Lucent Waters

Florian Weber, Ralph Alessi, Linda May Han Oh, Nasheet Waits

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In his second ECM appearance (following a critically-acclaimed duo recording with Markus Stockhausen) pianist Florian Weber leads a strong cast through a programme of his compositions and sketches.  Whether paying tribute to mentor Lee Konitz on “Honestlee”, impressionistically conveying the glittering “Melody of a Waterfall” or generating impactful drama out of fragments of sound on “Butterfly Effect”, Weber continually draws fresh responses from his players.  “I wanted this project to be as open as possible”, he says. “It’s the idea of exploration that is important here, and the differences between the players.” The strong, grounded bass of Linda May Han Oh contrasts strikingly with Nasheet Waits’s fleet, fluid drumming, setting up new contexts for Ralph Alessi’s elegantly inventive trumpet and the leader’s highly creative piano playing.  Lucent Waters was recorded at Studios La Buissonne in the South of France in September 2017, and produced by Manfred Eicher.    
Auf seiner zweiten ECM-Einspielung (nach dem von der Kritik gelobten Duo-Album mit Markus Stockhausen) führt Florian Weber sein starkes Ensemble durch ein Programm aus eigenen Kompositionen und Entwürfen. Ob er seinen Mentor Lee Konitz mit „Honestlee” ehrt, die glitzernde „Melody of a Waterfall” impressionistisch ausdeutet oder in „Butterfly Effect” ein nachwirkendes Drama aus Klangfragmenten kreiert: Weber fordert seine Mitspieler stets zu spritzigen Reaktionen auf. „Ich wollte dieses Projekt so offen halten wie möglich”, sagt er, „es geht um die Idee des Erkundens und um die Unterschiede zwischen den Spielern.” Der kräftige, grundierte Bass von Linda May Han Oh kontrastiert auffallend mit Nasheet Waits leichthändigem, fließendem Schlagzeugspiel, während er neue Räume für Ralph Alessis elegant erfinderisches Trompeten- und Webers Klavierspiel öffnet. Lucent Waters wurde in den Studios La Buissonne in Südfrankreich im September 2017 aufgezeichnet und von Manfred Eicher produziert.
Featured Artists Recorded

September 2017, Studios La Buissonne, Pernes les Fontaines

Original Release Date

02.11.2018

  • 1Brilliant Waters
    (Florian Weber)
    02:07
  • 2Melody Of A Waterfall
    (Florian Weber)
    03:02
  • 3From Cousteau's Point Of View
    (Florian Weber)
    05:37
  • 4Honestlee
    (Florian Weber)
    07:30
  • 5Butterfly Effect
    (Florian Weber)
    07:49
  • 6Time Horizon
    (Florian Weber)
    04:01
  • 7Fragile Cocoon
    (Florian Weber)
    06:11
  • 8Schimmelreiter
    (Florian Weber)
    06:01
‘Lucent Waters’ makes so much out of contrasting styles utilizing a common ground to create music with wonderful imagery.  As Weber, May Han Oh and Alessi have all played often in separate contexts, there is a familiarity with each other that allows things to naturally happen with the quite open nature of the compositions. Hopefully the group collaborates more in the future as the album is a superb late year treat.
CJ Shearn, Jazz Views
 
Das Album beginnt mit Stille. Fünf Sekunden, in denen man den Pianisten dabei belauschen kann, wie er sich darauf vorbereitet, die ersten Noten einer improvisierten Introduktion in ebenso zarte wie aussagekräftige, von schimmernden Obertönen umhüllte Klänge zu verwandeln. Es sind Töne, die einen Raum öffnen, den man sich hörend befüllen kann mit Gedanken an alles, das schön ist und melancholisch zugleich. Wie aus einem Strom von Erinnerung entsteht hier ein unwahrscheinlich lebendiges Jetzt – und im Fall dieser Einspielung: sehr spannende Musik aus der Stille heraus. Mit diesem ganz freien, offenen Stück stimmt der Pianist Florian Weber auf ein Album ein, das er mit Menschen aufgenommen hat, die er als sehr unabhängige Geister mit sehr eigener Herangehensweise an den Jazz empfindet. Einer von ihnen ist der amerikanische Trompeter Ralph Alessi, mit dem er schon seit 15 Jahren in unterschiedlichen Kontexten zusammenspielt. Ein großer Virtuose ist er, der seine Kunst nicht in den Dienst des Effekts, sondern in den einer wahrhaftigen Aussage stellt –diejenige einer wunderschönen Melodie zum Beispiel, aus Florian Webers Kompositionsschatz. Dunkel strahlt Ralph Alessis Ton, in dem viele feinste Schattierungen zusammenwirken. Zu hören ist er in drei von insgesamt acht Stücken auf der CD, von denen jedes seinen ganz eigenen Charakter entfaltet. […] Die ‚Lucent Waters‘, die leuchtenden Wasserströme also, sind zugleich transparent und klar – und ihr Charakter wird wunderbar in Klang verwandelt. Das gehört zu den herausragenden Stärken dieser musikalischen Begegnung, in der Schlagzeuger Nasheet Waits und Bassistin Linda May Han Oh eine ebenbürtige Partnerschaft mit dem Pianisten eingehen.
Beate Sampson, Bayerischer Rundfunk
 
