Sich selbst auf angenehm reduzierte, aber äußerst effektive Weise an Klavier, Gitarre und Rahmentrommel begleitend, bringt sie ihre unglaublich expressive Stimme voll zur Geltung – wem das nicht zu Herzen geht, der hat keines. Zumal der durch die zwölf Titel führende thematische rote Faden ein universeller ist: Abschiednehmen, gezwungenermaßen und mit Trennungsschmerz und nagender Ungewissheit verbunden, aber vielleicht auch mit noch vagen Hoffnungen und Aussicht auf einen Neubeginn. Elina Duni verleiht diesen vielfältigen und zwiespältigen Gefühlswelten mit großem Einfühlungsvermögen Ausdruck – sehnsuchtsvoll und intensiv, zutiefst ehrlich und absolut frei von jeglicher Gefühlsduselei oder falschem Pathos.
Peter Füssl, Kultur
Zwölf Lieder aus aller Herren Länder hat sie ausgewählt. Wir hören ein Volkslied aus Kosovo, eins aus Armenien, eins aus Mazedonien. Es gibt aber auch Ausflüge in den portugiesischen Fado und ins Italien von Domenico Modugno. Jacques Brel wird mit ‚Je ne sais pas‘ zitiert, die Schweiz ist mit ‚Schönster Abestärn‘ vertreten. Das klingt nach Beliebigkeit, nach globalem Birchermüesli gar, doch das Gegenteil ist wahr: Dieses Album ist aus einem Guss. Auf einen nachdenklichen Ton ist es gestimmt, obwohl es vom Aufbruch handelt. Aber es ist eben kein euphorischer oder gar leichtfertiger Aufbruch. Elina Duni besingt ihn mit erdiger Präsenz und beherrschter Kraft.
Manfred Papst, NZZ am Sonntag
‚Partir‘? Ausgerechnet? Mutet das nicht etwas seltsam an angesichts der geradezu heimatlichen Verbundenheit, die Elina Duni im Umgang mit dem musikalischen Material stets an den Tag legt? Die Sängerin nimmt damit Bezug auf ihr szenisches Soloprogramm ‚Aufbrechen‘, in dem sie Musik mit Texten ergänzte. ‚Partir‘ aber ist tatsächlich auch eine sinnige Chiffre für ihre Gesangskunst, die Traditionen zelebriert, ohne einem volkstümlichen Traditionalismus zu verfallen. ‚Partir‘ ist eben der Moment, in dem das Vertraute in Melancholie und Nostalgie umschlägt; zum andern öffnen sich wieder neue Horizonte. […] Vermisst man dabei den Austausch mit einer Band, den Dialog zwischen Musikern? Nein. Fasziniert hört man zu, wie diese Selbstgespräche widerhallen im weiten Raum der Musik.
Üeli Bernays, Neue Zürcher Zeitung
In neun Sprachen singt Duni auf ihrem Album, um die Universalität ihrer Erfahrungen zu vermitteln. Das kleine Wunder nun: Trotz solcher babylonischer Sprachverwirrung klingt alles sehr zusammengehörig. Alle ihre Lieder haben einen einheitlichen Ton, entfalten sich ganz langsam. Vor allem sind sie radikal karg! Im italienischen ‚Amara Terra Mia‘ ist Elina Dunis Stimme nur von sparsamsten Tönen ihrer akustischen Gitarre untermalt. Das Ausgedünnte bleibt, wenn sie in ‚Let Us Dive In‘ auf dem Klavier ein paar Tupfer spielt, und es bleibt, wenn sie sich statt mit Harmonieinstrumenten auch mal mit leiser Perkussion unterfüttert. So karg muss es sein für Duni. Kein instrumentaler Zauber soll ihre Stimme brechen.
Christoph Merki, Tagesanzeiger
‚Partir‘ ist eine sehnsüchtige Platte mit Stücken über das Verlassen, die Begegnung mit dem Unbekannten und den Willen, weiterzumachen. Es ist ein multikulturelles Stück Weltmusik. Vor allem aber ist es ein Album, das mit seiner wärmenden Melancholie eine echte Wohltat ist.
Sebastian Meißner, Soundsandbooks.com
I find a calm but feral rawness inhabiting the music on Partir, French for ‘to leave.’ The deep and soulful resonance in these 12 songs transcend language, in a voyage into the realm of pure feeling.
Tom Schnabel, KRCW Rhythm Planet
La musique est épurée, qui met en valeur la voix pure et lumineuse d’une chanteuse particulièrement sensible.
