Erneut interpretiert Manu Katché Modern Jazz aus der Perspektive eines neugierigen und hellwachen Spaziergängers, der den Blick auf den Horizont genauso zu genießen versteht wie die kleinen Überraschungen am Wegesrand. Und so zelebriert das Quintett auf Playground mal die ganz großen Bögen, bei denen Eicks Trompete offensiv erstrahlt. Oder man gibt sich gelassen groovy, während Seim am Tenorsaxophon mit sanfter Hymnik kokettiert. Und schon jetzt dürfte die Eröffnungsballade „Lo“ zu den schönsten der jüngeren Jazz-Geschichte gezählt werden – auch weil sie aus ganz weiter Ferne zum Slow-Motion-Abbild von „Time After Time“ wird.
Guido Fischer, Musikexpress
Schon der Klavierakkord nach der obligaten ECM-Fünf-Sekunden-Stille schafft die wundersame Stimmung dieser CD. Drummer Katché, ein Franzose afrikanischer Herkunft, spielt mit zwei Norwegern und zwei Polen europäisch geprägten Jazz in Vollendung.
Hans Hielscher, Kultur Spiegel
Es ist verblüffend, wie Manu Katché seine Gelassenheit, die souveräne Freiheit gegenüber dem Schlagzeug wie gegenüber der Komposition unter allen Bedingungen beibehält, in „Song for Her“, dem dritten Stück auf dem Album, wie auch in den schneller gespielten Kompositionen. …
Eher, als dass auf diesem Album einer von diesen Musikern brillierte, scheint ein jeder verantwortlich zu sein für eine Farbe, für eine Perspektive, für ein Moment einer Dramaturgie, in der sich Feinheit und Zurückhaltung mit Souveränität verbindet.
Norbert Dömling, Süddeutsche Zeitung
European jazz originals Tomasz Stanko and Jan Garbarek made Neighbourhood an almost impossible act to follow. But Playground has very powerful substitutes in Miles-meets-Arve Henriksen trumpeter Mathias Eick, with young Norwegian Garbarek heir Trygve Seim on saxes. Katché combines beautifully mutated grooves and softly jazzy themes with familiar echoes. … And his drumming transforms the simplest melodies with hustling cymbal patterns and sudden galloping tom-tom spurts. Some themes have an In a Silent Way-era Miles feel, while Clubbing has an insistent heartbeat contrasting with a leisurely, almost standard melody. Katché’s broad-church connections glow all over a delectable set.
John Fordham, The Guardian
Man kann sich nicht satt hören an diesem wundervollen Wechselspiel zwischen kompositorisch-improvisatorischen Aktionen und spontanen Reaktionen. Das Album enthält vor allem Balladen aus der Feder des Schlagzeugers selbst. Es scheint als vereine Manu Katché in seinem Spiel die besten Essenzen aus klassischer europäischer Musik, vitalem amerikanischem jazz und selbstvergessener Spielfreude des afrikanischen Kontinents: Er ist ein Genie, und dies ist sein Streich.
Wolfgang Sandner, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Katché, das ist für einen Schlagzeuger keine Selbstverständlichkeit, schreibt eigentliche Songs, besser gesagt: Er entwirft sie und lässt sie dann im Kollektiv wachsen, unter Beteiligung aller Partner. Playground ist für das Unternehmen kein schlechter Titel. Es gibt hier handfeste, zupackende Titel. Und es gibt herzausreißende Balladen, für die vor allem Marcin Wasilewski tief in den Bauch seines Flügels steigt.
Von einer „Drummer mit Garnitur“-Produktion ist Playground dennoch weitestmöglich entfernt. Für alle Arten von Karftmeierei ist dieser sensible, poetische Perkussionist ganz einfach zu intelligent. Was heißt schon Rock, was Jazz. … Er selbst nennt’s einfach “instrumentale improvisierte Musik”. Lassen wir’s dabei. Im Dazwischen sind noch immer die schönsten Dinge entstanden.
Peter Rüedi, Die Weltwoche
This is late-night music with the smoky atmospheres of Kind of Blue. … What wins you … is the quality of the soloists, whether the lyrical piano of Marcin Wasilewski, the darting saxophone of Trygve Seim, or the mellow Miles Davis trumpet of Mathias Eick. Katché allows himself more space than on Neighbourhood but is never overbearing. This is music that quietly beguiles.
John Bungey, The Times
This music on Playground takes up where Neighbourhood left off, albeit with some changes in personnel and more tightly focussed musical moods; here is beautifully burnished, rounded melodies woven with solos that take up where the melody leaves off, an almost perfect integration of the written and the improvised. … Every body pulls together with selfless music making creating an instant classic.
Stuart Nicholson, Jazzwise
Katché and his band navigate the twists and turns of Playground with aplomb and personality. The album also exhibits a sense of spaciousness that places it even more firmly in the audiophile category. Combined with the stellar performances, that makes this Playground a true joy.
Ross Boissoneau, Jazziz, November 2007
The overall beauty of his work continues to lie in his group-oriented, dynamically fresh combination of propulsive accent and subtle, cross-accented texture. He is also a composer of increasing distinction, whose twelve pieces here bring out the reflective, intelligently paced best from his colleagues. This superb album may have been recorded in New York, but to my ears, it joins Neighbourhood in making a deeply satisfying case for the many poetic strengths of European jazz today.
Michael Tucker, Jazz Journal International
Manu Katché n’est pas seulement batteur, c’est aussi un danseur, à peine masqué par ses fûts. (Manu caché ? N’y songez pas.) Un homme de son temps, un homme-tempo qui ne swingue comme personne. À vitesse lente, « à mi-baguette » – comme on dit « à mi-voix » –, il suggère un groove implicit et sensuel ; sa grosse caisse résonne ouatée, ses balais et ses baguettes murmurent, ses cymbales respirent… « Playground » ne (dé)livre que lentement ses trésors d’invention bleu nuit et ses secrets pastels ? Non, pas tout de suite, et c’est ça qui rend absolument indispensable ce disque étonnant de sagesse et de finesse, ce disque qui bruisse en douceur d’un jazz accessible – ce qui ne veut pas dire « facile » – et moderne.
Frédéric Goaty, Jazz Magazine