Berlin-based DJs and composers Ricardo Villalobos and Max Loderbauer – two of the best-known names in contemporary electronica – share their admiration for music on ECM in a unique double-album of specially-created “sound-structures”. Their project “Re: ECM” will bring the label’s music to a new listenership. It is certain to be one of the most talked-about albums of the season. Using original ECM recordings as a starting point, Villalobos and Loderbauer create new music that bridges several worlds, including ECM’s world of space-conscious improvisation and composition and the worlds of ambient electronics and minimal techno. Source materials on “Re: ECM” include recordings of Christian Wallumrød, Alexander Knaifel, Louis Sclavis, John Abercrombie, Bennie Maupin, Arvo Pärt, Wolfert Brederode, Paul Giger and more – looped, sampled, remixed and reworked in evocative new treatments. Pleased with the duo’s creative response to his productions Manfred Eicher gave them carte blanche to carry on experimenting with the ECM titles of their choice. Eicher subsequently supervised the mastering of “Re: ECM” in Munich, completing a unique sonic experience.
Re: ECM
Ricardo Villalobos, Max Loderbauer
- CD 1
- 1Reblop
08:20 - 2Recat
07:15 - 3Resvete
11:40 - 4Retimeless
04:29 - 5Reemergence
09:49 - 6Reblazhenstva
07:40 - 7Reannounce
06:36 - 8Recurrence
07:20 - 9Requote
04:06 - CD 2
- 1Replob
04:23 - 2Reshadub
10:41 - 3Rebird
04:34 - 4Retikhiy
06:27 - 5Rekondakion
06:28 - 6Rensenada
10:42 - 7Resole
13:25 - 8Redetach
10:40
Tatsächlich hört sich das Doppelalbum wie ein großes Miteinander an. Da ein zitterndes Pianissimo, dort ein geisterhaftes Fragment einer Volksweise oder ein lichtes Gitarrenmotiv. Es rauscht, swingt und fiepst, dann wiederum gleitet und glitzert die Musik. Der Gesamtklang hüllt das aberwitzige Wuseln aber in elegische Getragenheit. Villalobos und Loderbauer beschwören mit elektronischen Mitteln eine Atmosphäre psychedelischer Versunkenheit herauf. Die Zeit? Sie steht still. Wie auf dem Dancefloor, wo der Schamane Villalobos endlose Trommelgeschichten erzählt, die weiter und weiter gehen. Und immer weiter.
Bjørn Schaeffner, Neue Zürcher Zeitung
Odyssee im Klangraum
Florian Kroeber, DJ Magazin
Le projet peut sembler casse-gueule, voire casse bonbons. Au final, le résultat s’avère tout bonnement magistral. […] [Les oreilles] s’ouvrent tout du long, happées vers une terra incognita flottant superbement entre électronique et organique.
Jérôme Provençal, Les Inrockuptibles
Villalobos und Loderbauer befragen sanft und unaufdringlich die Originale, spannen durch Phasenverschiebungen neue Räume auf, entstrukturieren die Stücke, lösen sie auf und kochen sie ein, sodass nur noch ihre Essenz übrig bleibt: frei flottierende Partikel dieses typischen ECM-Sounds, die gegeneinander stoßen und damit neue Ereignisse auslösen. […] das Ergebnis ist eins der zartesten, intelligentesten, feinsensorischsten ambienten Alben, die man sich vorstellen kann. Eins für Leute, die Clubmusik mögen, ebenso wie für Anhänger des frei atmenden ECM-Sounds. Und letztlich kann man diese Platte schon einfach dafür bewundern, wie sie entstanden ist, was darauf probiert wird, was sie ist. Also schlicht dafür, dass es sie gibt.
Florian Sievers, Groove
Eine Musik, die umhüllt, die den Menschen in einen imaginären akustischen Raum versetzt, in dem einzig der Klang als Kriterium für Musikalität gilt. […] optische Entwicklung des Klangs innerhalb eines Raumes, der wie eine Ideenschmiede und Füllhorn endloser Soundkonstruktionen eine kreative Zeitlosigkeit vermittelt.
