30.05.2025 | Reviews of the week
The freshly released live solo recording New Vienna by Keith Jarrett is welcomed by international media
So, what does one make of the music recorded at Goldener Saal, Musikverein, Vienna, and yet another solo concert of improvised music from the pianist? In my review of the Bordeaux Concert released in September 2022 I wrote that ‘These concerts from 2016 stand as a testament to Jarrett’s creative abilities as an improviser and storyteller par excellence, and as a concert series it is remarkable how an artist can sustain such heights of creative brilliance ensuring that each concert has its own unique character and form from the one that proceeds it.’ and this latest release substantiates that statement in a remarkable run of performances by Jarrett in July 2016. […] As those who have tackled Jarrett’s boxed sets will know, it is a fascinating process to follow these concerts with careful listening to hear how things develop over a short period of time, and the thought of listening to Budapest Concert, ‘Bordeaux Concert’, ‘New Vienna’ and ‘Munich 2016’ in chronological order makes for a tantalising proposition. For those less inclined to take on such an undertaking, rest assured that as single entity this latest album from that final tour makes an absorbing listen.
Nick Lea, Jazz Views
It’s a very intense series of 9 spontaneously created in real time improvisations of his own original creation plus an interpretation of ‘Somewhere Over the Rainbow’. You don’t come to a Jarrett solo recording for cocktail music or daft neoclassical ‘under conversation’ minimalism however well crafted. The mood lifts on the tender fifth part – not that it needs to – but this is a challenging listen – part of the reason why you come to Jarrett. […] There’s an ever lasting freshness to everything here. I can’t not but think of the words of the great playwright Eugene O’Neill from Long Day’s Journey into Night, stripped of context but resonant nevertheless in the aftermath of listening when there is just silence and you have time to think about the power of art and how it can help explain the mysteries of life ransacking such triteness and often insufferable cant as, for a listener anyway, of ‘being in the moment’: ‘The past is the present, isn’t it? It’s the future, too. We all try to lie out of that but life won’t let us.’ A recording that is a present companion but whose wisdom seems already future proofed enough to extrapolate from in whatever sense you most desire.
Stephen Graham, Marlbank
‘New Vienna’ is special; Jarrett is deeply attuned to and in sync with seemingly infinite creativity, but here is also plugged in to his audience. While Jarrett’s solo recordings are voluminous and ranging, this stands with late career masterpieces including 1997’s ‘La Scala’, 2000’s ‘Vienna Concert’, and 2016’s ‘A Multitude of Angels’.
Thom Jurek, All Music
Unlike Jarrett’s solo piano works of the ‘70s, which favored lengthy pieces, during this period, he opted for shorter, distinctly composed pieces that resulted in a suite-like quality. Here we have nine of those, ranging from as short as three minutes to eleven minutes. The ‘Suite,’ itemized as Part I through Part IX, is followed by a succinct version, likely an encore, of ‘Somewhere Over the Rainbow.’ All those Jarrett characteristics are present here: the melody, the uncanny use of space, the tremendous command of dynamics, the wit, and his penchant for the blues, which sometimes surfaces at unexpected times. […] No genre is ever out of reach for Jarrett. Jarrett aficionados have heard ‘Somewhere Over the Rainbow’ on three of his other solo albums, but the phrasing is quite different here; the tempo is slowed exquisitely to accentuate single notes. The audience roars a hefty round of approval, as well they should.
