A Danish jazz summit, the concert captured on Strands brings together three different generations of Denmark-born or based improvisers. Trumpeter Palle Mikkelborg is the connecting thread here: the elder statesman has worked extensively with both percussionist Marilyn Mazur (including on the mid-eighties Miles Davis album ‘Aura’, a suite composed by Mikkelborg) and guitarist Jakob Bro (cf. the 2018 signpost ‘Returnings’). This show recorded in Copenhagen puts Mazur in the middle of the ongoing Bro-Mikkelborg collaboration. Performing mostly the guitarist’s tunes, the arrangements lean heavily on the mystical atmosphere both men emit at their most comfortable, Bro’s liquid guitar lines and psychedelic loops setting the pace for Mikkelborg to ornate with sinuous trumpet or flugelhorn melodies. But Mazur adds a whimsical air, her trademark percussion insertions more about making the songs playful than keeping the beat. […] ‘Strands’ is a gorgeous record that makes us wish we’d been there that night.
Michael Toland, The BigTakeover
Das Repertoire, das überwiegend Stücke des Gitarristen Jakob Bro aus seinen Alben ‘Returnings’ und ‘Gefion’ enthielt (sowie Mikkelborgs Stück ‘Youth’ und ‘Returnings’, das Palle und Jakob gemeinsam geschrieben haben), bietet den drei Protagonisten den perfekten Rahmen. […] Percussionistin Marilyn Mazurs subtiles und akzentuierendes Spiel mit bedachtem Einsatz von Gongs und Metallen und polternden Trommeln harmoniert perfekt mit Bros weitläufigen und fluiden Klangflächen. Beides bildet den atmosphärischen Boden für Mikkelborgs ausdrucksstarke Zeitraffer-Melodien. So entsteht eine dichte Klanglandschaft, in der das Gefühl mehr zählt als der Verstand. […] Noch mehr als in den Studio-Versionen ist hier der Moment greifbar, nimmt Gestalt an und zieht weiter. Die Musik auf dieser Aufnahme funkelt trotz aller Schwermütigkeit lichterloh.
Sebastian Meißner, Sounds and Books
Jakob Bro has never sounded more brooding and stark than here on ‘Strands’. And we’d put that factor down to the mesmerising presence on this Danish supergroup of a trio of Palle Mikkelborg whose atmospheric trumpet playing is matched by the ever expansive percussive ideas from Marilyn Mazur. A live album recorded at the Danish Radio Concert Hall earlier this year drawing on music from guitarist Bro’s albums ‘Returnings’ and ‘Gefion’, there is a beautiful aching quality to the development of the pieces that always take their time and linger long in the imagination. Mikkelborg is superb throughout […] And the spirit of Miles Davis you could even say hovers over the record, not surprising perhaps given both Mikkelborg and Mazur both collaborated with Miles. As for Bro he continues to conjure remarkable modal moods and on the title track particularly the sheer humanity of his sound shines through and always arrives kind of blue.
Stephen Graham, Marlbank
Welch weite Räume, was für ein emotionaler Sog! Einiges an Elektronik, aber zu keinem anderen Ziel eingesetzt als einem grossen Atem. Wo sonst entsteht aus soviel Technik soviel Natur wie in der Musik dieses dänischen Trios: die Trompeterlegende Palle Mikkelborg (*1941), ein Seelenbruder von Miles Davis (für den er 1984 das Album ’Aura’ arrangiert hat); der Gitarrist Jakob Bro (*1978), ein melomaner Magier […] und die Perkussionistin Marilyn Mazur (* 1955). Nach Mikkelborgs Zusammenarbeit mit Davis gehörte sie bis 1989 als Drummerin zur Band von Miles, danach für mehrere Jahre zu der von Jan Garbarek. Der hat von ihr einmal gesagt, ihr Spiel sei ‘wie das Wehen des Winds in den Bäumen.’ Das gilt für die Musik der Gruppe auf diesem Live-Album insgesamt, eines Klangkörpers im Wortsinn. Sie malt nicht musikalische Landschaften nach der Natur (etwa in Anspielung auf die kontemplative Kunst von Caspar David Friedrich), sie baut Klangräume, die allenfalls mit den Bühnenbildern von Erich Wonder zu vergleichen wären. Sie bildet keine Natur ab, sie ist Natur. […] Das Publikum rührt sich nicht an jenem Februarabend 2023 in der Radio Concert Hall von Kopenhagen. Am Ende hört jeder nur noch den eigenen Herzschlag. Ein Vorgang wie eine Beschwörung. Wie das Konzert insgesamt. Seine Intensität verdankt es der extremen Sparsamkeit aller Beteiligten. Im Sog der Auslassungen, der Pausen, des Schweigens beginnt die Fantasie des Zuhörers ihren Flug. Und sie ist, man wagt es kaum zu sagen, eine Folge der unverschämten Schönheit dieserMusik.
