RSI, und von Manfred Eicher produziert.
Featured Artists Recorded

February 2018, Auditorio Stelio Molo RSI, Lugano

Original Release Date

25.01.2019

  • 1Mood Indigo
    (Barney Bigard, Duke Ellington, Irving Mills)
    05:45
  • 2Song For Anny
    (Yonathan Avishai)
    07:03
  • 3Tango
    (Yonathan Avishai)
    07:37
  • 4Joy
    (Yonathan Avishai)
    05:54
  • 5Shir Boker
    (Yonathan Avishai)
    04:26
  • 6Lya
    (Yonathan Avishai)
    04:29
  • 7When Things Fall Apart
    (Yonathan Avishai)
    12:17
  • 8Les Pianos De Brazzaville
    (Yonathan Avishai)
    06:30
‘Joys and Solitudes’ is a must for pianophiles. The trio is tight and their musicianship shines through on this excellent CD.
Hugh C., Bebop Spoken Here
 
Schon der Einstieg lässt aufhorchen: ‚Mood Indigo‘ aus dem Jahr 1930 war einer der ersten großen Erfolge aus Duke Ellingtons Feder. Von dem stimmungsvollen Stück gibt es unzählige Versionen, doch Avishai entlockt dem Klassiker weitere traumhafte, mit Bluesmelodik veredelte Motive. Das Ebenmaß musikalischer Formgebung wird auch in jeder Eigenkomposition des Pianisten wie dem zauberhaften ‚Song For Any‘ und ‚Tango‘ erreicht. […] Mit ‚Les Pianos de Brazzaville‘, in dem Avishai Impressionen von Reisen in die Demokratische Republik Kongo in lebhaften Klängen wiedergibt, endet sein packendes Trio-Album.
Gerd Filtgen, Fono Forum
 
Dieses Trio ist nicht auf den schnellen Effekt aus. Seine Musik nimmt sich die Zeit, die sie braucht. Nur zwei der acht Songs sind unter fünf Minuten lang. Eines übersteigt sogar die Zwölf-Minuten-Grenze. Auf die Länge kommt es hier jedoch nicht an. Es geht um Tiefe. Yonathan Avishai, der 2017 vom Jazz Magazine als die ‚französische Entdeckung des Jahres‘ gefeiert wurde, beweist auf ‚Boys And Solitudes‘, dass er beides hat: Traditionsbewusstsein und Entdeckergeist. Eine runde Sache.
 Sebastian Meißner, Soundsandbooks
 
Ein Spiel ist, was Yonathan Avishai mit seinen Musikern hier aufführt, ein heiteres, aber sorgfältig ausgeführtes, präzises Spiel […] Man kann in diesem Spiel nicht verlieren, aber durchaus gewinnen, unter der Voraussetzung, dass man es ernst nimmt, dass man über die entsprechende Geistesgegenwart verfügt, dass man Freude an dieser Art von Witz hat – und dass man die Musik nicht an einen ironischen Effekt verrät. Über lange Zeit muss das Ensemble diese gemeinsame wache Präsenz geübt haben, so sehr, dass sich aus einer lyrischen Melodie mit einer Bewegung des kleinen Fingers ein Tango lösen kann, in dem dann plötzlich eine verminderte Quinte für die Verwandlung in einen Blues sorgt. […]  Das Spiel nimmt hier Züge eines Schauspiels, vielleicht sogar einer Maskerade an, aber das liegt sozusagen in der Natur des Vorgangs: Man kann spielen, und man kann etwas oder jemanden spielen. Das Schöne an dieser Musik ist, dass sie solche Übergänge kennt und offen hält.
Thomas Steinfeld, Süddeutsche Zeitung
 
Der Pianist, der hörbar aus der Jazztradition schöpft, scheint es nie eilig zu haben und präsentiert sich mit einer Klangkultur, die ihresgleichen sucht.
Peter Bürli, SRF 2
 
Der Beginn ist ungewöhnlich: Nur mit einem Hi-Hat-Ticken deutet der Schlagzeuger Donald Kontomanou den Beat an, bevor Duke Ellingtons ‘Mood Indigo’ Gestalt annimmt und sich schließlich sogar in einen herrlich sinnlichen Kneipenblues verwandelt. Das ist dann allerdings auch die einzige Coverversion auf der neuen CD des israelischen Jazzpianisten Yonathan Avishai. Mit fast schon erotisch aufgeladener Sinnlichkeit ist aber auch Avishais ‚Song For Anny‘ ausgestattet und überhaupt spielt das Trio, das vom Bassisten Yoni Zelnik vervollständigt wird, gerne lyrisch, romantisch und mit viel Aplomb.
Rolf Thomas, Jazzthing
 