Klaus Hörner, Westzeit
The results forge beyond the usual ambient or soundtrack terrains. Rarely less than intricately pin-drop-mesmerising, bottomless oceans of sonic resonance morph around ghostly puises […] spectral melodies and striking stretches. […] While “new” musical strains such as dubstep flounder in tame clichés, these otherworldly launch-pads habe spawned something supremely evocative, perfectly in sync with this monumental label’s evervisionary ethos.
Kris Needs, Record Collector
Ein neues Album von Ricardo Villalobos? Das ist immer spannend, aber eigentlich keine Sensationsnachricht. Diese hier ist eine. […] Villalobos/Loderbauer gingen mit großer Genauigkeit und großem Respekt zu Werke. Herausgekommen sind einzigartige, unglaublich dicht gewobene Stücke. Sie feiern die Schönheit instrumentalen Klangs mit elektronischen Mitteln. Das ist aufregend und neu.
NAB subculture
Villalobos and Loderbauer are constantly testing the limits of their medium, and as electronic producers, this means doing everything possible to act and sound more like a jazz band: live, spontaneous and acoustic. Re: ECM makes an impressive go at this. Because it uses only acoustic recordings as source material, it often has the sonorous quality of something captured live in a room. The original records also give the album an emotional subtlety that’s rare in electronic music. […] Even if you can’t be bothered with things like acoustics, frequency ranges or the ins and outs of modular systems, Re: ECM is still a success. The album is incredibly rich from beginning to end, and totally unpredictable […] The breadth of sounds is truly exceptional: harps, clarinets and crystal-clear piano keys are offset by mutant versions of themselves – bizarre groans, buzzes and other oddities that defy description. Meanwhile, the album touches on dozens of ultra-finely cut emotions, at times weary („Recurrence“), at others curious („Reblop“) or euphoric and a bit delirious („Redetach“). And finally, the „optimum sound experience“ is not lost on the casual listener: the sheer vividness of the productions could almost carry the album on ist own.
Will Lynch, Resident Advisor
Sehr überlegt und sorgfältig fügen sie den sensiblen Originalen mal nur verstreute elektronische Sounds ein, mal einen sehr fein strukturierten Rhythmus hinzu. Kein Pop, keine Beats, eher eine elektronisch ergänzte Meditation die m/f sich nur angedeihen lassen sollte, wenn das Zeitfenster nach hinten offen ist. Macht die Ohren wieder durchlässig.
Na dann
Wenn Villalobos und Loderbauer an Modularsyntheziser und Live-Mischpult akustische und elektronische Klangwelten miteinander verschmelzen, ist dies ein improvisatorischer Prozess -, was aber nicht heißt, dass die Musik selbst einen jazzig-groovigen Charakter bekäme. Stattdessen entstehen ätherische Ambient-Welten, Klanggeflechte irgendwo zwischen zeitgenössischer Klassik und anspruchsvoller Elektronik, die dem Hörer Raum bieten für eigene Assoziationen. Klingen tut das alles hervorragend, nicht zuletzt, weil im Unterschied zum Techno die Dynamik weit ist.
Andreas Kunz, Fono Forum
The first impression, as Villalobos concedes, is of Ambient music, but with a spaciousness, a very precise and respectful balance between found and electronic elements, and a lack of compression (either in the technical ort he more psychological sense).
Brian Morton, The Wire
Remixed wurde strukturell und assoziativ, analytisch und intuitiv, je nachdem, was die Originale an Arbeitsweise nahelegten. Zum Einsatz kamen ein Live-Mischpultsystem und ein Modularsynthesizer, die nicht mit Einzelspuren der Originale, sondern jeweils mit den vollständigen Klangereignissen experimentierten. Do entstanden in akribischer Soundarbeit zwei CD-Seiten ungewöhnliche Musik, die aus Bekanntem neu Gehörtes, aus Erkanntem neu Verstandenes machen.
Johannes Anders
… and the results are unearthly yet highly engaging […] Barely a beat in sight but an advanced, minimal sensibility in abundance.