Peter Rüedi, Weltwoche
Man kann sich auch ohne jegliches Vorwissen an den subtilen, von Bros Gitarre zur äußerst sensiblen Perkussion Mazurs wundervoll zum Schweben gebrachten Soundlandschaften erfreuen, auf die Mikkelborg seine an Miles Davis geschulten, nachdenklich melancholischen Trompeten- und Flügelhornlinien bettet. Der Opener ‘Gefion’ ist solch ein mit allerfeinsten musikalischen Mitteln inszeniertes Stück – wunderschönes Kopfkino zum Wegträumen auf höchstem Niveau. Die intime Atmosphäre setzt sich in ‘Oktober’ mit weit entfernt scheinenden, verhallten Flügelhorntönen, zart gezupftem Saitenzauber und unglaublich dezenten Rhythmen fort – viel näher als Marilyn Mazur kann ein Perkussionist der Stille nicht kommen. Darauf folgt das zupackende, mit forcierten Rhythmen, verzerrten E-Gitarrentönen und röhrender Trompete zum Pulsieren gebrachte ‘Returnings’ – das einzige Stück, das Bro nicht allein, sondern gemeinsam mit Mikkelborg komponierte, und das schließlich ebenfalls im Ätherischen verhallt. Das Titelstück ‘Strands’ bietet knappe zwölf Minuten lyrisch verträumter Schönheit, ins Outer-Space entrückt, nimmt zwischendurch für ein paar Takte ein bisschen an Fahrt auf, um schließlich minutenlang – von mit dem Bogen gestrichenen Metallplatten akzentuiert – in Richtung absoluter Stille zu verhallen. […] Ein Winteralbum, das man konzentriert und laut an einem gemütlichen, ruhigen Plätzchen hören sollte – mit jedem Durchlauf entwickelt es sich mehr zur absolut nebenwirkungsfreien Droge.
Peter Füssl, Kultur
Ähnlich, wie am Strand schwer zu ahnen ist, wohin die auflaufende Wellen Sand und Steine spült, welche Formen entstehen, wie sich das Material mit dem Wasser wieder zurück bewegt, wirkt auch das Zusammenspiel des Trompeters Palle Mikkelborg, des Gitarristen Jakob Bro und der Perkussionistin Marilyn Mazur. Deren Klänge landen an, bilden taktlose Formen, ebben auf und ab. Etwas mehr als eine Dreiviertelstunde improvisierte das Trio im Februar 2023 in der Danish Radio Concert Hall, davon mehr als eine halbe Stunde ohne Unterbrechung. […] Das Verblüffende: Der freie Fluss der Gedanken hat zu einem faszinierend freien Reisen ins Reich der Spontaneität geführt und wirkt trotzdem wohlüberlegt und alles andere als willkürlich.
Werner Stiefele, Rondo
Un trio d’une indéniable cohesion et dont la complicité laisse espérer qu’il ne restera pas sans lendemain.