Jim Hynes, Glide Magazine
In seiner letzten Schaffensphase trat an die Stelle, langer, unberechenbarer, wundersam ausufernder Improvisationen ein kleinteiligeres Vorgehen. Die Improvisationen gerieten deutlich kürzer, zuweilen machten sich auch, wie in Budapest, vermehrt dunkle, schwere Stimmungen bemerkbar. Hier in Wien kann ebenfalls von einer Verdichtung des improvisatorischen Materials gesprochen werden. Aber an die Stelle manch düsterer Stimmungslagen tritt eine überraschende Leichtigkeit, an die Stelle des trancefördernden Klangrausches Konzentration, ohne dass es der Luftigkeit und Transparenz Abbruch tut. Mir kommt es vor, als würde Keith Jarrett mit jeder einzelnen Etappe dieses Wiener Abends diverse Terrains seines Solopianospiels Revue passieren lassen, mal mit einer Spur Ironie, mal, wie in alten Zeiten, in ekstatischer Selbstvergessenheit. Und wenn man das folgende Stück hört, ‘Vienna, Part 2’, wird einem einmal mehr bewusst, wie auch in Jarretts Klavierspiel Einkehr, Stille, Pausen zu ihrem spielerischen Recht kommen…
Michael Engelbrecht, Deutschlandfunk
Auf ‘New Vienna’ gibt es kein zaghaftes Herantasten, an das Instrument, an das Publikum oder an die Akustik des Spielortes. Mit den ersten Tönen baut Jarrett ein Gerüst aus glühenden Pfeilern und Verstrebungen, angereichert mit kontrolliert dissonanten Assoziationsketten. Es sind halsbrecherische Läufe, divergierende Energien, die Jarrett meisterlich bündelt. Dieses akustische Abenteuer dauert knapp elf Minuten, dann kommt der zweite Teil, ein aus wunderbaren, leichten Akkorden bestehendes Konstrukt, voller Poesie und flüchtiger Sentimentalitäten. Als nächstes beeindrucken seine rhythmischen Variationen. Jarrett beherrscht das Gegenläufige in der Musik perfekt, Ideen, die sich von verschiedenen Ausgangspunkten aufeinander zubewegen, um gemeinsame Höhepunkte anzustreben. Es gibt subtile, strahlende Monologe, weit ausholende oder auch emotional gedimmte Expeditionen, avantgardistische Klanglandschaften und auch eine fröhliche Nachdenklichkeit. So ändern sich Stück für Stück die Stimmungen, wechselt Abstraktes mit Formalem wodurch ein Kosmos an Themen und Variationen entsteht, gespeist aus einem Universum an spielerischer Hingabe. ‘New Vienna’ ist eine improvisatorische Verbeugung vor allem was Jazz ist, vor allem was Musik ist und entsprechend eine angemessene Würdigung anlässlich Keith Jarretts 80. Geburtstag.
Jörg Konrad, Kultkomplott
Acclaim from reviewers in Austria and Germany for the album Watersong by Savina Yannatou and Primavera en Solonico with Lamia Bedoui
Die gleichermaßen vielseitige wie experimentierfreudige griechische Sängerin und Komponistin von Theater-, Film- und Tanztheater-Musik Savina Yannatou bewegt sich seit mehr als vier Jahrzehnten mit großem Erfolg im Spannungsfeld von Weltmusik, freier Improvisation, Zeitgenössischem und Alter Musik. Ihr Oeuvre umfasst rund 40 Alben, zu deren Glanzlichtern die nunmehr fünf seit 2003 erschienenen ECM-Produktionen mit dem kongenialen Instrumental-Ensemble Primavera en Salonico zählen. […] Hier geht es nicht um Gesangsbegleitung, vielmehr potenzieren sich Stimmen und Instrumentales wechselseitig in ihrer Wirkung, verstärken die jeweiligen Emotionen und schaffen Atmosphäre. Die aus Tunesien stammende und schon lange in Griechenland lebende Sängerin Lamia Bedioui veredelt wie schon beim 2003-er Album ‘Terra Nostra’ einige Stücke mit ihrer ausdrucksstarken Stimme. Der rote Faden durch alle Stücke ist das Wasser mit all seinen segensreichen und zerstörerischen Qualitäten. […] Zum Abschluss dieser abwechslungsreichen imaginären Reise wird das bekannte afroamerikanische Spiritual ‘Wade in the Water’ mit dem ägyptischen Traditional ‘Allah Musau (Gott des Moses)’ gekoppelt, und die Stimmen der beiden Sängerinnen treffen nochmals wirkungsvoll aufeinander – auf Arabisch, Griechisch und Englisch singend, bluesig, scattend, archaisch, sich mit virtuoser Hilfe von Primavera en Salonico zum dramatischen Höhepunkt emporschraubend. Besser lassen sich die respektvolle Pflege der musikalischen Tradition und deren zeitgemäße, durchaus experimentierfreudige Erneuerung nicht realisieren!
