‘Promontoire’, his first solo album for ECM (released 29 May), is a series of free improvisations that often sound like perfectly plotted miniatures. The terrifyingly fast ‘Don’t Look Down’ resembles Conlan Nancarrow; ‘L’oiseau d’or’ and ‘Chasseur de plumes’ sound like some of Bartók’s more atonal piano suites; but Moussay’s default position is Satie-esque introspection – minor-key ballads with delightfully quizzical chord changes.
John Lewis, The Guardian
Ein kleiner Felsgipfel über einem See in den Vogesen, sagt Benjamin Moussay, habe den Namen für das Album geliefert – ein erhöhter Ort in einer Landschaft, der Klarheit und Überblick ermöglicht. In der Tat sind Überblick und Klarheit Qualitäten, die diese Klavier-Solo-Einspielung charakterisieren. Die Stücke sind von intensiven emotionalen Farben geprägt, dabei von einer heiklen, girlandenfreien Verknappung. Jedes Stück hat absolut individuelle Gestalt, geprägt von starker Reduktion und einem Formgefühl, das die zeichnerische Seiten, die Landschaftsmalerei in dieser Musik einhegt. […] Komponiertes Material und improvisierte Passagen gehen bei Moussay so organisch ineinander über, dass sich jegliche kategorische Unterscheidung zwischen beiden Modi der Musik-Entstehung erübrigt. Das Album als Ganzes aber macht den Eindruck einer wohldurchdachten Suite von sorgfältig gearbeiteten Miniaturen und dramaturgischen Verläufen, die sich im Überblick zu einem bewegten Ganzen fügen.
Hans-Jürgen Linke, Frankfurter Rundschau
‘Promontoire’ est un recueil de douze pieces brèves, tendues, claires, accessibles à toute oreille […] un recueil exceptionnel où l’expérience se fond en jouissance.
Francis Marmande, Le Monde
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Les clairs-obscurs pointillistes de Benjamin Moussay recèlent une intense émotion […] Moussay astreint son clavier à un discours de plus rigoureux et d’une puissance émotionnelle qui se rencontre rarement. Un tel créateur avait donc toute sa place dans une maison comme ECM et, pour bien fêter cette arrivée, on ne pouvait espèrer mieux qu’un album en solitaire. Les douze compositions ici présentées soint toutes marquées de la même énigme: rien n’y paraît d’une complexitée délibérée, d’une tapageuse originalité, mais la clarté même des lignes mélodiques conserve une forme d’opacité en arrière-plan, comme un soufflé d’air pressenti derrière un luxueux drapé. Il serait tentant de relier cette esthétique à l’impressionnisme francais et à Erik Satie. On préférera ne renvoyer qu’à Benjamin Moussay, compositeur indispensable don’t on rêve qui’il soit un jour aussi reconnu que ces illustres aînés.
Louis-Julien Nicolaou, Télérama
Moussay lebt auf diesem Album seine lyrische Seite aus. Die zwölf zum Teil kurzen musikalisch fließenden Studien sind das Ergebnis von zurückhaltenden kompositorischen Skizzen, die sich im Laufe der Zeit und in anhaltenden Prozessen der Selbstreflexion immer wieder verändert haben. Natürlich fließt in die Art des Improvisierens Moussays Spiel in der Band des Klarinettisten Louis Sclavis, dieser ‘zentralen Lichtgestalt der zeitgenössischen französischen Musikszene’, mit ein. Sclavis hat ihn gelehrt: Alles ist möglich, nur muss es aus dem Herzen kommen. Für Moussay kein Problem. Man spürt in seiner Art des Musizierens eine große Erfahrung, eine dunkle Tiefe, eine spielerische Intensität. Manche seiner interpretierten Stücke klingen wie sparsam hingetupfte Kommunikationsrituale aus der pianistischen Welt. Asketisch, melancholisch, aber entschlossen. Diese Form der wie beiläufigen Innigkeit ist zutiefst sinnlich und Benjamin Moussay solistisch die Entdeckung der Saison.
Jörg Konrad, Kultkomplott
Ein Album mit im romantischen Sinn tief empfundener Klaviermusik ganz ohne ‘schneller-höher-stärker’-Mentalität.
