Trickster Orchestra

Cymin Samawatie, Ketan Bhatti

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Singer Cymin Samawatie and percussionist Ketan Bhatti from the Berlin-based group Cyminology apply their poetic musical language on a larger scale with the Trickster Orchestra. Under Cymin’s and Ketan’s artistic direction, the orchestra interprets their characteristic blend of trans-traditional contemporary music. Cymin draws inspiration from ancient to modern verses spanning psalms to texts by Sufi poets Rumi and Hafiz, performing not only in Farsi but also in Hebrew, Turkish, and Arabic. With growing instrumentation comes an expansion of dynamics, textures, and colours.
Die Sängerin Cymin Samawatie und der Perkussionist Ketan Bhatti, bekannt geworden mit der Berliner Gruppe Cyminology, übertragen ihre poetische Musiksprache mit dem Trickster Orchestra nun in einen größeren Rahmen. Unter der künstlerischen Leitung von Cymin und Ketan interpretiert das Orchester ihre charakteristische Mischung aus unterschiedlichen Traditionen schöpfender zeitgenössischer Musik. Cymin lässt sich von alten wie modernen Versen inspirieren, ihre Quellen reichen von Psalmen bis zu Texten der Sufi-Dichter Rumi und Hafiz. Sie singt nicht nur in der persischen Sprache Farsi, sondern auch auf Hebräisch, Türkisch und Arabisch. Mit der umfangreicheren Instrumentierung geht auch eine Erweiterung der Dynamik, Texturen und Farben einher.
Featured Artists Recorded

January 2019, Meistersaal, Berlin

Original Release Date

23.04.2021

  • 1Shir hamaalot
    (Cymin Samawatie, Ketan Bhatti, Public Domain)
    05:05
  • 2Hast Hussle II
    (Ketan Bhatti)
    07:09
  • 3Hafen vor Tounsibuurg
    (Ketan Bhatti)
    07:20
  • 4Tounsibuurg
    (Ketan Bhatti)
    05:46
  • 5Gebete
    (Cymin Samawatie, Public Domain)
    04:17
  • 6Modara
    (Cymin Samawatie)
    07:15
  • 7Kords Kontinuum
    (Ketan Bhatti)
    09:52
  • 8Keşke
    (Cymin Samawatie, Ketan Bhatti, Efe Duyan)
    07:12
  • 9Por se ssedaa
    (Cymin Samawatie, Hafiz)
    07:19
Zu Werke gehen profilierte Indiviualist*innen, die sich auf der Suche nach neuen musikalischen Destinationen – teils neu – finden. Der interkontinentale Zug macht  bei lebensweisen Texten aus mehreren Sprachräumen Station, darunter: Farsi, Hebräisch, Arabisch und Türkisch. Dabei kostet das Trickster Orchestra ungewohnte Farbkombinationen aus: Wer meint, über vertraute Orchesterstimmen hinaus die iranisch-türkische Längsflöte Ney (Mohamad Fityan), die chinesische Mundorgel Sheng (Wu Wei) oder die orientalische Zither Kanun (Bassem Alhouri) zu kennen, wird sich unter Umständen in Unsicherheit wiegen  und diese Unsicherheit durchaus genießen können: Fragen wie jene, wann genau ‘electronics’ (Korhan Erel, Joss Turnbull, Milian Vogel) oder traditionelles Instrumentarium zu hören ist,  lösen sich auf wie schlechte Gewohnheiten. In Gang gehalten wird die kollektive Recherche durch teils treibende Rhythmen. Cymin Samawatie und Ketan Bhatti veranstalten Fernreisen für neugierige Ohren. Grenzkontrollen oder Reisebeschränkungen lassen sie für eine gute Stunde vergessen.
Wolfgang Gratzer, Jazzpodium
 
