Stereoplay, CDs des Monats
Répertoire, L’événement du mois
After 20 years together, Jarrett's Standards Trio with Gary Peacock on bass and Jack DeJohnette on drums continues to deserve all the prizes it can get. Rarely has collective improvisation been on such a sophisticated and communicative level, or has the verb "swing" been more subtly defined.
Mike Zwerin, International Herald Tribune
This outstanding album completes the rehabilitation of Jarrett the piano master. The Melody At Night showed us that the melodic craftsman was still at large. Whisper Not reminded us of the fluency that he brought to bebop but this superb release presents his current concert persona, in the presence of his (almost) life long partners and playing with exhilarating freedom.
Barry McRae, Jazz Journal International
Nach Rückkehr zu freier kollektiver Improvisation eine scheinbare Rückkehr zu den alten Hüten. Aber wie die gegen den Strich gebürstet werden! Vier Standards im engeren Sinn, zwei Bop-Klassiker und als größte Überraschung John Lewis' minimalistisch hingetupfter Stop-and-go-Blues "Two Degrees East, Three Degrees West": abermals ein Beispiel für Jarretts neu entdeckte Sparsamkeit, die sich schon in seiner Vorliebe für Ahmad Jamal zeigt. "Up For It" ist ein acht Minuten andauernder, an drei Halbtönen aufgehängter Vamp von Jarrett, mit dem er "Autumn Leaves" ausklingen lässt. Die Einleitung zu "My Funny Valentine" aber war selbst bei Jarrett so oder ähnlich noch nie zu hören. Er hat den Song oft gespielt.
Peter Rüedi, Weltwoche
Die gut 73 Minuten dieses Albums, das zweifelsfrei zu den besten des mit nicht gerade wenigen exzellenten Live-CDs aufwartenden Trios zählt, versprühen den Charme eines heiteren Sonnentages. Schon der gelassene Opener "If I Were A Bell" zeigt die Menage à trois in wunderbarer Harmonie. Geschmeidig webt Gary Peacock seinen Bass in Jarretts schnörkellos elegante Tastenläufe, während Jack DeJohnette mit federndem Elan auf den Cymbals zaubert. Dann folgt die Hitparade des Trios: Oliver Nelsons "Butch & Butch", "My Funny Valentine", Charlie Parkers "Scrapple From The Apple", schließlich "Someday My Prince Will Come". Ein Stück schöner als das andere: sensibel, duftig, betörend. Mit der einzigen Eigenkomposition "Up For It", die sich aus dem Klassiker "Autumn Leaves" entwickelt, endet dieses Therapeutikum für gestresste Seelen, wie es begonnen hat: grandios.
Sven Thielmann, Stereoplay
Gewohnt ziehen sich Jarrett, Peacock und DeJohnette in das Innenleben der Kompositionen zurück, weit entfernt von den eingängigen Themen dieser Gassenhauer des Jazz. Wie in einem Irrgarten suchen sie dort nach neuen Wegen, spüren Abgründe auf, die sie dann selbst überbrücken und übersteigen, leichtfüßig wie leidenschaftlich, die stilistischen Grenzen eingefahrener Riten. Hierbei halten sich intellektueller Anspruch und emotionale Wirkung die Waage und lassen Up For It zu einem Fest für die Sinne werden. Musik für jede Tages- und Nachtzeit.
Jörg Konrad, Jazzpodium
Keith Jarrett hat jetzt eine neue Live-CD mit dem Trio unter dem Titel Up For It herausgebracht: in seinem Nuancenreichtum und in der Sicherheit, mit der die drei Musiker verschiedene Klangcharaktere spontan erfassen und aufeinander reagieren, bester kammermusikalischer Jazz. Auch deshalb, weil nie etwas einfach heruntergespielt wird, nie Routine zum Vorschein kommt.
Wolfgang Sandner, Frankfurter Allgemeine Zeitung