A leading Germany daily paper on the album The Surrounding Green by the Fred Hersch Trio
Wer bisher Aufnahmen von Hersch anhörte oder ihn bei seinen raren Auftritten auch in Europa erleben konnte, wurde mit einer Kunst konfrontiert, die auf alle Mätzchen des Zeitgeistes zugunsten eines eigenständigen, in sich ruhenden Musizierstils verzichtet. […] Vor allem die jüngste Aufnahme lässt erkennen, warum Fred Hersch so häufig in einem Atemzug mit Bill Evans genannt wird, zugleich aber auch, was ihn von dem genialen Miles-Davis-Pianisten der späten Fünfzigerjahre unterscheidet. Gerade Stücke wie sein ‘Plainsong’ oder der ‘First Song’ von Charlie Haden zeigen, was Hersch wie kaum ein anderer beherrscht. Ein solches Gespür für melodische Linien hört man in dieser Konsequenz kaum einmal. Es sind Ahnungen einer unendlichen Melodie, Motive, die sich aneinanderschmiegen, sich trennen, neue Linien bilden, sich in Kontrapunkte zwischen linker und rechter Hand aufteilen. Ein unerhörter Singsang ohne Worte entsteht auf diese Weise, der wie das formale Abbild eines größeren Urbilds von Musik im Hintergrund erscheint. […] Alles mit diesem klaren, runden Anschlag, dieser Tonfülle ohne Pathos, wie bei Bill Evans. Kein Ton ist zu viel, nirgends. Alle Klangnuancen scheinen einem ebenso unaufdringlichen wie ehernen Gesetz des Ebenmaßes zu folgen.
Wolfgang Sandner, Frankfurter Allgemeine Zeitung
The freshly released album Sun Triptych with works by Dobrinka Tabakova is recommended by a public German radio station
Eine Meisterin der leisen Töne. Das war Dobrinka Tabakova schon immer. Eine Komponistin, deren Werke sich oft aus der Stille heraus anschleichen und das Publikum geradezu soghaft in ihren Bann ziehen. Egal, ob sie für großes Orchester komponiert oder im Kammerformat, so wie im ‘Whispered Lullaby’. Eine ruhige Meditation, die Motive aus einer Kinderoper aufgreift, die sie 2004 noch während des Studiums verfasste. […] auf der Suche nach neuen Klängen schöpft sie immer wieder aus vertrauten Traditionen. Mal sorgt da eine mittelalterliche Drehleier für eine archaische Note. Mal sind es Anleihen aus dem Jazz oder eine Hommage an Franz Schubert, dessen C-Dur Fantasie sie hier in einem neuen Kontext beleuchtet. Für den authentischen Klang ihres neuen Albums ‘Sun Triptych’ sorgt zum einen Dobrinka Tabakova selbst, die hier am Pult des BBC Concert Orchestra steht. In den kammermusikalischen Werken begegnet man aber ebenso einem Quartett von Musikerinnen und Musikern, die sie zum Teil bereits seit ihrer Londoner Studienzeit begleiten. An erster Stelle Bratscher Maxim Rysanov, dem die Komponistin unter anderem die kantige Jazz-Suite auf den Leib schneiderte. Ein Spagat zwischen Jazz-Club und klassischem Konzertsaal, gewürzt mit kleinen esoterischen Farbtupfern und meditativen Naturbildern. All das gehört mit zu diesem abwechslungsreichen Streifzug durch das Frühwerk von Dobrinka Tabakova. Ein Album, das vor allem von der großen Neugier der Komponistin geprägt ist und neugierig macht, wohin ihr Weg sie wohl noch führen wird.
Tobias Hell, Bayerischer Rundfunk (Album of the week)
International media welcome the new trio recording Tokyo by Wolfgang Muthspiel, Scott Colley and Brian Blade
Even a mere cursory perusal of Wolfgang Muthspiel’s discography reveals how his playing has evolved over the years, populating a body of work that is roundly eclectic, but nonetheless focused. That very summary might well also apply to this third outing with the high-profile rhythm section of bassist Scott Colley and drummer Brian Blade, because on ‘Tokyo’, the Austrian guitarist sounds as liberated as in this combo context as on Angular ‘Blues’ (ECM Records, 2020) and ‘Dance of the Elders’ (ECM Records, 2023). […] In a combined gesture of respect and courage on ‘Tokyo’, eight original pieces of Muthspiel’s are bookended with compositions by Keith Jarrett (‘Lisbon Stomp’) and Paul Motian (‘Abacus’). […] Through it all, however, a palpable sense of play emerges, even when the bandleader uses acoustic and electric guitars to populate certain tracks and thus layer the arrangements. Some nagging resemblance to the playing of Pat Metheny remains in ‘Roll,’ but such likenesses are more fleeting than ever and, in fact, evoke favorable comparisons between the two as the former guitarist wields synthesizer-guitar with such a deft yet graceful flourish on ‘Christa’s Dream.’