Martin Schuster, Concerto
Allen Stücken gemeinsam sind Töne, die wie eine suggestive Lichterkette den Improvisationen ihre Strahlkraft geben. Benjamin Moussays zuvor in Solokonzerten erprobte Arbeitsweise führte nach seiner Einschätzung dazu, dass ‘die Kompositonen immer mehr reduziert wurden, oft nur auf die wesentlichen Elemente einer Melodie und einige wenige Akkorde.’ Das imponierende Resultat erinnert an einen Ausspruch des Komponisten Robert Schumann: ‘Die Einsamkeit ist der vertraute Umgang mit sich selbst.’
Gerd Filtgen, Image Hifi
Irrésistible. Premier disque en solo d’un familier des équipées jazz avec Louis Sclavis, Michel Portal ou Éric Échampard. Quand Benjamin Moussay gravit les escaliers harmoniques de son ‘Promontoire’, c’est un peu comme si nous l’accompagnions des fontaines de Cologne, référence oblige à Keith Jarrett, jusqu’ aux ‘Reflets dans l’eau’ de Debussy […] On laissera les spécialistes dèbattre de la question du jazz et du swing pour simplement s’abandonner à la musique.
L.L., Valeurs actuelles
Moussays Stücke sind von intensiven emotionalen Farben und zugleich von einer girlandenfreien Verknappung geprägt, jedes Stück von Reduktion und einem lyrischen Formgefühl, das die Landschaftsmalerei in dieser Musik einhegt. Komponiertes Material und improvisierte Passagen gehen so organisch ineinander über, dass sich jegliche kategorische Unterscheidung zwischen beiden Modi der Musik-Entstehung erübrigt.
Hans-Jürgen Linke, Jazzthetik (Five out of five stars)
Moussay’s playing is both delicate and imaginative. The pieces recorded here offer an insight into his reflective style, with structured, melodic moments blurring into spontaneous improvisation. The pianist has that rare gift of time and space within his music. As a listener, I can feel these moments unfold and sense the preciousness of each note being played. […] All in all, a consummate performance from Moussay across the twelve tracks recorded here. An excellent introduction to the man and his music, with much promise for the future.
Mike Gates, UK Vibe
Simples, claires, sans artifice, empreintes d’une étonnante puretée comme l’eau d’une source. La musique d’un solitaire qui ose dévoiler sa sensibilité. […] D’ où cette impression de limpidité avec, en arrière-fond, cette questtion: où est-on? Le pianiste serait donc un prestidigitateur du cœur pour nous emmener ailleurs. Il n’adopte aucune posture, nous replace dans le temps malgré notre besoin d’immédiateté accentué par les nouvelles technologies. On est dans un univers riche et ouvert. D’où, sans doute, cette impresson de liberté, de plein air, quand on l’écoute.
Francois Delétraz, Le Figaro Magazine
Ces 12 pièces au toucher subtil s’installent dans un temps de la decompression, comme une respiration venue du ventre, une sérénité, des climats à la Satie malgré tout perturbés par quelques inquiétudes à la Bernard Herrmann dans un film de Hitchcock. Et puis, soudain, ça accélère…’Vertigo!’
L.P., Journal du Dimanche
Der 47-jährige Franzose hat zwölf auf angenehme Weise unprätentiöse, introspektive, melodisch und harmonisch leicht ins Ohr gehende Miniaturen erschaffen, die durchaus das Potential haben, einzeln für sich zu stehen, aber zusammen gehört ein in sich sehr stimmig wirkendes musikalisches Konglomerat ergeben. Der im Elsass aufgewachsene und in Paris lebende, klassisch ausgebildete Moussay ist einst zwar über ein Soloalbum von Thelonious Monk zum Jazz gekommen, hier wählt er aber über weite Strecken einen lyrischen Ansatz, der ihn in die Nähe der Spätromantiker, manchmal auch in Richtung Bartók oder eines ironiefreien Satie rückt. […] Manchmal braucht Benjamin Moussay nicht einmal zwei Minuten, etwa bei ‘Sotto voce’, um eine perfekt schöne, kleine Klangwelt zu kreieren, in der man sich gerne ohne Ende verlieren möchte. Oder im noch kürzeren ‘Chasseur de Plumes’, um der lebhaften Verspieltheit einer jungen Katze musikalisch Ausdruck zu verleihen. In ihrer geschickten Reduziertheit, Geschmacksicherheit und sympathischen Unaufdringlichkeit ist ‘Promontoire’ ein ganz spezielles Meisterwerk, das man gerne auf Dauerrotation stellt.