Yonathan Avishai’s ‘Joys and Solitudes’ is brimming with musical riches. On the strength of this album, the Israeli-French pianist may no longer be best known as a member of Avishai Cohen’s ensemble, although the work he’s done with his chum from school days is considerable. The bookends here are among the joys. It opens with the only cover, a stately take on Ellington’s ‘Mood Indigo’ that highlights not only Avishai’s marvelous way of painting tones in economical but lush strokes, but also shows off the contributions of bassist Yoni Zelnik and drummer Donald Kontomanou. The closer, ‘Les Pianos De Brazzaville’ is a world away in mood, heavy on rhythm, a rumba-based excursion inspired by a couple of trips to The Republic of the Congo. It’s a nifty tour through sounds and rhythms of Africa and the dispora, with Avishai almost casually tossing off hints of Cuba, New Orleans and Chicago, among other elements of blues and jazz.
Gary Whitehouse, The Green Man Review
 
Yonathan Avishai confirme dans ce premier opus en trio pour ECM qu’il est non seulement  l’un des nouveaux grands de l’instrument mais aussi un compositeur inspiré. […]  Ses notes, Yonathan Avishai les utilise avec parcimonie ce qui donne une beauté singulière à ses compositions.
Pierre de Chocqueuse, Jazz Magazine
 
A reflective and resourceful pianist, with a light touch and a finely nuanced sense of rhythm. […] Joys and Solitudes seems to be designed as a showcase for Avishai. Although Zelnik and Kontomanou play well throughout, their solo contributions tend to brief and less brightly spotlit. They enter and exit the music stealthily, almost imperceptibly at times, providing just the right amout of support when needed.
Brian Marley, London Jazz News
 
Die Feinabstimmung ist frappierend. Zarte Klavierakkorde öffnen einen Raum, der Rhythmus wird vom Schlagzeug nur angedeutet, eine Melodie taucht im Kontrabass auf und wird langsam zum tragenden Thema. Eigentlich macht das kleine Ensemble keinen Jazz, sondern Kammermusik auf höchstem Niveau. […] Die Musik von Yonathan Avishai erzählt Geschichten von Menschen, die ihm nahestehen. Dann wiederum führt sein Trio zu einem Tango aufs Parkett oder lässt die Zügel bei einer temporeichen Nummer los. Eine sehr leichte, federnde Spannung durchzieht das gesamte Album. Lange Jahre in der Provinz gereift, ist dieses Trio aus Frankreich eine Entdeckung.
Georg Waßmuth, Südwestdeutscher Rundfunk
 
An eloquent showcase of the virtues of musical economy.
Robert Shore, Jazzwise
 
As a general observation, one could argue that Avishai the pianist is influenced by disparate genres, including Romantic classical composers and, from a jazz perspective, the music of Abdullah Ibrahim, and, moreover, loves tinkering around in between them, yet the end result is still a cohesive whole. […] A memorable and enjoyable listening experience.
Tim Stenhouse, UK Vibe
 
Yonathan Avishais Musik verkommt nie zur Klangtapete. Stattdessen entwirft sie unaufgeregt Reflexionsräume mit historisch informierten Resonanzböden. […] Eine atemberaubend langsame, nur fast zerdehnte Interpretation von Ellingtons ‚Mood Indigo‘ macht programmatisch den Auftakt, augenzwinkernder Humor in ‚les Pianos de Brazzaville‘, dessen afrokaribischer Swing von Zitaten aus dem Kontext der europäischen klassischen Musik durchkreuzt wird, setzt den Schlusspunkt.
Harry Schmidt, Jazzthetik
 
Avishai spielt mit dem Blues, kokettiert mit der Moderne, tupft die Töne vorsichtig in die Tasten, kontrastiert impressionistische Momente mit robusten Akkord-Folgen und gestaltet Freiräume, die seine Mitstreiter besetzen, ausgestalten und neu definieren. Kontomanou erweist sich dabei als feinfühliger Drummer mit großer kammermusikalischer Umsicht, Zelnik zupft mal straffe Basslinien, mal begnügt er sich mit dezenten Tonfiguren, die den musikalischen Fluss sanft begleiten. In diesem Trio ist kein Ton zu viel, keine Melodie bloß Floskel und Ökonomie der kreative Impulsgeber. Geradezu prototypisch zelebrieren dies die drei Musiker in Duke Ellingtons ‚Mood Indigo‘. Der Klassiker erfährt eine Neudeutung, die sich subtil und geistreich mit dem Thema auseinandersetzt. Ein starker Einstieg in ein großartiges Album.
Michael Stürm, Jazzpodium
 
The latest from pianist and composer Jonathan Avishai is a wonderful collection of subdued but complex and fascinating modern jazz. […] All of it is very lovely in that classic ‘ECM jazz’ way: quiet, intellectual, impressionistic.
Rick Anderson, CD Hotlist
 
