‘Thunder’, the most recent release from multi-instrumentalist and world music practitioner Stephan Micus, is far from roaring despite paying tribute to several thunder gods around the world. It’s a rather sharply plotted musical excursion that keeps reimagining the limits of improvised world sounds. Micus, an eternal traveler with a long-legged career nearly exclusively made on ECM Records, plays 14 instruments here, and forges homogeneous stylistic paths in innovative ways over the course of nine tracks.
Filipe Freitas, Jazz Trail
Cette musique explore des paysages sonores d’ailleurs, avec la profondeur des basses, le cristal des clochettes, l’élégance des cordes frottées, le mugissment des cors droits, le rythme des peaux frappées.
Jean-Claude Vantroyen, Le Soir
Die Instrumente stehen sich nicht im Weg, gehen aufeinander ein und füllen sich gegenseitig auf. Ihr Mix ist fern von Konfrontation angelegt, vielmehr erfüllt von Respekt und Zuneigung, wobei die Dung Chen ein verwirrendes, spannungsreiches Element hineinbringt, eine Gewaltigkeit, die Micus zu zeigen bislang eher gemieden hat. Dies ist keine Entspannungsmusik – und sie ist es doch. Es ist eine einfach, fast schmerzhaft einfach gestaltete und gerade dadurch und so inmitten des Lärms der Welt fordernde Musik; mit nie bis ins Letzte ausformulierten Melodien, nie auch mit dem Wunsch, alles formvollendet auszuerzählen. Diese Musik animiert ganz unpenetrant, sich ohne Eile der Schönheit rundum zu öffnen und sich selbst auf den Grund zu gehen.
Susanne Müller, Jazzpodium
Micus è sempre stato un musicista vero, cioè un artista che crea melodie – inusuali, questo sì – e strutture armoniche insolite. La contrazione spazio-tempo si riduce ad un atomo originario, ad un momento potenziale e nulla di più. Allora, in questa nuova prospettiva atemporale, potremmo saper cogliere, citando Ouspensky, che a sua volta si rifà a Gurdjieff, degli autentici frammenti di un insegnamento sconosciuto, abbandonando il mondo dell’esplicito per approdare alle sponde dell’Essere, dove tutto nasce dal silenzio e lì ritorna. (…) Micus lavora sulle tradizioni culturali musicali preservando un suo personale candore, immergendovisi spirito e corpo ma non rinunciando mai alla propria creatività, al proprio essere musicista che assorbe attivamente lavorando sulle tradizioni stesse, anziché farsene passivamente compenetrare.
Riccardo Talamazzi, Offtopic Magazine
Stephan Micus schafft auch auf seinem neuesten, dem 25. Album seit 1977 für ECM, eine grundlegende Verbindung zwischen dem leidenschaftlich forschenden Klangethnologen und dem überzeugenden wie feinsinnigen Musiker. So ist auch ‘Thunder’ das Ergebnis von weiten Reisen in die entferntesten Gegenden unserer Welt, in denen ein völlig andersartiges Verhältnis zum jeweiligen Lebensraum und zur Schöpfung prinzipiell besteht. Hier bestimmen zum Großteil noch Respekt und Ehrfurcht vor der Natur den Alltag […] All diese Gedanken, Inspirationen und Instrumente, deren Herkunft zum Teil tausende Kilometer voneinander entfernt liegen, bringt Stephan Micus auf ‘Thunder’ miteinander in emotional pulsierende Kommunikation, schafft tief greifende Beziehungen untereinander, wo man sie gar nicht vermutet. Er beherrscht als Solokünstler die Kunst der Überleitung und straft mit seinem globalen, friedfertigen Einfühlungsvermögen alle jene Lügen, die meinen in voneinander abgegrenzten Wertesystemen leben und denken zu müssen. Bei ihm ist dieses Weltverständnis keine Illusion, sondern gelebte, musizierte Realität.
Jörg Konrad, Kultkomplott
Sein meditativer Trip wirkt nicht nur auf Anhieb äußerst therapeutisch wie eine Art Stress-Swiffer, der alle Unruhe aus dem Körper zieht, sondern Micus’ behutsame Arrangements verraten auch unglaublichen Tiefgang sowie eine intensive Beschäftigung mit der Materie. Nicht zuletzt sind sie berauschend schön.