Peter Füssl, Kultur
Ein Soloalbum, das selbst in dem mit pianistischen Großtaten reich gesegneten ECM-Katalog als kostbarer Solitär funkelt. […] Das sanfte, nie geschwätzige, aber stets harmonisch attraktive Parlando traumverlorener Melodien wird in den tieferen Lagen meist diskret grundiert und führt zu filigranen Klanggespinsten von romantisch schwebender Duftigkeit. Nur selten akzentuiert Moussay den heiter-gelassenen Spielfluss, der etwa bei ‘Horses’ einen tänzerischen Charme versprüht, mit härterem Anschlag oder brodelndem Bass zu flirrender Stimmführung (‘Don’t Look Down’), was den Reiz seiner Preziosen wirkungsvoll steigert. Ein überwältigendes Pianoerlebnis par excellence.
Sven Thielmann, Stereo
Das Solo-Klavier – um das nochmal kurz klarzustellen – ist natürlich noch immer nicht auserzählt. Zumindest nicht im Jazz. Es lebt von den Persönlichkeiten, von den improvisatorischen Fähigkeiten und von der emotionalen Tiefe. Dennoch ist es – gefühlt – eine immer größere Herausforderung, sich nicht in ausgetretenen Pfaden zu bewegen. Der Vergleich mit Keith Jarrett z.B. lauert an jeder Ecke. Benjamin Moussay findet seinen eigenen Weg vor allem über die klaren, starken und charaktervollen Melodien. […] Das Album ‘Promontoire’ ist angelegt als ein 12-teiliges Selbstportrait. Eine träumerische Reise durch die Vielfalt des Solo-Klaviers, eine Reflexion über das eigene Leben. Moussay macht Station in Regionen, die ihm viel bedeuten. In den Vogesen, in den Pyrenäen zum Beispiel. Der passionierte Wanderer und Skifahrer hat einige Stationen seines Lebens in wunderschöne Miniaturen verpackt. Was sich wie ein roter Faden durch die 12 Eigenkompositionen zieht, ist die Reduktion. Diese Reduktion manifestiert sich bei Moussay am stärksten im Titelstück. ‘Promontoire’ ist benannt nach einem kleinen Felsen in den bereits erwähnten Vogesen. Dieses Titelstück bestand zunächst aus vier Teilen mit verschiedenen Themen, bis es Moussay immer weiter zerlegt und ausgedünnt hat. Wie kann ich das, was ich zu sagen habe, möglichst klar und zum Ausdruck bringen? Dieser Ansatz steckt dahinter und charakterisiert sehr gut Moussays Herangehensweise an dieses bemerkenswerte und zugleich wunderschöne Album.
Matthias Wegner, Deutschlandfunk Kultur
Cette fois, à 47 ans, son nom orne seul la pochette de ce ‘Promontoire’ qui parait sur le prestigieux ECM, maison peu avare en disques de piano solo. Un contrexte qui amplifie la profondeur du jeu de Moussay et cette fameuse vigueur narrative donc. ‘En piano solo, je connais le point de depart et la destination. Le mystère reside dans l’ètonnant voyage’. Tout est dit pour èvoquer les douze themes limpides d’un disque qui se visualize à chaque instant, guère surprenant pour un musician travaillant à l’occasion pour le cinemaet le théâtre. La force de ‘Promontoire’ est surtout d’eclipser se que l’ont sent être ses multiples influences (Erik Satie, Paul Bley, Lennie Tristano) pour ne brandir que l’essence de ses compositions et leur lyrisme captivant.
Marc Zisman, Jazz News
Moussay présente douze morceaux superbes. Issus d’un souvenir, d’un visage (comme celui de sa fille, Théa), d’un film […] La musique de Moussay fait du bien. Elle est tantôt romantique sinon nostalgique et déchirante comme celle de Schubert. Et tantôt virevoltante avec l’ironie d’un Satie. Moussay vient du classique, cela s’entend, et c’est l’écoute d’un album solo de Monk qui l’emporte sur le versant jazz de la musique, et cela s’entend aussi.
Jean-Claude Vantroyen, Le Soir