Peter Füssl, Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft
Savina Yannatou (Athen) und Lamia Bedioui (Tunis), welch ein Duo. Ihre Wassermusik mäandert durch viele Stile und Genres. Drei Dekaden der Zusammenarbeit mit Primavera ließen ein Meisterwerk entstehen.
Karl Lippegaus, Fono Forum
The new album After The Last Sky by Anouar Brahem with Anja Lechner, Django Bates and Dave Holland is reviewed in a German daily paper
Der tunesische Oud-Virtuose und Komponist hat für sein Projekt mit dem poetischen Titel ‘After The Last Sky’ neben seinem langjährigen Weggefährten Dave Holland am Bass und dem Pianisten Django Bates (schon auf ‘Blue Maquams’ vor acht Jahren dabei) erstmals eine Cellistin in sein Quartett geholt: keine geringere als Anja Lechner, Grenzgängerin zwischen Klassik und Improvisation […] Im Zentrum stehen wortlose Klagegesänge von großer emotionaler Tiefe […] Der Titel gibt den ersten Hinweis darauf, dass Brahem den Krieg in Gaza betrauert. Der Auftakt mit ‘Remembering Hind’ ist ein zartes Requiem für eines der Opfer. Lechners klagende Cellomelodie schützt Bates eher, als dass er sie begleitet, bevor er ihre zunehmend melismatischen Wendungen wie in gemeinsamer Klage übernimmt. Immer wieder wechseln im Verlauf die Rollen und Duette dieser oft liedhaften Trauermusik, deren Ausgangspunkt arabische Skalen sind, die aber eine Vielzahl musikalischer Sprachen integriert. […] Im zentralen ‘Awake’ verweben sich die vier Stimmen zu fast orchestraler Dichte, in ‘The Shade Of Your Eyes’ schwelgen Lechner und Brahem im melodischen Reichtum des Komponisten, den sein Klassiker ‘Vague’ als Schlusspunkt eindrücklich unterstreicht.
René Zipperlen, Badische Zeitung
The album Homage by Joe Lovano with the Marcin Wasilewski Trio impresses Austrian and German reviewers
Das zweite Album der vier Herren ist überwiegend von neuen Stücken Lovanos geprägt. Eine Weiterentwicklung ist insbesondere in jenen leisen Passagen zu erkennen, in welchen – manchmal unmerklich, immer aber unbändig – freie Fahrt aufgenommen wird und Lovano neben Tenorsaxophon und Tárogató auch Gongs zum Klingen bringt. […] Lovanos titelgebende ‘Homage’ gilt ECM-Mastermind Manfred Eicher anlässlich dessen Geburtstags. Eichers Vertrauen in dieses Quartett erweist sich einmal mehr als künstlerischer Glücksfall. Freie, unvorhrsehbare, unbeirrte Improvisation.
