In eigenen, wunderbar stimmungsvollen und atmosphärischen Arrangements spielen die Vier traditionelle Volksmusik aus Dänemark und Norwegen, von den Faröer Inseln, aus Irland und England. Klar, dass auch das Danish String Quartet Mozart, Beethoven, Mendelssohn, Bartók im Repertoire hat, so, wie andere Streichquartette eben auch. Und die klingen bei den Vieren auch ausgesprochen gut. Aber zugleich sind die skandinavischen Musiker eben tief und mit Hingabe in der nordischen Volksmusik verwurzelt. Zu diesen volksmusikalischen Wurzeln kehrt das Danish String Quartet immer wieder zurück, diese Musik will es lebendig erhalten […] Das Schöne ist, dass diese Ausflüge nicht das Geringste mit einem wie auch immer gearteten seichten Crossover zu tun haben. Man hört den vieren ihre echte Liebe zur und Begeisterung für die Volksmusik an. Auf wundersame Weise bleibt in diesen Streichquartett-Arrangements die tiefe Melancholie, genauso die überschäumende Lebensfreude und wilde Tanzseligkeit der originalen Lieder und nordischen Balladen erhalten. Sie nehmen uns mit auf eine musikalische Zeitreise, auf der man das Danish String Quartet gerne mehr als einmal begleitet.
Oswald Beaujean, Bayerischer Rundfunk (‘Album der Woche’)
Not every string quartet has a secret superpower. Then again, not every one of those is the Danish String Quartet, an ensemble whose affinity for all the corners of the standard canon is only matched by their enthusiasm for Nordic folk music. The foursome’s latest release, ‘Keel Road’, expands a bit geographically on the last with some Celtic and Irish tunes added to the mix. But the performances are as fluent, comfortable, and spirited as anything on ‘Wood Works’ and ‘Last Leaf’, the group’s prior forays into the genre. There are no weak links among the album’s fourteen tracks, which range from the plaintive ‘Mabel Kelly’ and hymn-like ‘Når mit Øye’ to the lilting ‘Carolan’s Quarrel with the Landlady,’ robust ‘Kjølhalling,’ and a deliriously charming medley of three tunes (‘Marie Louise,’ ‘The Chat,’ and ‘Gale’), all in arrangements by members of the Quartet. […] Certainly, the ensemble’s command of the repertoire – their feel for its style, total grasp of all of the musical elements, exuberant virtuosity, and sheer vigor – rewards repeated listening. More than that, they clearly love this music and the feeling is contagious.
Jonathan Blumhofer, Arts Fuse
Das Danish String Quartet zählt zu den besten Streichquartetten der Welt. Neuerdings spielt es nicht nur Beethoven, sondern auch Folklore. Seine aktuelle CD ist hinreißend. […] Diese Platte hat einen Moment, auf den freut man sich bei jedem Hören wie der Schneekönig. Wenn er dann kommt, wird einem tatsächlich warm zumute – und hygge ums Herz. […] ‘Keel Road’. Das heißt zu Deutsch: Kielspur. Gleich einem virtuellen Schiff reist die Platte über die Nordsee nach Norwegen, zu den Färöern, nach Irland (etwa zu dem Barockharfenisten Turlough O’Carolan) und nach England. Die Fracht bei der Heimkehr besteht aus akustischen Souvenirs, aus Melodien, Klängen, Zitaten. Die späteren Arrangements fürs Streichquartett transformieren das Einfache zwar in eine klassische Umgebung; gewiss erleben wir Veredelungsprozesse. Ein Streichquartett ist ja keine potenzierte Gitarre, kein vervielfachtes Hackbrett. Doch die Jungs vom DSQ hüten sich vor jedweder Glasur. Sie zeigen uns, dass ihre Instrumente in einem früheren Leben Baumstämme waren. So klingt denn auf ‘Keel Road’ manches herrlich verschroben, krachend, rustikal. ‘Stormpolskan’ erinnert in seinem gewittrigen Temperament an das raue Vorspiel zu Wagners ‘Walküre’. Dagegen zwingt uns die Melancholie des färöischen ‘Regin Smidur’ zur Stille. […] Ein Zehenspitzentanz ist der englische Klassiker ‘As I Walked Out’, bei dem die vier Musiker am Ende vergnügt die Melodie pfeifen. Jener Lieblingsmoment aber ist Sørensens Bearbeitung von ‘En skomager har jeg været’, dem dänischen Traditional vom Schumacher. Jetzt, beim Streichquartett, tanzt es zunächst mucksmäuschenstill im Pizzicato, mit einer einsamen, doch absolut unweinerlichen Solo-Violine. Das Stück steht in a-Moll, der Tonart, in der musikalisch alles möglich ist. Drängende Finsternis (wie in Mozarts Klaviersonate KV 331). Hoher Wellengang (wie in Mendelssohns ‘Schottischer’). Weltumspannende Tragik (wie in Mahlers Sechster). Sørensen dagegen nimmt das a-Moll als sanft elegischen Anlauf für den Sprung eine selige Sphäre. Die erreicht man bei 1:16 – und allein für diesen Moment in F-Dur, bei dem die vier Musiker plötzlich zu summen beginnen, muss man die Platte lieben.