David Stubbs, Uncut
Was die beiden Produzenten am ECM Sound begeistert, ist der Umfang des Frequenzspektrums, die räumliche Tiefe und die Dynamik des Klangs. Eine so umfassende, heterogene Klangerfahrung verweigern die meisten Club- oder Pop-Produktionen. In der Audiophilie liegt dagegen auch eine Ethik. Für Villalobos gewährleistet nur akustische Sorgfalt die Offenheit gegenüber den Klängen fremder Kulturen. Diese Klangphilosophie klingt nüchtern und technisch. Die auf ihrer Grundlage entwickelte Musik ist jedoch umso lebendiger. In die Loops der ECM-Sounds werden verstörende elektronische Klänge gestellt. Die bezaubernd schönen Harfen des Christian Wallumrød Ensembles etwas erhalten Doppelgänger, die sie in eigenartigen Ellipsen umspielen. Man scheinen strudelartige Bässe den gesamten Klangraum einzusaugen. Wie Freejazzer lösen Villalobos und Loderbauer die Klangfiguren in Geräusche auf.
Alexis Waltz, Süddeutsche Zeitung
À partir de sequences d’opus de Louis Sclavis, Christian Wallumrød, John Abercrombie, Miroslav Vitous ou Paul Motian, il tisse une toile sonore et sonique fascinante, entre transe tribale et minimalisme cristallin. […] un nouvel exemple de recyclage creative et ensorcelant d’un catalogue jazz.
Mathieu Durand, Jazz News
Vielmehr entstehen in berückender Ausführlichkeit auf zwei CDs demonstrierte Auseinandersetzungen mit dem Stile prägenden Fundus des Labels und Transformationen zu etwas komplett Neuem. Mal ploppt das wie in Tropfsteinhöhlen, mal hat es einen dunklen digitalen Fluss, in dem akustsche Klangpartikel schimmern, stets ist das eine spannende Synthese zweier Welten.
Ulrich Steinmetzger, Leipziger Volkszeitung
„Re: ECM“ ist nicht nur ein sehr schönes, ja faszinierende Ambient-Album geworden. Es klingt über weite Strecken auch sehr fremd, fast wie rituelle Musik aus der Vierten Welt eine Jon Hassell. Will sagen: Hier schließen sich Kreise, denen man ihr Zukunftspotenzial nicht vorschnell abspricht.
Ulrich Kriest, Kultur – kritische Blätter
On „Re: ECM“ you constantly feel how hearfelt Villalobos and Loderbauer danced with the original material and their electronic machines. That their work sacually fulfills Friedrich Nietzsche’s desire that music shall express something that the listener never felt before is a side-effect. A side-effect of a record that grooves with an uncommon deepness that invites each listener on a journey that may open some new doors of perception.
Michael Leuffen, Streetwear
Dass sich auf „Re: ECM“ sowohl organische Welten als auch programmierte wunderbar ergänzen, ist das große Verdienst dieser beiden Musiker.
Sound & Image
Zusammen mit Max Loderbauer greift Ricardo Villalobos das musikalische Erbe auf zu einer spannenden Überarbeitung und schafft damit etwas völlig Neues. Ein weiterer Beweis, dass die Genre-Grenzen immer mehr verschwimmen und es nicht darum geht, eine bestimmte Richtung zu bedienen, sondern eine eigene Welt aus Raum, Zeit und Frequenz zu erschaffen. Heraus kommt eine trippige Reise durch ungewohnte Klanggebilde, am ehesten als Ambient-House zu deklarieren. Sphärisch werden ganze Klangmetropolen aufgebaut und wieder niedergerissen.
Nachtagenten
Irgendwo zwischen Ambient, Jazz und E-Musik werden extrahierte Klänge ätherisch in Szene gesetzt, mit abstrakten Rhythmen versehen und behutsam zu einem neuen Klangerlebnis destilliert. […] experimentelles Herangehen an die Kompositionen, kombiniert mit unabhängigem Rhythmusverständnis bilden, losgelöst von Vorlagen, hochkreative Klanginseln. Das Resultat ist eine ECM vertraute Klangästhetik ohne Schnörkel und was kompromisslos begeistert: das Ergebnis klingt absolut authentisch!
Thomas J. Krebs, Jazzzeitung