Wolfgang Gratzer, Jazzpodium
Es entstand eine innige Verbindung, die von Vertrauen, tiefem wechselseitigem Respekt und der gemeinsamen Lust auf Entdeckungen geprägt ist. Die Musik dieses Quartetts spiegelt genau das wider. Sie ist spontan, überraschend und in hohem Maße emotional. Und sie erreicht auf ‘Homage’ nochmal eine neue Dimension. Die sechs Stücke für das Album hat Lovano nur rudimentär vorkomponiert, um der Spontaneität und eigenen Ideen des Ensembles Raum zu lassen. […] Vor allem im entfernt an ‘A Love Supreme’ angelehnten ‘Golden Horn’ und dem atemberaubenden Titelstück schwingt dem Gespielten eine höhere Kraft mit. Spiritual Jazz mit osteuropäischer Erdung. Die Musiker bleiben durchweg im Gefühl der zugrundeliegenden Idee, lösen sich aber beständig und mit großer Leichtigkeit von konventionellen Strukturen. Michal Maiskiewicz und Slawomir Kurkiewicz verschieben in Nuancen Takt, Betonungen und Akzente und lassen die Musik so atmen. Darüber entwickeln Lovano und Wasilewski im Gleichschritt und in wechselnden Rollen Melodielinien, die mal abstrakt, mal konkret sind. An vielen Stellen dieser Platte treibt es einem die Tränen in die Augen. In Summe ist ‘Homage’ ein hochinspiriertes Album voller spielerischer Finesse und emotionaler Tiefe. Fantastisch!
Sebastian Meißner, Sounds and Books
Sein Ton gewordenes Denken fügt sich wunderbar in die Soundphilosophie des polnischen Marcin Wasilewski Trios, mit dem er auf ‘Homage’ in die zweite Runde geht. Ohne sich jedweden esoterischen Tendenzen anzudienen oder in postcoltranesken Hippieträumen zu entschwinden, finden sie zu einer Art Meditationsmusik, die komplett im Suchen und Sehnen der Gegenwart verwurzelt ist. Das Album beginnt mit einer Komposition des großen polnischen Geigers Zbigniew Seifert, alle anderen Kompositionen stammen von Lovano selbst. Der Titel ‘Homage’ ist deshalb ganz unterschiedlich auslegbar. Lovano verweist auf Menschen, die ihn inspiriert haben, allen voran Manfred Eicher. Doch man kann diese Musik in ihrem meditativen Flow auch als Tribut an die zweifellos globale Sehnsucht nach einer Zeit verstehen, in der man auf weiten Teilen der Welt das Gefühl haben durfte, alles wende sich zum Besseren.
Wolf Kampmann, Jazzthing
Was fraglos auffällt: Der Spirit der Siebzigerjahre, als ECM mit Jarretts ‘Köln Concert’ ein erster Welterfolg gelang, ist auf ‘Homage’ stark präsent. Man vernimmt ihn im Album-Opener ‘Love In The Garden’, bei dem es sich um eine liebevolle Rubato-Wiedergabe des von Zbigniew Seifert 1977 verfassten Stücks handelt. Noch deutlicher tritt der Seventies-Bezug im Stück ‘Golden Horn’ zutage, das mit hypnotischen Bass-Ostinati und hippiesker Jazzrock-Versenkung aufwartet. Lovano und seine polnischen Begleiter sind freilich keine Nostalgiker, sondern stets dem Hier und Jetzt des gemeinsamen improvisatorischen Augenblicks verpflichtet. Das lässt sich mustergültig an ‘This Side – Catville’ studieren, das immer wieder neue Wege einschlägt, ohne sich in Beliebigkeit zu verlieren. So, wie sich Lovano alleine auf seinem Tenorsaxofon mit ‘Giving Thanks’ vor den guten Geistern der Vergangenheit verbeugt, sagen deshalb auch wir: Danke.