Letztlich sind es die Kompositionen von Bhatti und Samawatie, die dem Ganzen eine unverwechselbare Handschrift verleihen. Wer die komplexen, eigenwilligen Rhythmen Bhattes einmal gehört hat, wird sie auf Anhieb wiedererkennen. Samawatie wiederum geht hier weit über das hinaus, was sie mit ihrem Quartett Cyminology vorgelegt hat: Ihr Ausgangspunkt ist das Lied, auch hier teilweise auf Basis der Texte der klassischen persischen Dichter Hafiz und Rumi, aber auch von Psalmen und zeitgenössischer türkischer Lyrik. […] Eigentlich hatte das Orchester 2013 aus Neugier auf musikalische Begegnungen zusammengefunden. Gleichwohl scheint hier ein Modell, ja ein Keim für ein neues Miteinander zu liegen, auch über den musikalischen Bereich hinaus. Ein Umgang mt Vielfalt, der Differenzen nicht nivelliert, sondern auf höchstem Anspruchsniveau zum Harmonieren bringt.
Dietrich Heißenbüttel, Neue Zeitschrift für Musik
 
Beim Trickster Orchester ist der Name Programm: Traditionen werden ausgetrickst und Regeln werden gebrochen, scheinbar Unvereinbares wird vereint: So erzeugt das Aufeinandertreffen unterschiedlich gestimmter Instrumente wie die türkische Kanun mit der Violine oder Bratsche für mit westlicher Musik geschulte Ohren harmonische Reibungen. Unterschiedliche Tonsysteme werden hier nicht einem einzigen untergeordnet, sondern stehen nebeneinander. Doch nicht nur Klänge, auch das Perkussive wird aus der üblichen Rolle der schieren Begleitung befreit […] Dass hier ein Orchester wie eine Jazz-Band denkt, ist vor allem dem Stück ‘Modara’ anzuhören, mit seiner wunderbaren Verschaltung elektronischer Sounds mit Jazz-Mustern und spätromantischen Streicherarrangements ein Highlight. Es kann exemplarisch stehen für die transtraditionelle Vision des 23-köpfigen Orchesters, das von Cymin Samawatie und Ketan Bhatti geleitet wird.
Philipp Rensius, TAZ
 
The time spent in preparation has resulted in something rather extraordinary: a music in which the sheng of Wu Wei and the viola of Martin Stegner have equal weight, in which the double bass of Ralf Schwarz can emerge with a walking 4/4 line and the various items of tuned percussion can set up rhythm patterns reminiscent of Steve Reich. The words of the songs range from Psalm 130 to the Sufi poet Rumi and the contemporary poet Efe Duvan, and are sung in Farsi, Hebrew, Arabic and Turkish. The lyricism is always poised and sometimes swooning, but the serenity can be punctured by a fusillade of drums, subtly coloured by electronics. It’s not a mosaic, but it is a kaleidoscope. Each musician retains her or his own tuning and vocabulary. The various tones, textures and idiomatic accents are overlapped, juxtaposed and filtered through each other, creating something much more interesting than a flavourless fusion.
Richard Williams, The Blue Moment
 
Musik wie eine Entdeckungsreise – in Gegenden, die man vielleicht schon kennt, aber nicht so. Und: Die man noch nicht kennt, die aber trotzdem vertraut erscheinen. […] Die Sängerin und Komponistin Cymin Samawatie, deren Eltern aus dem Iran stammen, und der deutsch-indische Schlagzeuger und Komponist Ketan Bhatti leiten dieses ungewöhnliche Berliner Orchester. Dessen Name, Trickster Orchestra, ist Programm: Ausgetrickst werden sollen hier alterhergebrachte Kulturschranken. Die Philosophie dahinter liefern Zeilen des persischen Dichters Rumi. Der erdachte einen Ort, in dem es kein ‘richtig’ und kein ‘falsch’ gibt, sondern nur reine Begegnung. Auf diesem Album treffen sich Klänge und Gedanken aus völlig unterschiedlichen Zeiten und Orten. Und sie gehen uns an, und das, weil  sie gerade nicht in simple Pseudo-Harmonik hinübergleiten, sondern eine nicht abgenutzte eigene Tonsprache finden. Es ist aufregend und schön!      
Roland Spiegel, Bayerischer Rundfunk
 