Lionel Eskenazi, Jazz Magazine
Natürlich spiegelt sich im Fortgehen eine universelle Erfahrung. Kein Wunder also, dass die polyglotte Sängerin bei ihrer Suche nach entsprechenden (Volks-)Liedern in allen möglichen Kulturen fündig wurde. Nur wenige Stimmen erzählen so aufrichtig und wahrhaftig. Duni meistert dies zudem in neun verschiedenen Sprachen: auf Portugiesisch, Englisch, Arabisch, Armenisch, Jiddisch, Französisch, Italienisch, Schweizerdeutsch und auf Albanisch. Als läge die Kunst im Weglassen von Überflüssigem, sind alle Arrangements äußerst karg: Sich selbst wahlweise an Gitarre, Klavier oder Rahmentrommel zurückhaltend begleitend, ist stets Elina Dunis ungeheuer ergreifende Stimme im Mittelpunkt, fernab jeglicher Gefühlsduselei.
Andreas Kisters, Radio Bremen
Elina Duni takes you to various villages of the Mediterranean and Middle East on this enticing album of folk music. […] Her voice and piano are solemn for Jacques Brel’s ‘Je ne Sais pas’ while going soft and delicate on ‘Oyfn Veg.’ She is earthy and whimsical on guitar for the Macedonian dance ‘Ani Kaj Lulije’ and gets exotic with percussion on with Middle Eastern intrigue during ‘Lamma Bada Yatathanna.’ Most alluring is the mystical Armenian ‘Lusnak Gisher’ and the sparkling ‘Meu Amor’ with gentle, spacious strums while ‘Amara Terra Mia’ haunts the memory long after it’s over. A worthwhile caravan of a journey.
George W. Harris, Jazz Weekly
La voix tantôt feline, tantôt brisée d’Elina Duni nous rappelle à la force de nos failles, à l’élégance de nos fêlures et à la joie de nos doutes. Et nous fait voyager.
Anne-Sophie Faivre Le Cadre, Jazz News
Die Emotionen, die Schmerz und Leid auslösen, gleichen sich über die Ländergrenzen hinweg. Und auch die Hoffnung, der Wille zur Überwindung von Bedrängnis und Trauer ist grundsätzlich und Kulturen verbindend ausgeprägt. So fügt die Sängerin auf ‚Partir‘ traditionelle Lieder aus Albanien, dem Kosovo, aus Mazedonien, aus Armenien, Andalusien, einem Volkslied aus der Schweiz, einem Chanson von Jacques Brel zu einer wunderbaren, harmonischen Einheit. Musik verbindet, sagt Elina Duni und damit gehen bei ihr die unterschiedlichen Kulturen wie selbstverständlich Hand in Hand. Innerhalb einer Welt, die aus den Fugen geraten zu sein scheint und in der Nationalisten und ihre Ideen an Zulauf gewinnen. Die 37jährige findet stimmlich genau den Punkt, der Sorge und Zuversicht vereint, der Ausdruck einer melancholisch beseelten Menschlichkeit ist. Ihr unprätentiöser Gesang, die schmalen Arrangements der Songs, die sparsame Begleitung auf Gitarre, Piano und Perkussion verströmen eine berückende Intimität, die in ihrer Nachdenklichkeit gefangen nimmt.
Jörg Konrad, Kultkomplott
Duni has made the strongest break possible from singing all-Albanian songs. The 12 songs on ‘Partir’, the studio version of the songs she does in her solo shows, are sung in nine different languages: Albanian, German, French, English, Italian, Portuguese, Armenian, Yiddish and Arabic. She accompanies herself on piano, guitar or a simple frame drum, recorded by ECM’s Manfred Eichner in his inimitable manner at a studio in Southern France. It sounds like it was recorded in a cathedral, Duni’s vocals sounding almost frighteningly intimate.
Gary Whitehouse, The Green Man Review
Die karge Art, sich nur mit ein paar Klavier-, Gitarren- oder Trommeltönen zu begleiten, der kare, kathedralenhafte Sound und ihre mal fragile, mal beschwörende Stimme verleihen der Musik etwas Spirituelles, das durch die Folktönung ihres Timbres zugleich sehr persönlich und profund wirkt.
Ralf Dombrowski, Jazzthing
Ce disque possède les qualités propres d’un homage à la condtion humaine chanté avec une empathie sensible dénuée de tout misérabilisme. Une réussite incontentestable.
Yves Dorison, Culture Jazz
What draws ‘Partir’'s seemingly disparate, 48-minute repertoire together, beyond an underlying sense of longing that underscores its broader subject matter of pain and courage, love and loss, separation and new beginnings, is Duni's voice. Her nuanced delivery, underscored by a restraint that only serves to render the subject matter more immediate and captivating, captures the emotive subtlety of every word, of every note, colored with a delicate vibrato that suggests both strength and vulnerability, in equal measure. […] Manfred Eicher's ever-astute sequencing of ‘Partir’ lends it its own narrative tissue, making it a complete, self-contained and thoroughly compelling experience.