Doug Collette, All About Jazz
For his third trio outing with bassist Scott Colley and drummer Brian Blade, Austrian guitarist Wolfgang Muthspiel offers ‘Tokyo’, a recording that feels at once exploratory and deeply grounded. Recorded in Japan and mixed in Munich, the album carries a quiet assurance, the sound of three musicians whose empathy has only sharpened through years of shared touring. There’s a unified spirit to this trio that I really like: three equal voices, conversing as one. […] Colley and Blade are never merely accompanists. Colley’s arco bass on ‘Traversia’ and ‘Flight’ lends a singing, almost vocal quality, while Blade’s drumming is notable for its restraint as much as its fire, filling space with nuance rather than overt showmanship. The trio’s chemistry is perhaps best heard in ‘Diminished and Augmented’, where elastic interplay stretches and contracts with an almost telepathic pulse. […] ‘Tokyo’ presents a mature synthesis, a balance of narrative clarity and harmonic adventure. Produced with trademark clarity by Manfred Eicher, the album highlights three master musicians weaving a tapestry of sound that is uniquely there own.
Mike Gates, UK Vibe
Das jüngste Album dieses grossen Trios, ‘Tokyo’, enthält keineswegs irgendwelche Japonaiserien, sondern nicht weniger als Muthspiels sehr eigene Vision der Gitarre. Und des Zusammenspiels in der intimsten Formation des improvisierten Jazz. Dieses Trio ist ein Verbund von drei ausgeprägten Persönlichkeiten und dennoch als ein lebendiger Organismus unteilbar. ‘Es geht nie um einen Solo-Trip’, sagt Muthspiel, ‘alles ist zu einem einzigen Erzählstrom verwoben. Und es ist interaktiv, eine ständige Konversation.’ Das gilt im übertragenen Sinn für Muthspiels Gitarrenspiel, das, enorm flüssig und beweglich, zuweilen auch ein Selbstgespräch ist, innerhalb des grossen Ganzen. Muthspiel hat auf der akustischen wie zumal auf der E-Gitarre eine vokale Faszination, er bringt die Saite zum Singen. Aber er verrät auch gelegentlich ein orchestrales, ja, ein choralisches Temperament. Nicht zu reden vom rhythmischen. Bis auf zwei Stücke (‘Lisbon Stomp’ von Keith Jarrett und ‘Abacus’ von Paul Motian) sind alle Kompositionen von Muthspiel. Alle eingängig und liedhaft, offene Vorschläge zur Konversation. In die sich Scott Colley gelegentlich auch magistral mit dem Bogen einflicht, und bei der Brian Blade, bei grosser Konzentration auf den raumschaffenden Atem, sich auf überraschende rhythmische Pointen beschränkt.
Peter Rüedi, Weltwoche
Dieses feine und berührende Album ist das Ergebnis einer sensiblen wie intensiven Gruppenarbeit, in der die Dynamik des Miteinanders der einzelnen Bandmitlieder die alles entscheidende Rolle spielt. Denn was hier der österreichische Gitarrist Wolfgang Muthspiel, der aus Los Angeles stammende Bassist Scott Coley und der in Louisiana beheimatete Schlagzeuger Brian Blade musikalisch auf die Beine stellen, klingt wie der konspirative Austausch von Seelenverwandten. Wird einem beim Hören dieser Klangwanderungen durch die Moderne zudem bewusst, dass die mittlerweile dritte Studioaufnahme des Trios, wie schon die beiden Vorgänger, ebenfalls in Japan eingespielt wurde, kann die Universalität der Instrumentalisten nicht hoch genug bewertet werden. Auf der Grundlage von acht Muthspiel-Kompositionen, dem von Keith Jarrett stammenden ‘Lisbon Stomp’ und dem von Paul Motian geschriebenen ‘Abacus’, durchstöbert das Trio voller Unschuld aber in stiller Leidenschaft die Möglichkeiten der instrumentalen Kommunikation.