Wolf Kampmann, Eclipsed
Jedes Stück bietet faszinierende Details. Es ist eine Entdeckungsreise, und beim Hören weitet sich der Blick in entlegene Fernen. Diese wundervolle Musik wirkt nicht nur wie aus der Zeit gefallen, sie hat auch etwas Grenzenloses, Uferloses, eine mystische, kosmische Dimension, falls das All der Raum ist, in dem die Götter unserer Fantasien mit den Welten spielen.
Jens-Uwe Sommerschuh, Sächsische Zeitung
Introdotto dal vigile suono di un tamburo, il 25 album del grande esploratore tedesco ripercorre il nostro genoma, in un viaggio che dura da sempre, dalla memoria del tempo dell’Uomo e al quale Micus ci ha abituati dal suo esordio. […] Un capolavoro? Si: il solito.
Massimo Marchini, Rockerilla
A booming tribute to thunder gods from around the world. […] As a natural force, thunder is so dramatic it’s not surprising that cultures everywhere have created deities because of our inability to control it and our desire to placate it. The music Micus has devised is newly composed and sometimes seems like an offering, sometimes a celebration. ‘A Song for Perun’, the closing track for the Slavic thunder god, marks the final return of the Tibetan trumpets, starting quietly but arcing into glorious fanfares pushing the instrument to crazy extremes like a golden light in the sky after the storm has passed.
Simon Broughton, Songlines
Er ist ein unglaubliches Phänomen. Ein Magier der Weltmusik. Seit nahezu vierzig Jahren präsentiert Stephan Micus alle zwei Jahre ein neues Album, und seine Kreativität scheint keine Grenzen zu kennen. Auch auf seinem 25. Soloalbum glänzt der Siebzigjährige erneut mit atemberaubenden Kompositionen und einer Vielfalt an überraschenden, nie gehörten Klängen – und alles nur von ihm selbst eingespielt. Thema des neuen Albums ist der Donner, das mächtige, unkontrollierbare Naturphänomen, das überall auf der Welt zur Erschaffung von Göttern führte, um sie zu besänftigen. […] Zudem setzt Micus auch wieder auf seinen im Alleingang erzeugten mehrstimmigen Chor, der an Klostergesänge erinnert. Seine musikalische Reise hinterlässt einen sprachlos. Man kann gar nicht anders, als still zu werden und andächtig den meditativen Klängen zu lauschen. Beim Hören stellt sich das Gefühl ein, dem Naturphänomen Donner noch nie so nah gewesen zu sein – und man möchte diese Kraft einfach nur umarmen.
Erik Prochnow, Folker
A work of epiphany inducing insight and swirling epic power. Fascinating stuff.
Jane Cornwell, Jazzwise
On this album, pride of place is taken by the dung chen – a 4-metre long trumpet used in Tibet which produces a resonant bass tone in traditional ceremonial music. Indeed, a problem he had was to find someone willing to share the secret of playing this instrument as he is likely the first non-Tibetan to record himself playing it. On this set, it provides rich and thunderous foundation to several of the tunes. Each tune is dedicated to a god of thunder from Tibet, India, Burma, Borneo, Siberia, Japan, South America, Gambia, Namibia, Sweden or Bavaria. […] As with every Micus recording, the stories through which he acquired and learned to play each instrument, together with musical contexts and the instruments are the starting point for his fertile imagination and experimentation in mixing and matching sounds and textures.
Chris Baber, Jazz Views
The opening cut, ‘A Song for Thor’, truly does evoke the thunderous power of a Norse god. As the album proceeds, it is fascinating to hear the sounds of the instruments – all played by Micus, through the miracle of overdubbing – instruments from Tibet, India, Burma, Borneo, Siberia, Japan, South America, Gambia, Namibia, Sweden, and Bavaria. […] ‘Thunder’ delivers the goods, sounding like powerful chamber music with a world music twist. Engineered to ECM’s usual high standard, it’s quite an impressive show as well.
Karl W. Nehring, Classical Candor