Le trio (qui se fait quartette avec l’apparition sur trois morceaux de Ralph Alessi) […] a toute latitude pour s’inventer un espace polyphonique hors de toute convention. La métaphore aquatique récurrente souligne la façon don’t, servie par la clarté de la prise de son, les parties individuelles se combinent sans se diluer, comme des fluides non miscibles mais capables d’èmulsion. […] Et l’on comprendra que derrière l’apparent laisser-aller au fil de l’eau, la préméditation de Florian Weber nous réserve bien des surprises.
Franck Bergerot, Jazz Magazine
 
Drummer Nasheet Waits changiert zwischen Gefühl und Härte, Trompeter Ralph Alessi bevorzugt einen scharf akzentuierten Sound, den  er im richtigen Augenblick zurückzunehmen weiß, und Bassistin Linda May Han Oh kommentiert karg mit trockenem Ton die Vorgaben ihrer Bandkollegen. Florian Weber gibt in diesem Kontext den minimalistischen Pianisten und verleiht dadurch den Vorstößen von Drums und Trompete noch mehr Wucht und Dynamik innerhalb eines auf sensible Kommunikation ausgelegten Konzepts. Weil die Kompositionen eher offen Strukturskizzen als geschlossene Melodievorlagen sind, kommt dem spezifischen Sound der beteiligten Instrumente ein ganz besonderer Wert zu.
Heribert Ickerott, Jazzpodium
 
Bei ‚Lucent Waters‘, in dem Florian Weber auch Sinneseindrücke und veränderte Perspektiven, die er beim Tauchen erfahren hat, verarbeitet, spielt der Aggregatzustand des Wasser tatsächlich eine wesentliche Rolle, ist sozusagen immer alles am Fließen, entwickelt sich, nimmt überraschende Wendungen, gewinnt an Fahrt und findet wieder Ruhe. Waits malt an seinem Schlagzeug Rhythmen, kommentiert sensibel, treibt voran, setzt Impulse und ergänzt sich so perfekt mit der stärker geerdeten Kontrabassistin Oh. Weber versteht sich exzellent auf impressionistische Klangmalereien, sorgt aber auch auf höchst kreative, kraftvolle Weise für dynamischen Drive und lässt Hochkomplexes einfach erscheinen. Ralph Alessi veredelt sensibel und kraftvoll zugleich mit seinem farbenreichen, dunkel timbrierten Trompetenspiel ‚From Cousteau’s Point Of View‘, ‚Butterfly Effect‘ und ‚Fragile Cocoon‘ und macht diese drei Stücke zu den besonderen Glanzlichtern auf ‚Lucent Waters‘.
Peter Füßl, Kultur
 
Lucent Waters makes so much out of contrasting styles utilizing a common ground to create music with wonderful imagery.  As Weber, May Han Oh and Alessi have all played often in separate contexts, there is a familiarity with each other that allows things to naturally happen with the quite open nature of the compositions.  Hopefully the group collaborates more in the future as the album is a superb late year treat.
CJ Shearn, Jazz Views
 
Fein timbriert von satten Basslines entfalten sich filigrane Gespinste, die gelassen mäandern in delikatem Fluss poetischer Zärtlichkeiten, die auch mal stürmischer ausfallen. Doch  selbst die hymnischste Ekstase versprüht den Geist vertrauter Intimität und macht ‚Lucent Waters‘ zum betörenden Kleinod.
Sven Thielmann, HiFi & Records
 
Die Geburt eines Supertrios: Florian Weber ist ein Jazzpianist mit der Sensibilität eines Romantikers und dem Intellekt eines Barockmusikers. Und er vermag, Töne mit einer Hingabe zum Leuchten zu bringen wie das sonst wohl nur Keith Jarrett kann. Nasheet Waits spielt sein Drumset nicht als Schlag-Zeug, er streichelt, wischt, touchiert Becken und Trommeln. Und Linda May Han Oh verfügt am Bass über eine starke, sonore Präsenz wie nur die ganz Großen ihres Faches. Dass sie auch ganz leise, hart an der Hörgrenze agiert, zeigt ihre Klasse. Als Gast an der Trompete modelliert Ralph Alessi jeden Ton mit Gespür für seine klanglichen Einzelteile. Zusammen zelebrieren sie die Magie des Moments mit dem Wissen um seine Kostbarkeit. Grandios.
Georg Spindler, Mannheimer Morgen
Florian Weber’s second ECM appearance, following a critically-acclaimed duo recording (Alba, 2016) with Markus Stockhausen, finds the gifted German pianist leading a newly formed quartet through a programme of his compositions. Openness is key here: whether paying tribute to mentor Lee Konitz on “Honestlee”, impressionistically conveying the glittering “Melody of a Waterfall”, or generating impactful outcomes from fragments of material on a conceptual piece like “Butterfly Effect”, the intention is to encourage fresh responses from the participants.
 