Cet album est un merveille. Une merveille inclassable, mais c’est précisément ce que veulent faire Cymin Samawatie et Ketan Bhatti: découvrir un nouveau langage musical partagé entre musiques de différents genres et traditions, qui transcende genres et cultures. […] Ce mélange de timbres, textures, sonorités forme un magnifique tapis pour les compositions sophistiquées des deux leaders, qui tissent des fils féconds entre musique et poésie. Les voix sont superbes, qui chantent des psaumes en hébreu, des poèmes persans, arabes, turcs. […] C’est du jazz, du classique, de la world? […] Rien de tout ça, on vous l’a dit: c’est autre chose, comme une nouvelle musique sacrée, et c’est formidable.
Jean-Claude Vantroyen, Le Soir
 
Dessen Musik klingt besonders, weil seine Mitglieder die Komfortzonen ihrer eigenen Musiktraditionen verlassen, um sich der ihrer Kollegen und Kolleginnen anzunähern. Dabei sol unbedingt vermieden werden, nur den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden oder ins einfache Dialogisieren zu kommen. ‘Wir wollen eine radikal vielfältige Musik’, sagt Samawatie. Und so theoretisch sich dieses Konzept auch anhören mag: Die Musik auf dem neuen Album klingt erstaunlich sinnlich und warm. Sie ist kein vertonter Diskurs, sondern der Klang der Sehnsucht.
Stefan Arndt, Hannoversche Allgemeine Zeitung
 
Drawing on inspiration from ancient to modern verses, spanning psalms to texts by Sufi poets, and incorporating an expansive set of tunes, instrumentation, dynamics, textures and colours, this is an intriguing and fascinating album. The choice of instrumentation is one of the key points throughout this experimental and adventurous recording. From the Arabic flute to the zither-like oriental kanun, electronic effects and manipulations, the music is both challenging and rewarding […] As I listen to this album, the seemingly disparate elements of the music gradually but fittingly begin to unravel in a quasi-cohesive kind of way. Something clicks in my head that allows the music to flow in and out of my ears in a very pleasing fashion. The mirrored sounds, the compositional structure, the conversational essence of the music, becomes blindingly obvious […] Perhaps better attuned to an ECM New Series release, this contemporary classical/experimental album of tunes and voices delivers a rewarding experience. There’s a festival flavour throughout, with a joyous after-taste that’s not lost on this listener.
Mike Gates, UK Vibe
 
Gleich mehrere Klangidentitäten unterschiedlicher Herkunft werden auf diesem Album wie in einem Teilchenbeschleuniger durchienandergewirbelt: Klänge der türkischen Zither Kanun oder der chinesischen Mundorgel Sheng treffenauf spätromantische Streicherarrangements und elektronische Sounds mit Jazz-Grooves. Als säße man in einem lauschigen Club im New Yorker Greenwich Village, bewegen sich die tönenden Elementarteilchen hier gleichberechtigt nebeneinander in ihren Umlaufbahnen, improvisieren, suchen und finden sich, um sich wieder zu verlieren. Ganz so wie bei der archetypischen Trickster-Figur werden alte Ordnungen gestört und neue Klangwelten geschaffen, die keine blumigen Metaphern oder Exotismen mehr brauchen. Traditionelle Spielweisen werden ebenso aufgekündigt wie die Ordnung der Instrumente, und so erzeugt das 23-köpfige Ensemble in besonders funklnden Momenten wie bei ‘Kords Kontinuum’ oder dem türkischsprachigen ‘Keşke’ eine Beschwörungskraft, die ihresgleichen sucht.
Sinem Kiliç, Die Zeit
 
