Respektvoll, con amore e passione. Keinerlei dekonstruktivistischer Furor. Er reisst die alte Kunst nicht gewaltsam in aktuelle Bezüge, verdringlicht sie aber in intensiven Klarinetten- und Saxofonkantilenen. Und er spiegelt sie in ein paar eigenen Stücken. Das letzte davon ist eine Art Heimkehr in die Jazz-Gegenwart. Wobei: Gegenwart wird ja alles, was einer wie Trovesi mit seiner entzündeten Neugier im fernen alten Land entdeckt.
Peter Rüedi, Weltwoche
Er beamt sich zum musikalischen Austausch in die Vergangenheit. Und der Holzbläser aus Oberitalien ist ein geübter Klangreisender. Nun vermengt er mit dem Dirigenten Stefano Montanari sowie Barock- und Jazzmusikern Werke von Purcell oder Desprez mit Improvisationen: zeitlos schön.
Frank von Niederhäusern, Kulturtipp
With ‘Stravaganze consonanti’, Gianluigi Trovesi in partnership with Stefano Montanari has produced a stunning programme of early Rennaissance and baroque. Drawing the source material from Guillaume Dufay, Henry Purcell, Giovanni Maria Trabeci and Andreas Falconieri among others, the two bring this often exciting and exhilarating music to life for the 21st century, and in doing so have also incorporated period instruments into the ensemble adding a rich texture and colour that may be unfamiliar to some listeners. Although a fine baroque violinist in his own right, Monanari takes on the additional role and responsibility of concertmaster and in doing so works closely with Trovesi’s clarinets and saxophone with often dramatic effect. The arrangements are superb, and cleverly utilise both the textural elements in the music as well as and contrasting sound of woodwind and strings. […] How ever you may wish to categorise this excellent release, what is abundantly clear is that with Stravaganze consonanti Gianluigi Trovesi and Stefano Montanari have produced a work that brings music from the past to the present and looks to the future.
Nick Lea, Jazz Views
Though he’s established himself as one of Italy’s most important improvisational voices, clarinetist and saxophonist Gianluigi Trovesi has long kept one foot in the world of classical music. Teaming with conductor and concertmaster Stefano Montanari and an ensemble that includes strings, bassoon, oboes, harpsichord, and lute, he immerses himself in that world on ‘Stravaganze consonanti’. The program consists of compositions by Italian luminaries like Giovanni Maria Trabaci, Andrea Falconeri, and Guillaume Dufay, plus several pieces by Henry Purcell and a few from Trovesi’s own pen, allowing the woodwinds wielder to pay tribute to his own country’s masters and one of their British contemporaries, while still keeping current. […] Romantic at times, martial at others, with a sense of whimsy lightening the mood, Trovesi and Montanari come up with a series of expertly arranged, beautifully performed cuts.
Michael Toland, The Big Takeover
Intelligence, energy and invention all have something to do with [Trovesi's] creative success in this field, but another factor, surely, is his conspicuous, unashamed and deep love of the music with which he’s interacting. For him, evidently, however many centuries old it may be, it is still gloriously alive… and occasionally kicking.
Geoff Andrew, Notes & Observations
Montanari erwähnt in den Liner Notes zur Komposition des Renaissance-Komponisten Giovanni Maria Trabaci (1575-1647), die auch dem Album den Titel gibt, das Wortspiel zwischen ‘unkonventionellen Harmonien’ und ‘harmonischem Non-Konformismus’. Besser könnte man die Auswahl dieser Kompositionen nicht beschreiben, die immer wieder durch die Kompositionen von Trovesi (Arr. Von Corrado Guarino) kontrastiert werden. Durch den Zuzug von Fulvio Mara auf den gemeinsam mit Trovesi komponierten ‘Dissolvenze convergenti’ und ‘Karaib’s berger’ schlägt das Pendel deutlich in den Jazz aus. Diese Aufnahmen überzeugen durch einen bestechenden roten Faden, der sie zu einem einzigartigen Fluss berauschender Musik macht, die den den Geist der Kompositionen in beiderlei Sinne widergibt: ‘kontrastreiche Harmonien’ oder ‘harmonische Kontraste’ eben. Sublim!
