Third stream, the meeting point between jazz and classical music, is presently proving one of the most creatively productive areas of our music. This “tribute” to the films of Andrei Tarkovsky falls as much within contemporary composition as it does within jazz. … This is mood music of a highly sophisticated kind, sad, sombre, elegiac and without closure suggesting instead something infinite and pure. The colours and textures that Couturier conjures from these simple resources are quite lovely and the sense he invokes is one of being enveloped or cocooned.
Duncan Heining, Jazzwise
Composer and pianist Couturier evokes the emotional and spiritual climate of Tarkovsky’s films, using, as the late great Russian director often did, deceptively simple means. In this case it’s various combinations of piano, accordion, cello and soprano. Mixing classical rigour with improvisation, both formal and free, what emerges is austerely beautiful, etched in sombre hues and redolent of an unslakeable thirst to connect with a deeper well of the spirit, one that may be felt but never quite known.
Ray Comiskey, Irish Times
Bei kaum einem anderen Regisseur spielt Musik eine so geringe Rolle, bei wenigen erfüllen Stille und Geräusch so sehr den Raum, ersetzen Regen oder Schritte den Rhythmus und Klang der Musik. ... Umso überraschender erscheint nun das Album Nostalghia – Song for Tarkovsky, eine Musik für Tarkowski, ihn zu ehren, nicht ihn neu zu interpretieren. Der französische Pianist François Couturier, ein Bewunderer der Filme des sowjetischen Regisseurs, komponiert Elegien und Lieder ohne Worte, entwirft Klangräume mit Jean-Marc Larché am Sopransaxofon und Jean-Louis Matinier am Akkordeon sowie der Cellistin Anja Lechner, und es klingt, als gäbe es diese Gruppe schon lange, als hätten sich die vier nicht zum ersten Mal gefunden.
Man darf diese CD weder mit Filmmusik verwechseln, nicht mit jener Klassik aus zweiter Hand, dem Weichgespülten, aus dem sich das ohrgängige Klassikradio so erfolgreich speist, noch mit dem aktuellen Trend zur Musik zum Film... Song for Tarkovsky zeigt etwas ganz anderes: dass Musik und Film sich widersprechen und zugleich Seelenverwandte sind.
Konrad Heidkamp, Die Zeit
Gemeinsam mit Anja Lechner und seinen beiden alten Weggefährten Jean-Louis Matinier und Jean-Marc Larché erzählt Couturier auf Nostalghia – Song for Tawkowsky atmosphärisch von seinen Erinnerungen an die Filme, an die Lichtsetzungen, an bestimmte Einstellungen und auch an einzelne Darsteller wie Erland Josephson oder Anatolij Solonizyn. Wie das hier geschieht, ist in jeder Hinsicht berückend. ... Man könnte sagen: Von Tarkowskijs künstlerischem Weltentwurf bleibt bei Couturier schattenhaft die Poesie der Melancholie, deren Klang zärtlich der Stille abgerungen sein will.
Ulrich Kriest, Jazzthetik
Tatsächlich gelingt Couturier im Quartett mit dem Saxophonisten Jean-Marc Larché, dem Akkordeonisten Jean-Louis Matinier und der Cellistin Anja Lechner, die hypnotische Bildersprache Tarkovskys mit ihren langen Kamerafahrten über bewegte und unbewegte Objekte, dem langsamen Dahinfließen der Zeit in eine eigenständige Klangsprache umzusetzen. „Nostalghia“, das Titelstück des Albums, das dem gleichnamigen Film gewidmet ist, ... wird zu einer musikalischen Traumreise, in der Couturier den suggestiven Bildvisionen Tarkovskys seine eigenen Klangvisionen gegenüberstellt. ...
Einem strengen Konzept folgt das Arrangement der Stücke auf dem Album... Mit dieser thematischen Klammer unterstreicht Couturier nicht nur die religiöse Dimension von Tarkovskys Filmen, sondern zugleich die spirituelle Kraft seiner Musik, deren Klangwelt einen genauso in Bann schlägt wie Tarkovskys Bilderwelt.
Ruth Renée Reif, Fono Forum
La musique n’illustre pas plus Tarkovsky qu’elle ne le décore. Elle y entre. S’y fond par ruptures liées, par une rumeur soudain grimpée sur la mélodie, les motifs ou le modal. Elle se souvient des violences du cinéaste, de l’apparente spontanéité du montage, do son monde à part.
Francis Marmande, Le Monde
Mit kammermusikalischem Instrumentarium nähert er sich gemeinsam mit der Cellistin Anja Lechner, dem Akkordeonisten Jean-Louis Matinier und dem Saxophonisten Jean-Marc Larché den eigenen Emotionen, die in ihm beim Betrachten von Tarkowskys Bildern hervorgerufen werden. Sie sind geprägt von Schlichtheit, Melancholie, Molltraurigkeit, von ruhigem Flow und Introvertiertheit, Kargheit und stilistischer Offenheit. Sie wirken zum einen in sich geschlossen und komponiert, schaffen es aber zum anderen auch, Assoziationen der geistigen Freiheit zu evozieren. Nostalghia ist ein Denkmal profunder, reflektierter Verehrung, das Couturiers Ruf als feinsinniger Klangdichter weiter untermauert.
Ralf Dombrowski, Jazzthing