This latest release from Cymin Samawatie and Ketan Bhatti, known to followers of ECM from their highly personal recordings under the group name Cyminology, should not be seen as a continuation of the work of the small group but as a new and separate project. With the larger ensemble,  Samawatie and Bhatti draw on multiple disciplines and their own musical experiences to provide a unique and fascinating sonic palette that extends far beyond anything that they have previously collaborated on. […] Quite how Bhatti and Samawatie have brought this diverse transcultural ensemble together, and written for it so cohesively is no mean feat, and an aural delight. Sounds and textures that dominate the senses on one hearing will often fade upon subsequent listening to reveal new nuances, such is the range of sounds elicited from the Orchestra. This is no more evident that on the superb ‘Kords Kontinuum’, composed by Bhatti, that seems to sum up everything that the orchestra has to offer in a most satisfying performance. Overall, what makes the arrangements so arresting throughout is the way in which the ensemble is often broken down into smaller units that continually change and move within the music from percussion ensemble, interjections and short passages for vibraphone and marimbas […] Samawatie’s vocals are beautifully enveloped by the string quartet in another skilfully scored ensemble-within-an-ensemble on the opening ‘Shir hamalot’; and the trio of voices of Rabih Lahoud, Sveta Kundish and Cymin are simply divine on ‘Gebete’ featuring the text of Rumi. The album comes to a close with the equally satisfying ‘Por se ssedaa’ featuring Samawatie in another of her compositions that, like the others that came before, is considerably more than the sum of its parts.
Nick Lea, Jazz Views
 
Das Instrumentarium reicht von traditionell westlicher Besetzung über die arabische Flötre zur orientalischen Zither namens Kanun und der verwandten japanischen Koto bi h in zu elektronischen Manipulationen. Das Resultat wechselt in atemberaubender Abfolge zwischen sakral anmutender Kammermusik und dynamisch aufgeladenen Explosionen im Cinemascope-Format hin und her. Eingebettet in dieses theatralisch anmutende Narratv sind von Samawatie intonierte antike und modern verse in Farsi, Hebräisch, Türkisch und Arabisch. In Zeiten des begrenzten Reisens kommt dieses weltumspannende Experiment gerade recht.
Rudolf Amstutz, Jazz’n’More
 
This is contemporary classical music with depth for the seasoned connoisseur. […] The coals occasionally take on the air of Gregorian chant, such as on the track ‘Gebete’, while at other times the poetry in Farsi, Arabic and Turkish lends a spiritual air to compositions that move from sparse atmospherics to discordant experimentalism. This is wide-ranging fusion at its most pure and unhindered.
Nathaniel Handy, Songlines
 
Le plaisir de l’attente, le goût du moment, une question pouvant apparaître en réponse à une précédente question: le déroulé musical s’ apparente presque à une fresque méditative: Les musiciens jouent avec l’espace, les nuances, les mélismes, le free jazz ou les improvisations musclees. […] La gestion de l’image sonore est donc vraiment particulière, en parfait coherence avec la musique elle-même.
Laurent Thorin, Vumètre
 
Furios präsent mit Konzept und Klang sind die beiden künstlerischen Leiter der 23-köpfigen Banda, die iranischstämmige Sängerin Cymin Samawatie und der deutsch-indische Perkussionist Ketan Bhatti. […] Emphatisch liefern Samawatie und Bhatti ihre instrumentalen und vokalen Abenteuer mit europäischen, west- und ostasiatischen Materialien, mit Gesungenem aus den Psalmen oder der persischen Dichtung des Hafis. Vereinte Holzbläser und Schlagzeuger in wechselnden Besetzungen bündeln geschärft die Kräfte aus Klassik, Jazz und Improvisation, Elektronik und HipHop.
Wolfgang Schreiber, Süddeutsche Zeitung
EN / DE
Singer Cymin Samawatie and percussionist Ketan Bhatti from the Berlin-based group Cyminology apply their poetic musical language on a larger scale with the Trickster Orchestra. Under Cymin’s and Ketan’s artistic direction, the orchestra interprets their characteristic blend of trans-traditional contemporary music. Cymin draws inspiration from ancient to modern verses spanning psalms to texts by Sufi poets Rumi and Hafiz, performing not only in Farsi but also in Hebrew, Turkish, and Arabic. With growing instrumentation comes an expansion of dynamics, textures, and colours.
 
