Preis der deutschen Schallplattenkritik, Bestenliste 4/2006
Stereoplay, Jazz-CD des Monats
Lontano is full of the paradoxes embodied by all great music: of silence being given voice; of time simultaneously expanded, condensed, and brought to a full stop; and of the pains and joys of souls far away re-created in the listener’s heart. As was true of Soul of Things and Suspended Night, his first two records with this almost telepathic trio, it is the best thing Tomasz Stanko has done.
Richard Lehnert, Stereophile
A European free-jazz pioneer who played in Komeda’s groundbreaking quintet and Alex von Schlippenbach’s Globe Unity Orchestra, the 64-year-old Stanko nonetheless remains faithful to melody, albeit fractured, and internal harmonic structure. He builds tension in his music by abstractly aligning those elements at often exquisitely unhurried but not exactly relaxed tempos and in vast, yet somehow intimate spaces, and also by injecting the occasional mercurial run after long-held-notes and legato phrases. Wasilewski, Kurkiewicz, and Miskiewicz, who have recorded together as Trio, are as in-synch with Stanko as Herbie Hancock, Ron Carter, and Tony Williams were with Miles Davis, whose bittersweet expressiveness Stanko neatly matches.
Derk Richardson, The Absolute Sound
Das Quartett des Polen Tomasz Stanko schreibt eine einmalige Erfolgsgeschichte. Vor zwölf Jahren kamen blutjung Pianist Wasilewski, Bassist Kurkiewicz und Drummer Miskiewicz zu dem 64-jährigen Trompeter mit dem hintergründigen, an Miles Davis erinnernden Ton. Die Verständigung untereinander gleicht purer Magie. Lontano eröffnet ein neues überragendes Kapitel. Stankos lyrisch ruhige Musik erzielt eine ungeheuer suggestive Wirkung, das Quartett kultiviert mit harmonischer Sophistication die Kunst des Weglassens, der Leader zelebriert die dunkel lodernden Trompetentöne als Meisterwerke der Reduktion.
Thomas Fitterling, Stereoplay
Vieles ist zu feiern an Tomasz Stankos neuer CD. Vor allem, dass der große polnische Muezzin und Individualist, der in gut vier Jahrzehnten seinen Trompetenton zum eindringlichen Unikat individualisiert hat, seit reichlich zehn Jahren unter der exzellenten Betreuung durch Manfred Eicher und ECM nicht nur wieder kontinuierlich veröffentlicht, sondern dass er dies seit knapp fünf Jahren in seinem festen Quartett tut, das besser und besser wird. Insofern wird dieser durchgehende Höhepunkt Lontano wohl wie stets bei Stanko ein vorläufiger sein. ... Drei Polen, die allesamt seine Söhne sein könnten, liefern auf diesen neun Preziosen nicht nur ein fein ziseliertes Gespinst für ihren Bandleader. Mehr und mehr emanzipieren sie sich in eigenen Beiträgen, die dieser wunderbaren Musik eine weitere Dimension geben, ohne je ihre Koordinaten sprengen zu wollen. Diese Platte ist ein Ereignis.
Ulrich Steinmetzger, Jazzpodium
Lontano ist die dritte CD, die Stanko mit der jungen Rhythmusgruppe Marcin Wasilewski, Slawomir Kurkieweicz und Michal Miskiewicz aufgenommen hat. Sie ist noch dichter, konzentrierter, in gewisser Hinsicht auch radikaler free als die früheren Soul of Things und Suspended Night. ... Inzwischen sind die vier eine so integrierte Gruppe, dass einem weltweiten Publikum der Mund vor Staunen offen steht. Besonders den Namen Wasilewski müssen endlich auch Westeuropäer buchstabieren lernen: Diese subtilste pianistische Filigrankultur, sehr zurückhaltend, aber in kleinen, jähen Akkordeinwürfen so bestimmt, dass sie Stankos dunkle Himmel mit einem Schlag aufreißen, geht weit über das hinaus, was in der Bill-Evans-Nachfolge landauf, landab inzwischen auch vorhersehbar und also etwas langweilig geworden ist.
Peter Rüedi, Weltwoche
Lontano is the third ECM CD from Tomasz Stanko´s polish quartet since 2002. Two older Stanko compositions, new material and free improvised outbursts and long streams of melody succeed each other, often in fascinating dialogues between especially Stanko´s lyrical-glowing trumpet statements and pianist Marcin Wasilewskis wide open piano comments. The sound is strictly "European", some times statically beautiful on the border to collapse, other times so intensely communicative and charged that the speakers almost burns.
Dagbladet, Terje Mosnes (Norway)