This is an excellent album, Avishai a subtle, always accessible pianist, often delicate and restrained, but rhythmically alert, too.
Ron Simpson, The Jazz Rag
Israeli-French pianist Yonathan Avishai has made important contributions to the music of Avishai Cohen, as documented on the ECM albums Into The Silence and Cross My Palm With Silver. In parallel, over the last five years, he has been developing his own project with the trio heard here, with Paris-based Israeli bassist Yoni Zelnik and Donald Kontomanou, French drummer of Guinean and Greek heritage.  Sometimes known as the Modern Times Trio, the group re-examines shifting meanings of modernity in the course of its work.  The new album opens with Duke Ellington’s “Mood Indigo”, a composition written in 1930, and for Yonathan still very much up-to-the-minute. “Ellington is a thoroughly modern pianist and composer,” he muses. “His way of telling a story with his playing influenced me, and ‘Mood Indigo’ is a song I’ve loved for a long time.” In the original pieces that follow, Avishai makes reference to a broad range of musics. Uniting the different inspirational sources is a feeling that Yonathan is digging deep for the essential in his playing and writing. Ornamentation is rigorously trimmed; not a note is wasted here. Old values like swing and blues feeling still apply in Avishai’s forward-looking concept. The music keeps dancing in the spaces between phrases.
 
“I do feel very much rooted in the tradition. First of all I love history and the perspectives that study of it brings.  And I’m interested in all of jazz history, from Louis Armstrong to Cecil Taylor and beyond.” Asked to define the moment when he recognized the characteristics of his own style he replies, “I think it has to do with recognizing the things that you can’t do. I’m not only talking about skills but understanding the contexts in which your own voice is most expressive.  I saw at some point that I become more expressive with less notes. And when you listen to Lester Young or Louis Armstrong and you see how they can make you cry in eight bars….” It’s an economy to aspire to, he implies.
 
Born in Tel Aviv, Yonathan Avishai spent his early years in Japan, where his father was studying. “My parents were people concerned with art and culture and exposed me to a great deal of it in Japan. I saw a lot of kabuki plays, for instance, and became a real fan.  I feel the influence of this period stayed with me somehow, a sensitivity to a certain kind of aesthetics and energy – and although I don’t particularly like the word, a taste of ‘minimalism’ is part of my work, and perhaps that could be traced that back to kabuki.”   
 
Returning to Israel, Yonathan, as he puts it, “basically grew up alongside Avisahai Cohen.” The pianist and trumpeter starting playing together at thirteen and have collaborated almost continuously ever since. “We went to the same school, lived in the same neighbourhood and went through very similar experiences in discovering jazz.”  In Yonathan’s case, the process was a kind of backwards journey – reversing through hiphop, funk and fusion to the core of the tradition.  His growing interest in jazz was supported by relatives in France, who would send cassette tapes to Israel: “Thelonious Monk, Duke Ellington Trio, Count Basie, Bill Evans…Those were the first ones I heard and loved.”  There was encouragement also from the Israeli jazz community. “The jazz scene in Israel is great. It’s a tiny country, so very far from the United States, but there is something going on in the music. We had great teachers, passionate and knowledgeable people.”
 
In 2000, Yonathan relocated to France. Based for more than a decade in the Dordogne region of the south west, he moved closer to Paris a few years back, and promptly met up with Yoni Zelnik and Donald Kontanomanou. “It was very quickly clear to me that I had the people I needed to go further with the music and this project.” Both players share Avishai’s open-minded creative approach. Drummer Kontomanou has latterly been playing in Laurent de Wilde’s New Monk Trio. Bassist Zelnik’s credits include work with the groups of pianist Florian Pellissier and drummer Fred Pasqua. He has also toured as a member of the Triveni trio with Avishai Cohen and Nasheet Waits.
 
Pieces on “Joys and Solitudes” take their genesis from many different places. “Les pianos de Brazzaville”, for instance, recalls two journeys made by Yonathan Avishai to the Republic of the Congo in Central Africa.
 
 “Tango” is a creative response to hearing Dino Saluzzi and Anja Lechner’s album Ojos Negros. “I listened to that recording non-stop for a month. My piece wasn’t an attempt to write a tango, but to capture some of the colour and flavour of the playing.”
 
 “When Things Fall Apart”, borrowing its title from the book by American Buddhist writer Pema Chödrön, is inspired by the music of Avishai Cohen. “It’s actually a direct response to Avishai’s composition ‘Into The Silence’.  Even though I’m part of Avishai’s band, and have participated in the shaping of the music, the way in which that piece develops is a little mysterious, and I like the emotional result.  Many of the things I write are melodically simple, and often in 4/4, but with ‘When Things Fall Apart’ I wanted to experiment with a longer form, with spaces for improvising, as Avishai often does.”
 
Joys and Solitudes was recorded at Lugano’s Auditiorio Stelio Molo RSI, in February 2018, and produced by Manfred Eicher. The album is issued as the trio embarks on a European tour.
Further ECM recordings with Yonathan Avishai, including a duo album with Avishai Cohen, are in preparation.