 
The Trickster Orchestra represents Cymin Samawatie’s and Ketan Bhatti’s first shared collaboration outside of Cyminology, their Berlin-based group, whose three ECM recordings (As Ney, Saburi and Phoenix) each respectively gained praise for their cross-cultural approach. This program sees Cymin and Ketan expanding their musical reach with the Trickster Orchestra. “When working with this orchestra,” says Cymin, “Ketan and I step outside of our musical comfort zone and reinvent ourselves – try out new paths that we still have to discover.”
 
Founded by Cymin and Ketan in 2013, the Trickster Orchestra was born out of a collaboration as part of the education program of the Berlin Philharmonic. It soon turned into a permanent outlet for the singer’s and drummer’s multi-faceted music and more experimental compositional forms – also drawing on influences from contemporary classical music. Cymin explains that “what really distinguishes this orchestra from other projects and what makes it so special, is the fact that it’s made up of very strong and individual personalities, who have each achieved great things on their own. For this project, they step outside of their individual musical bubbles and join forces to create a new, collective musical world.” Among the musicians in the orchestra are, for example: koto virtuoso Naoko Kikuchi drawing on the classical and contemporary heritage of her instrument and expanding its range; Susanne Fröhlich with her mastery of the recorder family, bridging European old and new music; Berlin Philharmonic violist Martin Stegner, who appeared on Cyminology’s last album Phoenix; clarinetist Mona Matbou Riahi, who recorded with the Naqsh Duo for ECM, and award-winning virtuoso Wu Wei, who plays the traditional Chinese reed sheng – they all are part of the equation, but merely represent a fraction of the talent at hand.
 
The album’s instrumentation – reaching from the Arabic flute nay through the zither-like oriental kanun to electronic manipulations – substantially widens Cymin’s and Ketan’s expressive spectrum and the textural depth of their arrangements. Ketan points out that the question of “How do we create a collective musical language” takes center stage when working in such a diverse environment. “We have such a variety of musical systems and conventions gathered under one roof – from people who read notes versus those who don’t to the simple matter of instruments being differently tuned. In an attempt to work together, we automatically conspire in an act of imitation, or to be more precise, we enter into a mimetic process. While trying to understand and translate each other’s respective traditions, we create something new.”
 
Gaining momentum since performing at the Jazzfest Berlin in 2015, the orchestra continues to initiate its own projects, such as Modara – the orchestra’s own festival for classical contemporary music that celebrates cultural transformation. A concept born from the readings of 13th century poet Jalaluddin Rumi, Modara refers to a place of intense encounter and dissolution of the self into something completely new. Or in Rumi’s own words: “Out beyond ideas of wrongdoing and right doing, there is Modara. I’ll meet you there.”
 
An idea that speaks strongly to Cymin, Modara is also the title she gave one of the album’s compositions. Reciting Rumi’s words in Farsi, Cymin conveys a peaceful message: “Beyond religion (Islam) or infidelity, there is a desert plain. / For us, there is a passion in the midst of that expanse.” Other texts found on the album include verses that are immediately inspired by the Quran as well as readings from the Hebrew Bible and a poem by contemporary Turkish poet Efe Duyan, whose writing deals with current social and political topics. Cymin explains that integrating an expanded repertoire of languages represents a deliberate move on her part: “As a direct contrast to my work with Cyminology – where the Persian lyrics play a central role – for Trickster Orchestra, it was important to me that the lyrics reflect the orchestra’s trans-traditional lineup.”
 