Jörg Konrad, Kultkomplott
Trotz aller Wandelbarkeit bleibt das Trio zu jeder Sekunde des Albums in der Spur. Diese Musik ist grundbescheiden und bodenständig. Ihr großer Trumpf sind ihre maximale Verdichtung und ihr Verzicht auf Hintergründigkeit sowie auf jede Form von Imponiergehabe. Hinzu kommt Muthspiels schier unerschöpflicher Reichtum an Melodien, den er in fließendem Wechsel zwischen akustischer und elektrischer Gitarre präsentiert. ‘Tokyo’ ist ein typisches Muthspiel-Album, das nahtlos an die Vorgänger anknüpft, aber dennoch auch ein paar neue Facetten anbietet. Vor allem aber haben Muthspiel, Colley und Blade aber noch nie so kompakt und einstimmig wie hier geklungen.
Sebastian Meißner, Sounds And Books
UK, Austrian and German reactions to the album Tramonto by the John Taylor Trio
Few pianists in British jazz carried quite the same blend of refinement and unpredictability as John Taylor. A musician who never sought the spotlight yet quietly shaped the sound of European jazz for decades, Taylor had the rare gift of turning complexity into something deeply lyrical. ‘Tramonto’, recorded live in Birmingham, UK, during a Contemporary Music Network tour in 2002 with bassist Marc Johnson and drummer Joey Baron, and now released by ECM, captures him in celebratory mood: expansive, playful, and utterly commanding. […] The programme includes three Taylor originals, ‘Pure and Simple’, ‘Between Moons’, and the much-loved ‘Ambleside’, previously associated with the Peter Erskine Trio but reinvented here with fresh urgency. ‘Ambleside’, in particular, stretches to a fifteen-minute epic, morphing through shifting moods and textures, with the trio pushing and pulling each other in quick-witted interplay. Johnson’s resonant bass, recalling his tenure with Bill Evans, dovetails beautifully with Taylor’s Evans-influenced lyricism, while Baron injects both propulsion and humour, turning rhythmic fragments into conversation. The set is rounded out by Steve Swallow’s ‘Up Too Late’, a piece that slips easily between bop phrasing, free improvisation, and chamber-like stillness, and the title track, Ralph Towner’s ‘Tramonto’. Both highlight Taylor’s ability to balance delicacy with drama, his touch crystalline one moment, percussive the next. There are moments throughout this set where Taylor reveals his wonderful gift for melodic understatement – romantic yet never sentimental, harmonically rich yet quietly fluid.
Mike Gates, UK Vibe
Just a few months later this wonderful trio, arguably the most sympathetic piano led trios that the Taylor played with, went into the Rainbow Studio, Oslo to record the acclaimed Rosslyn for ECM. The music here is from a Contemporary Music Network tour and finds the pianist in expansive mood, and over the course of five lengthy pieces the trio reveal what an empathetic unit they were. In each of the performances the trio are listening intently as the music moves from intense lyricism to free playing and all area in between. If Taylor is the nominal leader, Johnson and Baron are free to contribute equally, and all are free to pick up the lead at any time. Having said that, the music always feels grounded and never loses sight of the source material. […] With Taylor’s appreciation and acknowledgement of Bill Evans, it is refreshing to note that that the pianist follows his own path taking the lyricism and use of space and dynamics found in Evan’s playing, yet eschewing the feeling of introspection. ECM have waited along time before releasing this material, and now in doing shed further light on the thinking of this exceptional trio. It is indeed a treat that we now have both the studio and concert recordings to savour and compare.
Nick Lea, Jazz Views
54 Minuten zwischen luzider Balladenkunst, lässigem Groove und geradezu koboldhaftem Spielwitz, die schlagend belegen, dass sich Taylors Trio hinter jenen von Jarrett, Mehldau & Co keineswegs zu verstecken braucht.
Klaus Nüchtern, Falter
Seine Reputation war offenkundig so groß, dass das britsche Arts Council John Taylor (1942-2015) schon Monate vor seinem sechzigsten Geburtstag auf eine den Anlass feiernde Tournee schickte. Bei dieser Gelegenheit ist im Januar 2002 im CBSO Centre Birmingham dieses Konzert mitgeschnitten worden, das erst jetzt, im Abstand von bald 25 Jahren, veröffentlicht wird. Das Programm dort (jedenfalls mit den Ausschnitten, die jetzt bekannt werden) ist nur in zwei Stücken (‘Between Moons’, „Tramonto“) identisch mit dem gefeierten Studioalbum ‘Rosslyn’, das drei Monate später in Oslo entsteht. Der britische Pianist stellt ein neues Trio mit einer amerikanischen Rhythmusgruppe vor. Beide Alben sind staunenswert. […] Taylor eröffnet das Konzert mit einem Stück, das man geradezu als sein signature tune bezeichnen kann: ‘Pure and simple’. 1992 hat er es bei Peter Erskine ‘You never know’) etabliert […] Es sind, darf man heute mit Freude ergänzen, kantable, sehr sangliche Muster, die er mit jazz-typischen Formalien anreichert: double time (durchaus nicht von allen vollzogen, was die Spannung steigert) und tradin´ fours, den Wechsel der solistischen Führung nach jeweils vier Takten. Joey Baron brilliert hier mit kurzen Einwürfen, später, in Steve Swallows ‘Up too late’, bekommt er sehr viel mehr Raum, um seine sehr spezifische Kunst auszubreiten: nämlich ein Schlagzeugsolo strukturell so zu gestalten, das es nun wirklich ein jeder nachvollziehen kann. Hier mit Betonung der snare, einer ungewöhnlich gut klingenden snare. Überhaupt ist die facettenreiche Gestaltung und das Ausbrechen aus dem medium swing von ‘Up too late’ der reinste Genuß.