Ismaël Siméon, Jazz Magazine
Three generations of Danish jazz greats come together for this concert, recorded in February of 2023 at the Danish Radio Concert Hall. Octogenarian trumpeter and flugelhornist Palle Mikkelborg’s gorgeous tones float spaciously through the hall, buttressed by the supportive and at times individually outspoken on his instrument, the ‘youngster’ of the group, 45-year-old guitarist Jacob Bro, and inventive percussionist, the 68-year-old Marilyn Mazur. Both Mikkelborg and Mazur played with Miles Davis, (the mid-‘80s ‘Aura’ has a suite composed by Mikkelborg) so it is not surprising that his spirit seeps into these proceedings. […] This may well be the quietest, calmest live performance heard on record, atmospheric sounds enhanced by the acoustic qualities of the hall, and only disrupted by some rumbling and stirring of Mazur’s myriad of percussion. The blending of Mikkelborg’s horn with Bro’s guitar creates mesmerizing harmonics. […] This was an exquisite performance that translates well to recording. Those who were present witnessed a truly special collaboration between these three masters.
Jim Hynes, Making A Scene
Ein Album wie ein Traum. Drei Dänen mit Geschichte erzählen Geschichten […] Das Trio entfaltet eine transparente Kartografie aus ätherischen Klangcollagen, durch die das Ohr hindurchgreift wie durch einen süßen Duft, welcher sich umso vehementer in der sinnlichen Erinnerung festsetzt. ‘Strands’ ist eines der schönsten, wenn nicht DAS schönste Jazz-Album des Jahres.
Wolf Kampmann, Eclipsed
Hier passiert all das, was zu einem Abenteuer gehört (gepflegte Abendunterhaltung geht wirklich anders.) Hier traut man mitunter seinen Ohren nicht. Hier ist die Stille beredsam, und der Noise-Faktor melodisch. Hier verschwinden Klänge aus dem Bild wie in einer endlosen Filmblende. Hier tauchen aus dem Nichts (das so viel spannender ist als das Nichts der Existenzialisten) melodische Figuren auf (so kristallin wie gespenstisch). Für eine kurze, lange, kurze, zerbrechliche Weile. Wir haben ‘Gefion’ (mit Thomas Morgan). Wir haben ‘Returnings’ (mit Jon Christensen, eines meiner zehn Lieblingsalben von ECM aus dem 21. Jahrhundert). Und jetzt haben wir ‘Strands’ (mit Marilyn und Palle ‘in the zone’, wie es die Engländer sagen).
Michael Engelbrecht, Manafonistas
Three generations of Danish jazz musicians come together on ‘Strands’, a richly atmospheric live recording from February 2023 that erases any gaps in age and aesthetic tendencies between trumpeter Palle Mikkelborg, guitarist Jakob Bro and percussionist Marilyn Mazur. […] Bro composed and previously recorded all six tunes, but these meditations are recast in this spacious setting, with each performance unfolding with glacial patience. Bro’s arpeggios and crystalline lines carve out airy harmonies and sustained tones that hang like clouds, with Mazur’s masterful touch on cymbals, bells, gongs and gently rumbling toms threading those cumulous formations with an exquisite sense of proportion.
Peter Margasak, Downbeat
Three Danish jazz musicians representing three generations (Mikkelborg is 82; Mazur 68, and Bro, 45) have combined to create an album of sublime music. […] In an interview, Bro said that he was more of a team player than a guitarist, and on this album he adds colours, textures and effects to the mix – don’t expect to hear any in-your-face guitar soloing, but do expect to hear plenty of inventive, intelligent and sensitive guitar playing. […] The music on the album conjures up many words: fragile, textual, atmospheric, ethereal, spacious, light, airy, but definitely not lightweight. The opening number, ‘Gefion’ begins with the haunting sound of Makkelborg’s flugelhorn, swathed in reverb and accompanied by Mazur’s array of rattling, scraping, clanging percussive sounds Bro alternates between gentle strumming and sparse, single note playing, and here and there tastefully utilizing electronic effects. It sounds otherworldly, as if one is slowly walking through a dream landscape. There’s plenty of space around each instrument – each player knows when to play, what to play and when to stay silent. […] ‘Lykaster’ (spotlight) is the shortest number (a shade under three minutes in length) and features more fine playing by Mikkelborg, the sound of his horn seemingly ascending towards the heavens. It’s a beautiful ending to a beautiful album.