“Por se ssedaa,” which already featured on Cyminology’s ECM debut As Ney, reappears in a new guise, energized by the substantial orchestral scope and untethered by the instruments’ breadth. The title and lyrics are based on verses by 14th century Persian poet Hafiz, whose most important work “Divan” famously inspired Goethe to create the poetry cycle West-Östlicher Divan. Contemplating a path, on which love, passion, and music intersect, Hafiz’ words echo through Cymin’s grounded yet flexible alto in a way that discloses the words’ deep resonance with the singer.
 
Cymin Samawatie studied classical music at the Hanover University of Music and Drama with a focus on piano and percussion, and jazz singing at the Berlin University of the Arts.
With her quartet Cyminology, whose last three recordings were released on the Munich label ECM, she combines chamber jazz with Persian poetry by Rumi, Hafiz, Khayyam and Forough Farrokhzaad, among others.
Cymin Samawatie has composed works for projects including the Osnabrück Morgenland Festival, Female voice of Iran Orchestra, Divan Berlin Istanbul, Neuköllner Oper, Komische Oper, Elbphilharmonie and for Polymorfilms Brussels.
Her artistic work has been honored with the German World Music Award RUTH 2018, the German creole World Music Award and numerous other awards.
Cymin Samawatie was a scholarship holder at the Tarabya Cultural Academy in 2018 and 2020.
 
Composer and percussionist Ketan Bhatti is a border crosser between different genre and cultural worlds. His work ranges from contemporary chamber music, experimental music and dance theater to electronic, hip-hop based productions. Since 2003 he has worked regularly with his brother Vivan Bhatti for theatre productions of directors like Nuran David Calis at the Deutsches Theater Berlin and Schauspiel Köln, among others. Ketan and Vivan Bhatti’s music theatre pieces are based on collaborations with authors such as Feridun Zaimoglu or Roland Schimmelpfennig and have been premiered e.g. at the Neuköllner Oper , the Tischlerei of the Deutsche Oper Berlin or the Staatsoper Hannover. Ketan Bhatti can look back on numerous publications and international concerts, as well as scholarships and awards from the German Music Council, the Berlin Senate and the Goethe Institute. For his concerto for jazz and new electronic music performed with Simon Stockhausen, Ketan Bhatti was awarded the Karl Hofer Prize 2008. From January to June 2017, Ketan Bhatti was a scholarship holder at the Tarabya Cultural Academy in Istanbul.
Die Sängerin Cymin Samawatie und der Perkussionist Ketan Bhatti, bekannt geworden mit ihrer Berliner Gruppe Cyminology, übertragen ihre poetische Musiksprache mit dem Trickster Orchestra auf ein größeres Format. Unter der künstlerischen Leitung von Cymin und Ketan interpretiert das Orchester ihre charakteristische Mischung trans-traditioneller zeitgenössischer Musik. Cymin lässt sich von alten wie auch modernen Versen inspirieren, darunter Psalmen und Texte der Sufi-Dichter Rumi und Hafiz. Sie singt nicht nur auf Farsi, sondern auch auf Hebräisch, Türkisch und Arabisch. Mit der umfanggreicheren Instrumentierung geht eine Erweiterung der Dynamik, Texturen und Farben einher.
 
Das Trickster Orchestra ist die erste gemeinsame Zusammenarbeit von Cymin Samawatie und Ketan Bhatti außerhalb von Cyminology, ihrer in Berlin ansässigen Gruppe, deren drei ECM-Aufnahmen (As Ney, Saburi und Phoenix) durchweg für ihren kulturübergreifenden Ansatz gelobt wurden. Mit dem Trickster Orchestra erweitern Cymin und Ketan ihre musikalische Reichweite. "Bei der Arbeit mit diesem Orchester", so Cymin, "treten Ketan und ich aus unserer musikalischen Komfortzone heraus und erfinden uns neu – wir probieren neue Wege aus, die es noch zu entdecken gilt."
 