Ruedi Ankli, Jazz’n’more
Gemeinsam mit dem Barock-und Renaissance-Experten Stefano Montanari als Konzertmeister und erstem Geiger hat er 15 Stücke aus Eigenkompositionen und Anverwandlungen eingespielt. Das kleine Orchester aus Streichern, zwei Oboen, Fagott, Laute, Perkussion, Blockflöte und Cembalo wird gelegentlich durch logisch klingende Electronics-Exkursionen unterbrochen und klingt so frisch und spielfreudig, als könne es gar nicht anders sein. […] Das ergibt ein als ‘Extravaganz der Konsonanten’ übersetzbares, schwereloses Programm als Brückenschlag über die Zeiten – und neben der ‘Reinheitsnorm’. […] In vielen Facetten schillert das, eins geht aus dem anderen hervor in universeller Kommunikation. Alte Klangfarben und neue Spieltechniken kommunizieren wie selbstverständlich miteinander in dieser Musik.
Ulrich Steinmetzger, Freie Presse
Trovesi und Montanari delektieren sich an lustvoll improvisierenden Überschreibungen bekannter Kompositionen aus vorklassischer Zeit. Wenn sich die beiden mit Raffinement an Henry Purcells wundersam langsamerDacapo-Arie ’Music For Awhile’ ergötzen und ohne Umwege – und mit nicht weniger Muße – zu Trovesis eigenen, durchwegs spritzig-kurzweiligen Stücken wechseln, so wird klar, wie stilübergreifendes Musizieren funktionieren kann.
Wolfgang Gratzer, Jazzpodium
Trovesi greift die uralten Melodien und Themen auf Klarinette oder dem Altsaxofon auf und umspielt sie. Hin und wieder streut er eigenständige Läufe ein. Daraus erwächst nuancenreiche Musik von zeitloser Schönheit. Die musikalische Saat geht auf, da sich beide Seiten auf einander einfühlsam einlassen. Alte Musik birgt ohnehin Spielraum für Variation und Improvisation, was einst im Konzert ähnlich frei ausgereitzt wurde wie heute imJazz –wenn auch nach anderen Prinzipien. Eine wundervolle CD!
Jens-Uwe Sommerschuh, Sächsische Zeitung
Whether you listen devotedly to the old masterworks or have a penchant for music by Chick Corea or Keith Jarrett, ‘Stravaganze consonanti’ will make your ears sing. Each composition is handled with care as if a fine piece of craftsmanship—which they are, of course. In all, Montanari and Trovesi have produced a project that navigates music boundaries of homage and heritage while exploring new sounds and ideas. As in Trovesi’s past projects (like ‘In cerca di cibo’), there is a playfulness paired to a serious study of music and its various forms out in the world. This release is a stunning example of passionate musicians doing what they love, sharing this love with listeners in a way that will enamor ears and hearts.
Konstantin N. Rega, Spectrum Culture
Wie flexibel und lebendig ein klassisches Ensemble agieren kann, zeigt das neue Album von Gianluigi Trovesi. Darauf fügt sich der Klarinettist in Stücken von Purcell, Dufay und anderen in eine Gruppe von Spezialisten für Alte Musik unter Leitung des Barockgeigers Stefano Montanari ein und heißt diese umgekehrt in seiner Musik willkommen. Ein Sonderlob verdient Arrangeur Corrado Guarino, der Trovesis Kompositionen meisterlich in die barocke Klangwelt einpasst und eine faszinierende Synthese zwischen den Epochen schafft, in der beide Seiten mit großer Spielfreude aufeinander zugehen und reihenweise bezaubernde Momente schaffen. Wie Trovesi mit klagendem Klarinettenton die menschliche Stimme ersetzt, ist bewegend.
Guido Diesing, Jazzthetik
Alle teils als Original tönenden, teils sensibel arrangierten Stücke werden unter dem famosen Konzertmeister Stefano Montanari von seinem zeittypisch instrumentierten elfköpigen Ensemble fabelhaft duftig und doch kraftvoll intoniert. Darüber setzt Trovesi mal leuchtende Farbtupfer, mal opulente Melodien mit unverwechselbar warm-geschmeidigem Klarinettenjubel, was der barocken Pracht eine überwältigend neue Wertigkeit verleiht und diese ‘Ancient Music’ebenso dezent wie wirkmächtig in die Moderne transponiert. Ein wahrlich einzigartiges Erlebnis, das heiter tänzelnd in purer Schönheit ausklingt.
Sven Thielmann, Fono Forum