Enrico Rava, the great Italian jazz trumpeter, sifted through avant-swing, improv and experimental crossovers for years, then discovered Michael Jackson in his 70s, and devoted an utterly personal tribute album to him in the company of younger partners. ‘Wild Dance’ is similarly cross-generational, with an expanded Rava road band, fronted for the occasion by the leader’s trumpet paired with the trombone of Gianluca Petrella, a supple maestro of voicelike long tones, bebop intricacies and inbuilt swing. Rava’s Miles-inspired lyricism and tone control on slow music often takes centre stage in his work, but […] the blurted Ornette Coleman-like flurries of ‘Infant’ or ‘Happy Shades’, the guitar-driven swinger ‘Cornette’, or the soft bop ‘F Express’, over the excellent Enrico Morello’s bustling brushwork, represent effortlessly inventive uptempo jazz playing.
John Fordham, The Guardian
Das verhallt-reduzierte friselleske Spiel des Gitarristen Francesco Diodati, die klanglich wie ein Alter Ego des Bandleaders wirkenden Linien des Posaunisten Gianluca Petrella, die firme Grundierung des Bassisten Gabriele Evangelista sowie die unberechenbar flatternden Becken- und Fellschläge des Drummers Enrico Morello – das ist alles wie geschaffen für Ravas Spiel und den auf ‚Wild Dance‘ versammelten Kompositionen älteren und neueren Datums. Man hört Luft, Licht, Feuerbälle, kühle Dunkelheit, Tarantella-Tanz, freie Formen und vergilbte Fotos von New Orleans wie in einem synästhetischen Gesamtkunstwerk.
Josef Engels, Jazzthing
Hier hat der Trompeter sein Quartett versammelt, allesamt junge Musiker, von denen der Gitarrist Francesco Diodati besonders heraussticht. Denn er liefert Rava den schwebenden, harmonischen Untergrund, den der Trompeter für seine solistischen Ausflüge braucht. […] Fast alles stammt aus Ravas Feder. Da kann es auch einmal humorig, auch schlitzohrig-hintergründig zugehen, immerhin ist die Commedia dell’arte eine italienische Erfindung. Und sie hat, wie bei Rava immer, einen wahren, ernsten Kern.
Tilman Urbach, Stereo
There is strong cohesion and purpose in the group’s sound. Guitarist Francesco Diodati’s subtle accompaniments leave the harmony more open than would a piano, recalling Rava’s classic ECM releases of the late 1970s with guitarist John Abercrombie, and Petrella’s trombone provides a subtle foil to the leader’s horn. A master of haunted space, artfully blurring the lines between form and formlessness.
Cormac Larkin, Irish Times
In den 13 Eigenkompositionen plus einer kollektiven Gruppenimprovisation ist alles enthalten, was Rava zu einem der Top-Trompeter der Gegenwart gemacht hat: wunderbare, schwebende Balladen voller Melancholie, rasante Uptempo-Nummern und natürlich sein unverwechselbarer Ton, der permanent zwischen eleganter Coolness und emotionaler Tiefe, zwischen Fragilität und vorantreibender Bestimmtheit changiert.
Peter Füssl, Kultur
Ungeachtet des Titels ‚Wild Dance‘ ist sie kein frenetischer Teufelstanz, sondern eine zwar gelegentlich schäumend swingende Postbop-Veranstaltung, in den größeren Partien aber Musik mit einem schönen, nachdenklichen Glanz, der sich aus den sensiblen Unisoni und Polyfonien der beiden Blechbläser entwickelt, aber auch aus der Einbindung der beiden großen Melodiker in die weiten Räume der sparsamen Rhythmusgruppe mit Gabriele Evangelista am Bass und Enrico Morello am Schlagzeug, vor allem aber mit Francesco Diodatis subtiler Gitarre – es ist die Band, mit der der charismatische Rava in den letzten Jahren on the road war, und das ist diesem gleichzeitig organisierten und offenen Jazz wunderbar anzuhören. Spitze. In den zwölf Rava-Originals beweist sich einmal mehr, dass sich Power und Poesie nicht ausschließen.