Wolfram Goertz, Rheinische Post
Als das Danish String Quartet 2014 sein Album ‘Wood Works’ herausbrachte, ging ein frischer Wind durch die Streichquartettwelt: Die Arrangements von Spielmannstänzen und Volksliedern aus Dänemark, Schweden, Norwegen und den von den Faröer Inseln stießen genau in jene Kultur vor, die der Kunstmusik von Carl Nielsen oder Edvard Grieg zugrunde gelegen hatte. […] Mit ‘Keel Road’ knüpft das Ensemble sehr schön an diese Leistung an. Es versammelt dieses Mal Arrangements von Folkore aus dem Nordseeraum. Das stille Leuchten im wortlosen Gesang von ‘Mabel Kelly’ nimmt sofort für sich ein. Auch hier stößt man wieder auf Quellen der Kunst: ‘Lovely Joan’ faszinierte schon Ralph Vaughan Williams, ‘Når Mitt Øye, Trett Av Møye’ findet sich bei Grieg. Herzerwärmende Entdeckungen!
Jan Brachmann, Frankfurter Allgemeine Zeitung
The musicians of the Danish Quartet are carving quite a niche for themselves with discs of inventive but quite classically cool arrangements of traditional tunes. ‘Keel Road’ is their third album of that ilk: it’s an ambitious undertaking, but the Danish players pull it off with inspired insights and sheer exuberance. The three Danes and single Norwegian turn to the North Sea for inspiration, and the musical traditions of countries – Denmark and Norway, certainly, but also Sweden, Ireland, England and even the Faroe Islands – linked by that expanse of water. ‘Keel Road’ explores and reveals musical connections between these regions, and also between centuries’ old tunes and often surprising reimaginings from our own times. […] ). It’s a disc of quiet revelations and arrangements that are as exquisitely crafted as they are captivating, performed with abundant spirit and conviction, and captured in warm, close sound.
David Kettle, The Strad
Auf der einen Seite der bodenständige Ton der Volksmusik. Und auf der anderen das Streichquartett, als Inbegriff von Kunst und hohem Anspruch. Das kann man als weit entfernte Pole sehen. Aber das Danish String Quartet bringt die Gegensätze zusammen. […] Die Musik wirkt total nahbar. Das ist für mich eine große Stärke des Danish String Quartet. Ich habe nie das Gefühl, dass sich die vier Streicher verstellen, wenn sie ihre Volksmusikarrangements spielen. Es klingt total natürlich. Das gilt für die vorigen Alben der Reihe wie auch für das neue. […] Wie selbstverständlich die Streicher die Volksmusik schwingen lassen, erinnert mich daran, dass sie sich als Jugendliche auf einem Ferienkurs kennen gelernt haben. Der lässige Groove zeichnet sie aus. Aber auch ihr Gespür für die leise Melancholie der Musik. Solche Momente finde ich sehr anrührend. Dieser Hauch von Wehmut liegt auf einigen Stücken. […] Aber der Charakter wandelt sich ständig. Die Musik hält mich bei der Stange. Mit dem lebendigen Wechsel von Stimmungen, den das Danish String Quartet durch seine Arrangements unterstreicht.
Marcus Stäbler, Westdeutscher Rundfunk