Josef Engels, Rondo
A US reaction to the album Arcanum by Arve Henriksen, Trygve Seim, Anders Jormin and Markku Ounaskari
Norwegian trumpeter Arve Henriksen has long been one of the pioneers of a new music that blends jazz, electronica, and atmospheric experimentation, as on classic albums like ‘Cartography’ and ‘Towards Language’. For ‘Arcanum’, however, he largely eschews machinery to simply collaborate with some Scandinavian fellow travelers. Norwegian saxophonist Trygve Seim, Swedish bassist Anders Jormin, and Finnish drummer Markku Ounaskari – all of whom have worked with Henriksen throughout their respective careers […] Without Henriksen’s usual synthesized sheen and throbbing grooves, the group relies on their long-held chemical interplay instead. In the tradition of the late, great Jon Christensen, Ounaskari tends to dance around the beat, rather than emphasize it – letting the space between hits speak louder than his cymbals. That gives his comrades plenty of room to roam, which they do – the hornblowers shake off the atmospheric shackles of their solo work and squeal, honk, and blurt as often as they hum, sigh, and moan. Jormin acts as anchor, his melodic thrum grounding the songs to this dimension, guiding the other instruments toward periods of rest as often as it eggs them on. […] Bolstered by chemistry that comes from literal decades of playing together, the quartet moves easily and gracefully from stealthy to savage, moody to monstrous, silver to gold. After years of coming together for the sake of other artists, the band proves itself on ‘Arcanum’ ready to make a new musical mark for its own sake.
Michael Toland, The Big Takeover
The album Defiant Life by Vijay Iyer with Wadada Leo Smith is acclaimed in an Italian magazine
Smith, così, proprio nella maggiore consapevolezza del proprio compagno, riesce ad imprimere una sua maggiore caratterizzazione al materiale sonoro, plasmato nella dimensione del tempo, secondo un procedimento di rarefazione, per lui abituale, che alterna vocalizzazioni struggenti, spazi, silenzi, squarci di luce abbacinante. Sicché, nell’opera, sembra pienamente compiersi un disegno artistico e culturale, proprio di Smith, mirato alla ricerca di una musica universale, creata nell’istante grazie all’astrazione intellettuale e «per intuizione». Disegno che Iyer fa convintamente proprio, anche in modo esplicito: ne vale comprova la sua affermazione secondo cui ‘Non abbiamo più tempo per il termine improvvisazione, non fa più alcun favore, né a noi, né alla nostra musica’. Egli, dunque, nell’assecondare il Maestro, si prodiga ampiamente in un lavorio atmosferico, fatto di spessori, luminosità iridescenti, bagliori e rimbombi, grazie al ricorso all’elettricità e all’elettronica.
Sandro Cerini, Musica Jazz
The new recording of Alexander Knaifel’s Chapter Eight fascinates US and German reviewers
‘Chapter Eight’, otherwise known as ‘The Eighth Chapter’ (1993), by the Uzbek-born composer Alexander Knaifel, may be the only work ever to list the building where the work is to be performed among the specified performers. […] This recording from 2009, made in the Jesuitenkirche in Luzern, Switzerland, certainly fills the bill, and credit goes to the ECM label’s engineers, in a difficult live situation, for giving the music the desired sense of growing out of the walls. The music is unique. It would be tempting to classify Knaifel’s sparse style of the 1990s and beyond with the music of the holy minimalists, but that doesn’t quite capture its feeling. It is not static but does move, just quite slowly, with a sense of energy being passed among the three choirs involved. At the center of the exchange is cellist Thomas Demenga, who brings forward motion to the music despite its often glacial text-setting in which the words of the biblical ‘Song of Songs’ are reworked and rearranged. At the very least, the album offers a chance to contemplate that sexy but mysterious text (in Russian), and the work is really unlike others of its time.
James Manheim, All Music
Knaifel verstand das alttestamentarische Hohelied Salomos als ‘Gemeinschaftsgebet’, das ‘in hallreicher Kirchenakustik’ aufgeführt werden sollte. Knaifels Komposition lässt unittelbar an Kompositionen des Briten John Tavener denken, der sowohl dem Cello als auch der Kirchenakustk kaum weniger breiten Raum eingeräumt hat. Knaifel aber hat einen anderen Chorklang im Sinn, eine etwas andere spirituelle Ausrichtung. Der Konzertmitschnitt aus der Luznerner Jesuitenkirche ist exemplarisch – die Chöre gleichzeitig in der Dynamik aufs Feinste differenziert und auf den Text bezogen, der Cellopart gleichermaßen im Zentrum der einzelnen Chorklänge.