Im Jahr 2013 von Cymin und Ketan gegründet, entstand das Trickster Orchestra aus einer Zusammenarbeit im Rahmen des Education-Programms der Berliner Philharmoniker. Es entwickelte sich bald zu einem festen Ventil für die facettenreiche Musik der Sängerin und des Schlagzeugers und experimentellere Kompositionsformen – auch mit Einflüssen aus der zeitgenössischen klassischen Musik. Cymin: "Was dieses Orchester von anderen Projekten unterscheidet und so besonders macht, ist die Tatsache, dass es aus sehr starken und individuellen Persönlichkeiten besteht, die jeder für sich Großes erreicht haben. Für dieses Projekt treten sie aus ihrer individuellen musikalischen Blase heraus und schließen sich zusammen, um eine neue, gemeinsame musikalische Welt zu erschaffen." Zu den Musikern des Orchesters gehören u.a.: Koto-Virtuosin Naoko Kikuchi, die auf das klassische und zeitgenössische Erbe ihres Instruments zurückgreift und dessen Bandbreite erweitert; Susanne Fröhlich mit ihrer Beherrschung der verschiedenen Blockflöten, die eine Brücke zwischen alter und neuer europäischer Musik schlägt; der Bratscher und Berliner Philharmoniker Martin Stegner, der auf dem letzten Cyminology-Album Phoenix zu hören war; Die Klarinettistin Mona Matbou Riahi, die mit dem Naqsh Duo für ECM aufgenommen hat, und der preisgekrönte Virtuose Wu Wei, der das traditionelle chinesische Rohrblatt Sheng spielt –
sie und viele andere mehr bilden das facettenreiche Ensemble ab.
 
Die Instrumentierung des Albums – die von der arabischen Flöte Ney über den zitherartigen orientalischen Kanun bis hin zu Elektronik reicht – erweitert Cymins und Ketans Ausdrucksspektrum und die texturelle Tiefe ihrer Arrangements erheblich. Ketan weist darauf hin, dass die Frage "Wie schaffen wir eine kollektive musikalische Sprache?" im Mittelpunkt steht, wenn man in einem so vielfältigen Umfeld arbeitet. "Wir haben eine solche Vielfalt an musikalischen Systemen und Konventionen unter einem Dach versammelt – und es gibt die  einfachen Tatsache, dass die Instrumente unterschiedlich gestimmt sind. Bei dem Versuch, zusammenzuarbeiten, begeben wir uns automatisch in einen Akt der Nachahmung, oder genauer gesagt, wir treten in einen mimetischen Prozess ein. Während wir versuchen, die jeweiligen Traditionen der anderen zu verstehen und zu übersetzen, schaffen wir etwas Neues."
 
 
 
Seit seinem Auftritt beim Jazzfest Berlin 2015 hat das Orchester seine Aktivitäten erweitert und initiiert eigene Projekte, wie Modara – ein orchestereigenes Festival für zeitgenössische Musik, das die kulturelle Transformation feiert. Ein Konzept, das aus der Lektüre des Dichters Jalaluddin Rumi aus dem 13. Jahrhundert geboren wurde. Modara bezieht sich auf einen Ort der intensiven Begegnung und der Auflösung des Selbst in etwas völlig Neues. Oder in Rumis eigenen Worten: "Jenseits der Vorstellungen von falschem und richtigem Tun gibt es Modara. Ich werde dich dort treffen."
 
