Robin Williamson is best known as a folk and world musician, a founding father of the iconic Incredible String Band. But, ever the experimenter, his new ECM album, Skirting The River Road, finds him exploring jazz territory. And that's not just because his band has such impressive jazz credentials. On board with Williamson are stalwart bassist Mick Hutton, one time Don Cherry collaborator Ale Möller on various strings and flutey things and Paul Dunmall, sax man, who's played with Alice Coltrane and Barry Buy. Throw in Mat Maneri whose viola playing echoes Williamson's deep Indian influences and you have a band of virtuoso improvisers. But what really takes Skirting The River Road into the jazz realm is its vision. It's squarely in the tradition of spontaneous improvised music - a tradition that Williamson, despite 40 years in music, finds simultaneously scary and exhilarating. ... With Skirting The River Road, Williamson has left another indelible mark of his own.
Andy Robson, Jazzwise
Skirting The River Road places Williamson's voice, harp, guitar and whistles with collaborators drawn from jazz, improvisation and folk; saxophonist Paul Dunmall, multi instrumentalist Ale Möller, violinist Mat Maneri and bassist Mick Hutton. Together they provide lithe, detailed readings of Williamson's music, improvising sensitively throughout; from the opening atmospherics of "The Morning Watch" it's clear there's a common ground here that's not based on mere compromise. It's not folk-jazz or jazz-folk, but an ungraspable hybrid that echoes the ISB's mix of tradition and experiment. ... This lovely disc (with a little help from his new mates) reaffirms Williamson's unique, individual talents.
Peter Marsh, BBC Folk & Country
A celebration of mystical writers William Blake, Walt Whitman and Henry Vaughan, Williamson's settings of poetry is immaculate. The musicians add artful shadings with period strings and horns, only the sax of Paul Dunmall oversteps the mark on occasion. Williamson gets his teeth into the material with an impassioned performance that veers between full-throated singing and mesmerising spoken word. As an album, it sits in a world out of time with the mainstream's flow yet, particularly on the centrepiece Crossing Brooklyn Ferry, it's as mesmerising as Mahler.
Andrew Cowen, Birmingham Post
Es ist die Idee der "inspired voice" des fahrenden Sängers, die sich jetzt, auf seinem neuen Album Skirting The River Road mit der beseelten Musik neuer Begleiter verbindet - eine seltsame Reisegesellschaft, bestehend aus einem Jazz-Bassisten, einem Avantgarde Geiger, einem schwedischen Sammler von Klängen und einem Saxophonisten, der dem freien Jazz näher steht als dem Liedgut Schottlands. Williamsons dunkle Rezitativ-Stimme modelliert, zerrt und zieht, streckt und quetscht die Zeilen und belässt es dabei, die Melodie zu zitieren. Und ebenso umschleichen die vier Mitreisenden mit kleinen Kommentaren und melismatischen Figuren die Texte, tanzen um den leicht exaltierten Klang, spielen Shakespeare in Manhattan. Diesmal vertont Robin Williamson - neben eigenen Texten - Gedichte von Henry Vaughan, William Blake und Walt Whitman, verschränkt sie, sie passen, weil sie einem gemeinsamen Gefühl folgen - dem Leben nah und zugleich mystisch entrückt. ... Es ist eine Mischung aus Spoken Word Poetry und sehnsuchtsvollen Pub-Liedern, zusammengefügt von diesen fünf Instrumentalisten, die sich improvisierend auf einen Tonfall einigen: der Schwede Ale Möller, der mit seinem riesigen Vorrat an Instrumenten der griechischen Folklore so nahe steht wie der New Yorker Geiger Mat Maneri, Sohn des Mikroton-Gurus Joe Maneri, der indischen Musik. Dass der englische Bassist Mich Hutton den Bass oft wie eine Tabla einsetzt, spricht für die Nähe dieser Musik zum Raga. Am Anfang war der Klang.
Konrad Heidkamp, Die Zeit
Als Van Morrison einst die "Summertime In England" beschwor, rief er all die großen Dichter an: Coleridge und Wordsworth, Blake und Elliott, Yeats und Joyce - halb namedropping um des puren Klanges willen, halb Ausdruck einer innig gefühlten Seelenverwandtschaft und definitiv Lichtjahre vom üblichen Pop-Tralala entfernt. Ähnlich verhält es sich mit Robin Williamson, nur geht der einstige Incredible-String-Band-Leader noch einen Schritt weiter. The Seed-At-Zero war anno 2000 eine Huldigung an den großen Poeten Dylan Thomas, auf Skirting The River Road widmet sich der Mann, der am 24. November seinen 59. Geburtstag feiern kann, den Werken von Walt Whitman, William Blake und Henry Vaughan: sakral die Atmosphäre, sonor die Stimme, stupend die musikalische Umsetzung, zwischen schwebenden, schillernden Folk-Tunes, frei improvisierten, jazznahen Klanggespinsten und packendem Poetry-Talking changierend. Was Williamson, Mat Maneri (Violine, Viola), Paul Dunmall (Saxofon, Klarinette), Ale Möller (Flöte, Laute, Mandola, Vibraphon) und Mick Hutton (Kontrabass) auf dem gesamten Album und speziell im 16-minütigen "Crossing Brooklyn Ferry" zelebrieren, atmet den gleichen Geist, die gleiche besessene Abenteuerlust, die gleiche unerschrockene Kompromisslosigkeit, die Van Morrisons ASTRAL WEEKS zu einem der zehn besten Alben in der Geschichte der populären Musik werden ließen. Und: Wie The Man auf A SENSE OF WONDER vertont auch Williamson Blakes "The Price Of Experience". "What is the price of Experience / Do men buy it for a song / Or wisdom for a dance in the street"' Erfahrung. Weisheit. Schönheit. Der Preis dafür ist: Herzblut.
Peter Felkel, Musikexpress
Seit den ersten, Genre-sprengenden Würfen der Incredible String Band hat Robin Williamson kein mutigeres Experiment mehr gewagt als die neue CD Skirting The River Road. Ungewöhnlich ist schon die Besetzung. Neben dem Sänger Williamson, der überdies Harfe oder Gitarre spielt, treten auf: Mat Maneri, der New Yorker Geiger und Bratschist, ein Grenzgänger zwischen kontemporärer Klassik und freier Improvisation; der schwedische Multiinstrumentalist Ale Möller; der Saxophonist Paul Dunmall, der von der britischen Impro-Szene her bekannt ist; und der Bassist Mick Hutton. Ungewöhnlich ist auch die Entstehung der Musik. Williamson schlägt ein dickes Notizbuch im A4-Format auf. Hier hat er sich die Texte zurechtgelegt, da und dort eine Akkordbezeichnung dazugekritzelt, die Ränder mit Bemerkungen und Pfeilen voll gezeichnet. Bei den Texten handelt es sich um Gedichte von Williamson selbst, von William Blake, Walt Whitman und Henry Vaughan. ... Mit diesen Texten und -mit nicht mehr als drei, vier Melodien im Kopf- begab sich Williamson ins Studio. Zwei Tage später war das Album fertig. Herausgekommen ist eine atemberaubende Kombination von zeitlos wirkender Melodik und urbaner Dissonanz, von grandiosen Weiten und - etwa in Ale Möllers Solo-Stückchen "Shepherd's Tune" - funkelnden Details.
Hanspeter Künzler, Neue Zürcher Zeitung