Peter Rüedi, Die Weltwoche
Einige Titel bewegen sich zwischen Ambientstille und coolstem Miles-Davis-Cool. Bop-Chorusse lösen sich mit zart schabender Gitarre ins Freie auf, und Ornette Coleman bekommt eine hüpfend-tänzelnde Hommage, während man Thelonious Monk mit einem eigenwillig schief verkanteten Swing gedenkt. Besonders schön: der Titelsong mit seinem sich weich verströmenden Thema in gemeinschaftlicher Bewegung und der lässigen Ausarbeitung.
Markus Schneider, Rolling Stone
It is striking how a guitar changes the atmosphere of a Rava ensemble. There is much more open space. Diodati does not so much accompany Rava as array shifting backgrounds containing strands of independent thought and pools of light. Rava is clearly inspired. […] His lines are like no other trumpeter’s. He thinks in seemingly autonomous fragments, but then finds relationships among them and juxatposes them into large designs.
Thomas Conrad, Jazz Times
Das fließt und hat Drive und entfesselt eine mitreißende Energie: Musik, die einen völlig organischen Atem hat und bei der jeder Ton zwingend aus den vorhergehenden heraus zu wachsen scheint. „Wild“ sind diese instrumentalen Tänze im allerschönsten Sinn: ungezähmt, ungekünstelt, frei. Hintersinnig. Eine Band, die nach ungebremster Kreativität klingt. So unverbraucht kann ein Jazzquintett mit zwei Blas-Instrumenten und Rhythmusgruppe rüberkommen. Frisch ist dieser Sound. Er klingt nach Vergnügen, nach Spiellust! Und neben funkelnd-geistsprühenden gibt es auch leise, poetische, anmutige Momente. Jazz, bei dem es nicht um die Aneinanderreihung von Soli geht, sondern immer wieder ganz stark um Stimmführung. Um Interaktion. Und darum, als Band Klänge von besonderer atmosphärischer Dichte zu schaffen. Diese Musik schielt nicht auf den Markt und schon gar nicht auf die schnelle, hohle Faszination. Schönheit ohne Schnickschnack – realisiert von erstklassigen Musikern, die hier einen ganz großen Zauber entfalten. Den Zauber einer Band, in der spürbar jeder mit ganz feinen Ohren auf die anderen hört, mit denen er leises Pathos genauso wie feinen Humor teilt. Die Magie des Miteinanders - selten gelingt sie so schön.
Roland Spiegel, BR-Klassik
It’s great to hear Rava back to what he does best on ‘Wild Dance’, surrounded by a simpatico and road-tested band, recorded in a Udine studio with ECM’s Manfred Eicher handling production, achieving the sort of superbly clear and lucent sound that characterises his own best work. […] On bass and drums, Morello and Evangelista are superb throughout, making the uptempo numbers like ‘Cornette’ snap and bounce while gently bolstering more introspective tunes like ‘Overboard’. […] All in all a beautiful album, and a most welcome return to peak form
Tim Owen, Dalston Sound
Jetzt hat der 75-jährige mit einem jungen Ensemble um den exzellenten Posaunisten Gianluca Petrella ein grandioses Album aufgenommen, das sämtliche Erfahrungen seiner 50-jährigen Karriere widerspiegelt. Die Musik auf ‚Wild Dance‘ begeistert it lyrischen Cool-Jazz-Dialogen und feurigen Free-Ausbrüchen, rockiger Gitarren-Pyrotechnik und knarrenden Slap-Bass-Einlagen im Oldtime-Stil, furios swingenden Reminiszenzen an Ornette Coleman (einen anderen großen Melodiker des Jazz) und lebensfrohen Folklore-Melodien mediterraner Provenienz.
Georg Spindler, Mannheimer Morgen
Einige Titel bewegen sich zwischen Ambientstille und coolstem Miles-Davis-Cool. Bop-Chorusse lösen sich mit zart schabender Gitarre ins Freie auf, und Ornette Coleman bekommt eine hüpfend-tänzelnde Hommage, während man Thelonious Monk mit einem eigenwillig schief verkanteten Swing gedenkt. Besonders schön: der Titelsong mit seinem sich weich verströmenden Thema in gemeinschaftlicher Bewegung und der lässigen Ausarbeitung.
Markus Schneider, Rolling Stone
Enrico Rava has cut many gorgeous albums. This ranks very highly among them. Bar one collective improvisation, trumpeter Rava composed all the tracks, demonstrating command of a considerable range of moods and forms. The playing is often sensitive and delicate yet emotionally fullbodied, and when the band cuts loose it’s powerfully direct.
Barry Witherden, BBC Music Magazine