You should hear this record. It moves, but penitentially and quietly - a reverent elision of influences. Variations is partly improvised, partly composed, and it echoes Bach, Schubert, Ornette Coleman, Miles Davis, Paul Bley and the 16th and 17th centuries. But like the breeze, these are only influences, not anchors. The thing is actually driven by the conviction that if energy is to be expended, expend it on leaving stuff out, to create space. The ensemble comprises piano, drums, violin, occasional tenor sax and the extraordinary trumpet of Arve Henriksen. They are, of course, Norwegian.
Nick Coleman, Independent of Sunday
Nach ein paar Takten schon hat der norwegische Pianist Christian Wallumrød seine musikalische Welt offenbart. Sie lässt sich keinem klassischen Genrebegriff zuordnen, ist von leuchtender Transparenz und deutet den flow des Jazz weniger als rhythmischen Moment denn als In-Bewegung-Sein, als ein kaleidoskopartiges Spiel mit Licht und Farbe. Der Klang wird zum zentralen Ereignis, und zwar weniger dessen glänzende Außen- als vielmehr die brüchige, schillernde, unerhörte Innenseite. Wie mit einer Sonde erkundet Wallumrød das, was Rilke den Welt-Innenraum nannte. Das Ohr muss mit auf diese Reise, es muss ganz dicht heranfahren, um die minimalen Verschiebungen, das feine Oszillieren des Klangs nicht zu verpassen. Es muss hören, wie Arve Henriksen seine Trompete in eine von fern herbeiwehende Flöte verwandelt, wie Per Oddvar Johansen seinem Schlagzeug schier unendliche Klangfarbe abringt, wie Nils Økland seinen von der Folkmusik inspirierten Geigenton mit dem der anderen mischt, wie er mit der Trompete schleppende, fahl leuchtende Unisono-Linien formt, unter denen das Schlagzeug nervös raschelt.
Tim Gorbauch, Frankfurter Rundschau
Die Variations - benannt nach ihrem Aufnahmeort, der Osloer Sofienberg-Kirche - erinnern in ihrem poetischen Duktus an The Source von Trygve Seim, dessen Saxophon hier schöne Akzente setzt. Dicht verweben sich Christian Wallumrøds Piano und die Hardanger Fiddle des Folk-Geigers Nils Økland. Drummer Per Oddvar Johansen begleitet verhalten, auch Trompeter Arve Henriksen glänzt durch Sparsamkeit. Das Ergebnis: ein Ensemble-Klang von entrückter Schönheit.
Sven Thielmann, Stereoplay