John Kelman, All About Jazz
As she sings in nine languages, her approach effortlessly embellishes folk themes with subtly improvised touches in minor keys. Duni brightens her reflective mood late in the set, with brisk tunes in her native Albanian: ‘Ani Kaj Lulije’ features loose hand-drumming, but her reading of Jacques Brel’s work on distancing himself from a jilted love stings like sleet.
Fred Bouchard, Downbeat
Mit ‚Partir‘, ihrem ersten Solo-Album, greift Elina Duni, die Sängerin zwischen zwei Welten, ein nicht erst seit Goethe (‚Willkommen und Abschied‘) großes Thema der Weltliteratur auf. Geboren in Tirana, ab ihren elften Lebensjahr in der Schweiz aufgewachsen, haben alle ihre Lieder mit der Spannung zwischen dieser ihrer Herkunft und Ankunft zu tun, nie sentimental, immer melancholisch: mit diesem Dazwischen, um welches ihre Beschäftigung mit der Folklore des Balkans immer geht. […] Jetzt ist Duni all allone, ihre flexible, anrührende, von tiefen Altlagen bis in die Sopranregister ans Herz greifende Stimme, nur begleitet von ihr selbst am Piano, auf der Gitarre und Rahmentrommel. […] eine sehr persönliche, sehr intime Anthologie zu einem großen Thema.
Peter Rüedi, Weltwoche
Lieder vom Weggehen, von Liebe und Verlust der Liebe hat die aus Albanien stammende Sängerin Elina Duni hier zusammengetragen. Diesmal präsentiert sie sich solo, ohne eine Band, die sie trägt oder auffängt, und so ist sie mal Alleingelassene, mal Fortgegangene. Nach vier Quartettalben stellt ‚Partir‘ nicht allein wegen des Verzichts auf jegliche Begleiter Dunis persönlichstes Album dar, verweist es doch ebenso sehr auf ihre eigene Geschichte von Veränderung und Weggehen wie auf das generelle Thema der Migration. […] Duni begleitet sich selbst an Klavier, Gitarre oder Rahmentrommel, mit spartanischen Akkorden und gleichförmigen Schlägen, dazu dieses klare, betörende Stimme. Die Reduktion aufs Wesentliche schaffte eine drängende Intensität.
Berthold Klostermann, Stereo
An intimate and beautiful recording of love, loss and leaving. Duni’s voice is remarkable, for while it is crystal clear in its multilingual enunciation it is also intimate and expressive in tone. […] Whatever the song, she approaches it with a tentative and in place haunting delivery, fully expressing the longing described in many of the songs. Material such as thus doesn’t usually get much of an airing, which makes this fine and highly personal set all the more worthwhile.
Simon Adams, Jazz Journal
In neun traditionellen Liedern, u.a. aus Armenien, dem Kosovo, Andalusien und ihrer Heimat, singt Elina Duni in verschiedenen Sprachen von tiefen Seelenschmerzen, um schließlich mit einem Schweizer Volkslied Zuflucht in der Freude zu finden. Durch ihre melancholische Stimme, abwechselnd begleitet von Gitarre, Klavier und Rahmentrommel, wird diese grenzenlose Reise ins Innere einzigartig und universell verständlich.
Olaf Maikopf, Jazzthetik
Dans ce récital dépouillé, particulièrement intimiste, son interprétation intense habite les silences, avec une solennité un peu désuète qui ne manque pas de charme: Elina Duni ose et se donne, toujours émouvante.
Anne Berthod, Télérama
There is never any possibility of a solo recording containing any hint of self-indulgence or excess, as Duni plays to her strengths. Her accompaniment serves as no more than that, to support the song and to allow the meaning to come through. Not obscured by virtuosity, or the need to add overdubs or multi-tracking, Elina's arrangements are pared tastefully to the bare minimum, whether accompanying herself on guitar, piano or the daf (the frame drum of the Middle East), the listener is always in the moment of the story told by Duni's compelling and expressive voice. […] ‘Partir’ may be be a departure for Elina Duni in terms of working in a different musical environment, and working away from the quartet sound that she had inhabited for a decade, but finds the singer furthering her highly personal and emotive way of delivering a song that carries a strong message without becoming lost in pathos but delivers hope and optimism in the way she can she can reach out with her ability to communicate directly and intimately with her audience.
Nick Lea, Jazz Views
The subject of the album’s 12 songs, in nine languages and derived from multiple traditions, is departure, and the many ways in which we leave one another […] The mood of the music, which is beautifully recorded, is one of quiet and reflective regret. Her performance reaches its peak in Jacques Brel’s powerful ballad ‘Je Ne Sais Pas’ […] the sparse, fragile, barely consonant chords of her piano style beautifully complement the rawness of her voice.
Kim Burton, Songlines