‘Lucent Waters’ makes so much out of contrasting styles utilizing a common ground to create music with wonderful imagery. As Weber, May Han Oh and Alessi have all played often in separate contexts, there is a familiarity with each other that allows things to naturally happen with the quite open nature of the compositions. Hopefully the group collaborates more in the future as the album is a superb late year treat.
CJ Shearn, Jazz Views
Das Album beginnt mit Stille. Fünf Sekunden, in denen man den Pianisten dabei belauschen kann, wie er sich darauf vorbereitet, die ersten Noten einer improvisierten Introduktion in ebenso zarte wie aussagekräftige, von schimmernden Obertönen umhüllte Klänge zu verwandeln. Es sind Töne, die einen Raum öffnen, den man sich hörend befüllen kann mit Gedanken an alles, das schön ist und melancholisch zugleich. Wie aus einem Strom von Erinnerung entsteht hier ein unwahrscheinlich lebendiges Jetzt – und im Fall dieser Einspielung: sehr spannende Musik aus der Stille heraus. Mit diesem ganz freien, offenen Stück stimmt der Pianist Florian Weber auf ein Album ein, das er mit Menschen aufgenommen hat, die er als sehr unabhängige Geister mit sehr eigener Herangehensweise an den Jazz empfindet. Einer von ihnen ist der amerikanische Trompeter Ralph Alessi, mit dem er schon seit 15 Jahren in unterschiedlichen Kontexten zusammenspielt. Ein großer Virtuose ist er, der seine Kunst nicht in den Dienst des Effekts, sondern in den einer wahrhaftigen Aussage stellt –diejenige einer wunderschönen Melodie zum Beispiel, aus Florian Webers Kompositionsschatz. Dunkel strahlt Ralph Alessis Ton, in dem viele feinste Schattierungen zusammenwirken. Zu hören ist er in drei von insgesamt acht Stücken auf der CD, von denen jedes seinen ganz eigenen Charakter entfaltet. […] Die ‚Lucent Waters‘, die leuchtenden Wasserströme also, sind zugleich transparent und klar – und ihr Charakter wird wunderbar in Klang verwandelt. Das gehört zu den herausragenden Stärken dieser musikalischen Begegnung, in der Schlagzeuger Nasheet Waits und Bassistin Linda May Han Oh eine ebenbürtige Partnerschaft mit dem Pianisten eingehen.
Beate Sampson, Bayerischer Rundfunk
Le trio (qui se fait quartette avec l’apparition sur trois morceaux de Ralph Alessi) […] a toute latitude pour s’inventer un espace polyphonique hors de toute convention. La métaphore aquatique récurrente souligne la façon don’t, servie par la clarté de la prise de son, les parties individuelles se combinent sans se diluer, comme des fluides non miscibles mais capables d’èmulsion. […] Et l’on comprendra que derrière l’apparent laisser-aller au fil de l’eau, la préméditation de Florian Weber nous réserve bien des surprises.
Franck Bergerot, Jazz Magazine
Drummer Nasheet Waits changiert zwischen Gefühl und Härte, Trompeter Ralph Alessi bevorzugt einen scharf akzentuierten Sound, den er im richtigen Augenblick zurückzunehmen weiß, und Bassistin Linda May Han Oh kommentiert karg mit trockenem Ton die Vorgaben ihrer Bandkollegen. Florian Weber gibt in diesem Kontext den minimalistischen Pianisten und verleiht dadurch den Vorstößen von Drums und Trompete noch mehr Wucht und Dynamik innerhalb eines auf sensible Kommunikation ausgelegten Konzepts. Weil die Kompositionen eher offen Strukturskizzen als geschlossene Melodievorlagen sind, kommt dem spezifischen Sound der beteiligten Instrumente ein ganz besonderer Wert zu.
Heribert Ickerott, Jazzpodium
Bei ‚Lucent Waters‘, in dem Florian Weber auch Sinneseindrücke und veränderte Perspektiven, die er beim Tauchen erfahren hat, verarbeitet, spielt der Aggregatzustand des Wasser tatsächlich eine wesentliche Rolle, ist sozusagen immer alles am Fließen, entwickelt sich, nimmt überraschende Wendungen, gewinnt an Fahrt und findet wieder Ruhe. Waits malt an seinem Schlagzeug Rhythmen, kommentiert sensibel, treibt voran, setzt Impulse und ergänzt sich so perfekt mit der stärker geerdeten Kontrabassistin Oh. Weber versteht sich exzellent auf impressionistische Klangmalereien, sorgt aber auch auf höchst kreative, kraftvolle Weise für dynamischen Drive und lässt Hochkomplexes einfach erscheinen. Ralph Alessi veredelt sensibel und kraftvoll zugleich mit seinem farbenreichen, dunkel timbrierten Trompetenspiel ‚From Cousteau’s Point Of View‘, ‚Butterfly Effect‘ und ‚Fragile Cocoon‘ und macht diese drei Stücke zu den besonderen Glanzlichtern auf ‚Lucent Waters‘.
Peter Füßl, Kultur
Lucent Waters makes so much out of contrasting styles utilizing a common ground to create music with wonderful imagery. As Weber, May Han Oh and Alessi have all played often in separate contexts, there is a familiarity with each other that allows things to naturally happen with the quite open nature of the compositions. Hopefully the group collaborates more in the future as the album is a superb late year treat.
CJ Shearn, Jazz Views
Fein timbriert von satten Basslines entfalten sich filigrane Gespinste, die gelassen mäandern in delikatem Fluss poetischer Zärtlichkeiten, die auch mal stürmischer ausfallen. Doch selbst die hymnischste Ekstase versprüht den Geist vertrauter Intimität und macht ‚Lucent Waters‘ zum betörenden Kleinod.
Sven Thielmann, HiFi & Records
Die Geburt eines Supertrios: Florian Weber ist ein Jazzpianist mit der Sensibilität eines Romantikers und dem Intellekt eines Barockmusikers. Und er vermag, Töne mit einer Hingabe zum Leuchten zu bringen wie das sonst wohl nur Keith Jarrett kann. Nasheet Waits spielt sein Drumset nicht als Schlag-Zeug, er streichelt, wischt, touchiert Becken und Trommeln. Und Linda May Han Oh verfügt am Bass über eine starke, sonore Präsenz wie nur die ganz Großen ihres Faches. Dass sie auch ganz leise, hart an der Hörgrenze agiert, zeigt ihre Klasse. Als Gast an der Trompete modelliert Ralph Alessi jeden Ton mit Gespür für seine klanglichen Einzelteile. Zusammen zelebrieren sie die Magie des Moments mit dem Wissen um seine Kostbarkeit. Grandios.
Georg Spindler, Mannheimer Morgen