Michael Rüsenberg, Jazzcity.de
The album And I heard a voice by Vox Clamantis with works of Arvo Pärt is praised in German media
Das Kirchenschiff, mit hauchdünnem Marmor verkleidet, leuchtet nachts von innen wie eine riesige Laterne. So wie die Stimmen von Vox Clamantis. Arvo Pärt und Vox Clamantis verbindet eine 25-jährige Zusammenarbeit, die Pärt als eng und inspirierend beschreibt. Sie teilen ihre Leidenschaft für Gregorianik, frühe Vokalpolyphonie und zeitgenössische Musik. Sie suchen nach Klarheit im Klang und einer seelenvollen Interpretation der Melodie. Über die Jahre sind Pärts Klangvorstellung und die Stimmen von Vox Clamantis enger zusammengewachsen – das hört man auch auf dem neuen Album. Die Melodien fließen mühelos, die perfekte Vokalfärbung erzeugt einen obertonreichen Klang […] Am Ende wiegen sich die Akkorde in die Unendlichkeit. […] Die Sängerinnen und Sänger atmen Pärts Musik – ein Fest der Klarheit und Wärme zum 90. Geburtstag.
Marie König, Deutschlandfunk Kultur
Das jetzt bei ECM erschienene Album ‘And I heard a voice’ mit Werken für Chor a cappella, gesungen vom Ensemble Vox Clamantis (Dirigent: Jaan-Eik Tulve) macht auf berückende Weise deutlich, warum seine Musik von Chören auf der ganzen Welt gesungen wird.
Burkhard Schäfer, Südwestpresse
The limited vinyl box set At The Deer Head Inn – Complete Recordings by Keith Jarrett with Gary Peacock and Paul Motian garners acclaim in the UK and France
Although Jarrett’s classic Standards trio had been in existence since 1983, the Deer Head Inn trio, from nine years later, differs significantly in terms of Jarrett and Motian’s rhythmic approach and Jarrett’s somewhat angular, fragmented lyricism, as if straining to avoid both personal and musical cliché. This is Jarrett digging deep, with distant echoes of the avant garde influencing his lyricism. His questing approach leaves behind the polished, inwardly focused Bill Evans in favour of a more immediate, naked invention, which prompted Jarrett to suggest, ‘I think you can hear on this tape what jazz is all about’.
Stuart Nicholson, Jazzwise (Five stars)
Par la qualité du mastering comme du pressage, c’est un grand plaisir de se replonger dans cette soirée.
Aurélia Duflot Hadji-Lazaro, Vu Metre
A German music magazine on the album A Dark Flaring by the Signum Quartett with works by South-African composers
Was für eine CD! Man kommt aus dem Staunen nicht heraus – und erschrickt gleichzeitig über die eigene zentral-euroäische Ignoranz. […] Besonders eindrucksvoll sind die Integration traditioneller südafrikanischer Tänze und Volksweisen und die Imitation von Klängen afrikanischer Instrumente wie des Saitenbogens Uhadi oder des Daumen-Zufpinstrumentes Mbira. Die Wurzeln der Komponierenden sind immer spürbar, dennoch könnten die Stücke unterschiedlicher nicht klingen. Die stärksten darunter: Mokale Koapeng vereint in ‘Komeng’ rituelle Beschwörung mit hochartifizieller Kontrapunktik, Péter Louis van Dijk verleiht in seinen variationen über Downloads ‘Flow my Tears’ (‘iinyembezi’) dem Seufzermotiv eine afrikanische Farbe, und das Streichquartett von Priaulx Rainier schließlich ist ein geradezu monolithisch wirkendes Meisterwerk der kulturellen Synthese.
Susanne Benda, Fono Forum
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