George Cole, Jazzviews
There is no leader and definitely no showboating. Spacious and unhurried—most of the tracks come in around the eight-minute mark—the album features Mikkelborg and Bro exploring each tune in turn, with Mazur playing a largely supportive, albeit glittering, role. The performance is generally sotto voce and gentle, only reaching a degree of intensity on ‘Returnings,’ co-written by Mikkelborg and Bro, with its distorted guitar and high-register trumpet. ‘Strands’ is an album the listener has to lean into—and the effort is rewarded.
Chris May, All About Jazz
La musique est subtile, légère, murmurée et le public attentive, silencieux, respectueux. […] La spatialité du son du trio est magnifiée par l’acoustique de la sale et l’enregistrement d’ECM. Ecoutez attentivement: c’est captivant.
Jean-Claude Vantroyen, Le Soir
Erstaunlich, welche Weite die ätherische, lyrische Grundstimmung, die das Album dominiert, aufzuziehen und –zunehmen in der Lage ist, etwa in ‘Returnings’, wenn Bro die elektrische Gitarre auch mal lautstärker einsetzt. Mikkelborg wiederum glänzt insbesondere, wenn er wie in ‘Gefion’ zum Flügelhorn greift. Mazurs Klangereignisse haben nirgendwo dienende Funktion, sondern spannen, obwohl den beiden anderen Stimmen gleichberechtigt, doch erst den Raum auf, in dem diese Resonanz finden. Ausgesprochen subtil in seiner Reduktion auf die kleinsten Elemente, ist ’Strands’in seiner atmenden Organisation von schematisch-konzeptionellem Minimalismus doch meilenweit entfernt.
Harry Schmidt, Jazzthetik
L’improvvisazione del trio manda ogni tanto qualche lampo temporalesco, l’onda sonora diventa materica, cartilaginea, come se si stesse risvegliando da un sogno, ma il clima complessivo ci racconta una musica prevalentemente assorta, introvertita, talora coinvolta in una specie di malinconico trasporto. La componente improvvisativa, di grande peso in questo album, non tende mai all’iperbole, anzi, pur esprimendosi attraverso una narrazione non sempre lineare, si arricchisce di un verbo lirico dove la musica si fa spesso spettrale e nebulosa. La chitarra di Bro vive di risacche occasionali, una marea che s’alza e s’abbassa come il suono di un oceano lontano ma che si presenta fuggevolmente, transitoriamente. E forse tutta la musica espressa in questo Strands vive di una contingenza necessaria, quella elusività che occorre per superare la barriera dell’Io e avvicinarsi sempre di più al senso realmente profondo che dà ragione all’esistenza.
Riccardo Talamazzi, Offtopic Magazine
Un’assoluta pacatezza di tono e riempimento degli spazi contrassegna questo lavoro a tripla firma, il cui sottotitolo recita ‘Live at the Danish Radio Concert Hall’. Danesi sono in effetti tutti e tre i suoi firmatari, con uno scarto anagrafico della bellezza di trentasette anni (Mikkelborg è del 1941, Bro del 1978, con la percussionista in posizione grosso modo intermedia), per un’opera la cui dimensione live ci fa immaginare, proprio in virtù di quanto detto, spazi riempiti da movimenti a loro volta minimi, pochi schizzi, poche pennellate, in un clima quasi sacrale, di un ritualismo e una solennità assolutamente asciutti, di una pudicizia espressiva quasi ritrosa, nonché – va da sé – elegantissima.
Alberto Bazzurro, Musica Jazz
Wer den dänischen Gitarristen Jakob Bro bisher verpasst hat, erhält mit diesem extra ausgeruhten Live-Mitschnitt vom Februar 2023 eine neue Chance. Palle Mikkelborg bringt mit über 80 nichts mehr aus der Fassung. Der Mann hat einst ein Album für Miles Davis geschrieben und ist sich seines Trompetentons ziemlich sicher. Die Perkussionistin Marilyn Mazur glänzt dazu durch erfolgreiches Vermeiden streng linearer Taktungen.
David Mochida Krispel, Falter