Jürgen Schaarwächter, Fono Forum
The vinyl reissue of Paul Bley’s Open To Love within the Luminessence series is recommended in a UK magazine
‘Open To Love’ mainained Bley’s significant erly presence on the label from 1973; it is also the third of ECM’s pioneering documents of the contemporary solo piano, following Corea’s ‘Solo Improvisatoins’ and Keith Jarrett’s ‘Facing You’. […] it’s the depth and architectonic construction of these performances that elevate the album to one of the most admired of the early ECM period – and one might add, of jazz in this period. […] Indispensable.
Stuart Nicholson, Jazzwise
A German reaction to the album Renaissance by the Nicolas Masson quartet
Diesmal geht es ums Loslassen, um Interaktion, und nicht so sehr um die Komposition. Diese soll dem Quartett höchstens als Vehikel seines Ausdrucks dienen. Masson nennt dies Freiheit; für ihn eine Art Wiedergeburt. Oder der Beginn von etwas Neuem, eine Art ‘Renaissance’. […] Dass der Reedsplayer klassische Songwriter wie Bob Dylan, Neil Young oder Joni Mitchell ebenso schätzt wie Paul Motian oder die französischen Impressionisten Claude Debussy und Maurice Ravel, beschreibt die Beschaffenheit dieses schillernden Urwalds an Stimmungen wohl am besten. Wie häufg geht es dabei nicht ums Drüberhören, sondern ums Zuhören. Nicht umsonst wirbt ‘Langsam’, ein kammermusikalisches, finales Kleinod, um Geduld.
Reinhard Köchl, Jazzthing
The vinyl-reissue of Bennie Maupin’s The Jewel in the Lotus within the Luminessence-series
Die Siebziger Jahre waren die aufregende Frühzeit von Brian Enos Ambient Music sowie Manfred Eichers ECM-Produktionen. Eine neue Klangsprache der improvisierten Musik nahm bei dem Münchner Musiklabel Gestalt an, eine neue melodische Intensität, ein kristalliner Sound, ein kammermusikalisches Flair. Manchen dieser frühen Meilensteine war nur ein künstlerischer, und kein kommerzieller Erfolg zueigen, wie etwa bei einem fast vergessenen Klassiker des Blasinstrumentenspielers und Multiinstrumentalisten Bennie Maupin aus dem Jahre 1974. Soeben ist dieses Album in der ‘Luminessence’-Vinylserie von ECM neu aufgelegt worden. Das Ungewöhnliche an ‘The Jewel In The Lotus’ ist, dass das Album mit kaum einem anderen Werk jener experimentierfreudigen Pionierjahre der ‘Fusion Music’ zu vergleichen ist. Die damals angesagten Lautstärken sind selten, elektronische Sounds mit grosser Ruhe platziert, exzessive Soli Fehlanzeige – Bennie Maupin spielt nur ein einziges ausgefeiltes Saxofonsolo […] Bennie Maupin wirkte damals als Sideman auf etlichen Meilensteinen der Bands von Miles Davis und Herbie Hancock mit – der hier übrigens zum einzigen Mal auf einer Produktion von Manfred Eicher zu hören ist! Und obwohl ein beträchtlicher Teil von Hancocks ‘Mwandishi’-Band anwesend ist, klingt ‘The Jewel In The Lotus’ wie kein anderes Album jener Ära. Diese Mixtur aus buddhistisch beflügelter Ästhetik, sanft pulsierender Innenschau und rarem ekstatischem Aufruhr lässt mitunter eher an den damals neuen europäischen Jazz skandinavischer Prägung denken als an die Rock-Rhythmen angesagter Fusion Bands. Deshalb gestattet das Eintauchen in die Musik von ‘The Jewel In The Lotus’ keinerlei nostalgische Reflexe.
Michael Engelbrecht, Deutschlandfunk
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