Ein Gedanke, der Cymin stark anspricht: ‘Modara’ ist auch der Titel, den sie einer der Kompositionen des Albums gegeben hat. Indem sie Rumis Worte auf Farsi rezitiert, vermittelt Cymin eine Friedensbotschaft: "Jenseits von Religion (Islam) oder Untreue gibt es eine Wüstenebene. / Für uns gibt es eine Leidenschaft in der Mitte dieser Weite." Weitere Texte auf dem Album sind Verse, die unmittelbar vom Koran inspiriert sind, sowie Lesungen aus der hebräischen Bibel und ein Gedicht des zeitgenössischen türkischen Dichters Efe Duyan, der sich in seinen Texten mit aktuellen sozialen und politischen Themen auseinandersetzt. Cymin erklärt, dass die Integration eines erweiterten Repertoires an Sprachen ein bewusster Schritt ihrerseits ist: "Im direkten Gegensatz zu meiner Arbeit mit Cyminology – wo die persischen Texte eine zentrale Rolle spielen – war es mir bei Trickster Orchestra wichtig, dass die Texte die trans-traditionelle Besetzung des Orchesters widerspiegeln."
 
"Por se ssedaa", das bereits auf Cyminologys ECM-Debüt "As Ney" zu hören war, erscheint in neuem Gewand, beflügelt durch die beträchtliche  größere Besetzung. Titel und Text basieren auf Versen des persischen Dichters Hafiz aus dem 14. Jahrhundert, dessen wichtigstes Werk "Divan" Goethe zu seinem Gedichtzyklus West-Östlicher Divan inspirierte. Hafiz’ Worte über einen Weg, auf dem sich Liebe, Leidenschaft und Musik kreuzen, hallen in Cymins geerdeter und doch flexibler Altstimme auf eine Weise wider, die die tiefe Resonanz der Worte bei der Sängerin offenbart.
 
      *
Cymin Samawatie studierte klassische Musik an der Hochschule für Musik und Theater Hannover mit den Schwerpunkten Klavier und Schlagzeug sowie Jazzgesang an der Universität der Künste Berlin. Mit ihrem Quartett Cyminology, dessen letzte drei Aufnahmen bei ECM erschienen sind, verbindet sie Kammerjazz mit persischer Lyrik, u.a. von Rumi, Hafiz, Khayyam und Forough Farrokhzaad.
Cymin Samawatie komponierte unter anderem für das Morgenland Festival Osnabrück, das Female Voice of Iran Orchestra, den Divan Berlin Istanbul, die Neuköllner Oper, die Komische Oper, die Elbphilharmonie und für Polymorfilms Brüssel.
Ihr künstlerisches Schaffen wurde mit dem Deutschen Weltmusikpreis RUTH 2018, dem Deutschen Kreolischen Weltmusikpreis und zahlreichen weiteren Auszeichnungen gewürdigt.
Cymin Samawatie war 2018 und 2020 Stipendiatin an der Kulturakademie Tarabya.
 
Der Komponist und Percussionist Ketan Bhatti ist ein Grenzgänger zwischen verschiedenen Genre- und Kulturwelten. Seine Arbeit reicht von zeitgenössischer Kammermusik, experimenteller Musik und Tanztheater bis hin zu elektronischen, Hip-Hop basierten Produktionen. Seit 2003 arbeitet er regelmäßig mit seinem Bruder Vivan Bhatti für Theaterproduktionen von Regisseuren wie Nuran David Calis u.a. am Deutschen Theater Berlin und Schauspiel Köln. Die Musiktheaterstücke von Ketan und Vivan Bhatti basieren auf der Zusammenarbeit mit Autoren wie Feridun Zaimoglu oder Roland Schimmelpfennig und wurden u.a. an der Neuköllner Oper , der Werkstatt der Deutschen Oper Berlin oder der Staatsoper Hannover uraufgeführt. Ketan Bhatti kann auf zahlreiche Veröffentlichungen und internationale Konzerte sowie auf Stipendien und Auszeichnungen des Deutschen Musikrats, des Berliner Senats und des Goethe-Instituts zurückblicken. Für sein Konzert für Jazz und neue elektronische Musik mit Simon Stockhausen wurde Ketan Bhatti mit dem Karl-Hofer-Preis 2008 ausgezeichnet. Von Januar bis Juni 2017 war Ketan Bhatti Stipendiat an der Kulturakademie Tarabya in Istanbul.
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