“I see this album as a meeting of very independently-minded musicians,” says Weber. “It’s the first time I’ve had a band where what particularly interests me is the difference between the players and their approaches to improvising.” He cites the contrast between the soulful, grounded quality of Linda May Han Oh’s bass playing and Nasheet Waits’s fleet, free-flowing drums. “Linda and Nasheet are very different characters, but they balance each other in their exchanging of energies.” The Lucent Waters line-up marks a first collaboration between Weber and Waits, the drummer being recommended by producer Manfred Eicher for the project. “I liked very much Nasheet’s playing on Ralph Alessi’s ECM albums [Baida and Quiver], those are great recordings, so the idea resonated with me.”
 
Linda May Han Oh and Florian Weber first worked together in trio with Lee Konitz a decade ago. “That was the beginning of a vivid exchange of ideas that has continued in other contexts. For myself, working with Lee night after night taught me what it really means to be spontaneous in the music.” There’s a difference, Weber suggests, between the contemporary emphasis on “self-expression” and “exploring what is actually there, implied in the material and in the interaction of the players.”
 
Weber and Ralph Alessi have been in and out of each other’s groups for more than 15 years. Latterly, Weber’s been playing in Alessi’s trio with Dan White. “If I look at my career to date, I’ve mostly tried to play with people that I feel close to, that I understand where they’re coming from, emotionally.” Friends, of course, can still challenge each other: “Ralph always says that my writing and playing pushes him to play differently.” This is strikingly evident on “Fragile Coccoon”, where an initially gentle piece bursts open to feature the trumpet in a blazing admixture of lyricism and intensity, framed by Waits dramatically powerful drums.
There are, says Weber, several factors influencing the pieces gathered here. “Pieces emerge, a lot of times, as a feeling or a perspective on some aspect of my life – in this case the twilight atmosphere of the touring musician’s world, and all the ups and downs of that. Then there’s the compositional aspect: I’m always trying to create or shape something which hasn’t, to my knowledge, been there before.”
The degree of freedom given to the players differs from piece to piece. “On ‘Brilliant Waters’, for instance, I didn’t give them much more than the title: that’s a free, open piece, although we end organically on one note, which does sound composed. I did tell the group that I wanted the album to have a sense of narrative, with interconnecting links, of some kind. A motif that appears in one piece might recur in another piece, perhaps reversed. Atmospheric ideas return, two pieces may have a similar instrumental emphasis at certain points, or a soundscape may be similar. As a bandleader I think there’s a fine line between giving musicians too much information and not giving them enough: I wanted the musicians to make their own thing, too.”
Nasheet Waits has the freest role in “Melody of a Waterfall”, which takes its inspiration partly from traditional Japanese drum ensembles: “I like the clarity and focus of that music, its stillness as well as its passion and energy. I find Japanese culture and its ideas fascinating and have tried to understand it – insofar as one can, as a westerner.”
“From Cousteau’s Point Of View” references some recent diving experiences: “The changed three- dimensional perspectives and transparency are central to this tune. Musically it’s 3 against 7, both times going on at the same time, and you’re not sure which one you should follow. I like transparency, but too much of it can make the mystery disappear. And I also like the mystery, just as I like the things that are not said, and the notes not played.”
“Honestlee”, dedicated to Lee Konitz (“every time I meet Lee I learn something new” says Florian), incorporates “some Lennie Tristano School ideas, but not Tristano-style playing. It explores some ideas he had about lines and counterpoint.” The piece also takes impetus from drawings which Karlheinz Stockhausen made at Darmstadt. “The drawings illustrate some polyphonic concepts. I looked at them and immediately wanted to write a tune. Wanting to dedicate something to Lee, the ideas converged. So we start with lines and then go into open mode.” Weber’s playing, exemplary throughout, is particularly affecting here. (Konitz, on hearing this recording, has said “Florian is one of the most creative piano players I have ever played with. His music is totally free. He has got the texture, the feeling, just beautiful. I am very touched by this music. It feels divine to me.“)
 
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Born into a musical family in Detmold, Germany, in 1977, Florian Weber began playing piano at the age of four, and by the time he graduated high school was appearing with both jazz and classical ensembles. In Cologne he studied with Hans Ludemann and John Taylor, before heading to the USA and further studies with teachers including Paul Bley, JoAnne Brackeen, Danilo Pérez and Richie Beirach. In 2002 Weber founded Trio Mensarah with bassist Jeff Denson and drummer Ziv Ravitz. By 2006, Lee Konitz was playing with the group which subsequently formed the basis of his New Quartet, touring widely and recording a prizewinning album at New Yorks Village Vanguard. In 2011 Weber founded the group Biosphere with guitarist Lionel Loueke, bassist Thomas Morgan and drummer Dan Weiss. Florian Weber also continues to play with trumpeter Markus Stockhausen. The intuitive music of their ECM album Alba was praised for its natural warmth and character by The Times of London. For further details, including details of upcoming dates, visit www.florianweber.net and www.ecmrecords.com
 
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Lucent Waters was recorded at Studios La Buissonne in the South of France in September 2017 and produced by Manfred Eicher.
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